Solider Klangfunker
Unterwegs-Beschallung direkt im Ohr ist mittlerweile quasi Pflicht, wird jedoch erst durch Kabelsalat-Reduzierung richtig komfortabel. Gut, dass hierfür mit dem In-Ear-System Shure SE112-BT1 eine bezahlbare Lösung existiert, die auch noch annehmbar klingt. Gerade Nutzer, denen Kleinteile häufiger verlorengehen oder die sie nicht sehr pfleglich behandeln können, möchten vielleicht nicht zu hohe Beträge investieren. Das Produkt basiert auf dem kabelgebundenen Shure SE112, den der Hersteller als „Sound Isolating“-Einstiegsmodell führt. Bei der vorgestellten Version mit Bluetooth 4.1 ist ebenfalls eine gründliche, aber nicht totale Abschirmung von Umgebungsgeräuschen erwünscht. Die Zuleitung zu kompatiblen Geräten entfällt zugunsten der Funkverbindung, nur die beiden Ohrstücke selbst sind durch etwas Greifbares verbunden. In dieses Zwischenkabel integriert sind Empfangs- und Sendetechnik, Akku und Drei-Tasten-Bedieneinheit. Zudem gibt es ein Mikrofon, was bei Verwendung mit einem Smartphone das Telefonieren erlaubt.
Üppige Bässe, müheloses Pairing
Der Sound gewinnt keine Schönheitswettbewerbe, die dynamischen Treiber generieren aber einen für die Klasse hinreichenden Fülle-Eindruck und kriegen die Bässe fein hin. Allerdings muss der Sitz der dafür konzipierten Elemente im Ohr stabil sein, damit sich das bestmögliche Hörerlebnis erzielen lässt. Meist dürften die in drei Standard-Größen mitgelieferten Ohrpassstück-Paare helfen. Bei Bedarf sind im Handel vom Material und von der Passform her geeignetere Komponenten erhältlich. Leider wird als Übertragungs-Modus lediglich SBC unterstützt, bei dem Komprimierungsverluste deutlicher hervortreten als bei raffinierteren Standards wie aptX und aptX HD - welche bereits von einigen Quellgeräten beherrscht werden. Auch der für iPhone- und iPad-User relevante, weil die Wiedergabequalität fördernde AAC-Streaming-Support fehlt. Zwei Devices sind parallel mit den schwarzen In-Ears koppelbar, was schnelles Switchen erleichtert. Weil nicht jedes Mal erneutes Pairing erforderlich ist. Der über ein beiliegendes USB-Kabel aufladbare Lithium-Polymer-Akku kann maximal um die acht Stunden lang mit Energie versorgen.
Kein Preiswunder, aber fair kalkuliert
Von Anfang an bremst der große Markenname den Ramsch-Verdacht aus. Für die respektabel tönenden Bluetooth-In-Ears werden von den Verkaufsstellen gemäßigte rund 100 Euro aufgerufen. Dafür bekommt man solide Technik und anständige Verarbeitung statt großer Kunst - exakt was der typische Kunde in diesem Fall sucht. Ein starker Akku und die aptX-Fähigkeit sprechen allerdings eher für den Teufel Move BT, der für ungefähr 90 Euro auf den Versandweg geht.