4 + 1 – für jedes Szenario die passende Kamera
Samsung hat bisher immer die berühmt-berüchtigte S-Reihe zur Einführung größerer neuer Features genutzt. Mit dem Galaxy A9 ändert der Hersteller nun seine Strategie: Das Oberklasse-Gerät verfügt über satte vier Kameras auf der Rückseite und übertrifft damit das Kamera-Dreierpack des kleineren Schwestermodells Galaxy A7.Die erste Kamera nutzt dabei das übliche Weitwinkelobjektiv, das man von den meisten Smartphone-Hauptkameras kennt. Mit einer Blende von f/1,7 und 24 Megapixeln Auflösung verspricht sie gute Ergebnisse selbst bei ungünstigen Lichtsituationen.
Die zweite Kamera im Bunde löst geringer auf und ist mit f/2,4 nicht ganz so lichtstark, bietet dafür aber Ultraweitwinkel – ideal für Landschaftsaufnahmen und sonstige Panoramen am Tage.
Wie beim Galaxy A7 (2018) ist die dritte Linse allein für die Erfassung von Tiefeninformationen zuständig. Diese können direkt beim Fotografieren in Form von schicker Tiefenunschärfe oder selektivem Fokus eingebunden, aber auch nachträglich bei der Bearbeitung der Fotos ergänzt werden.
Neu hinzu kommt eine Kamera mit Teleobjektiv und zweifachem optischen Zoom, die die Anzahl verfügbarer Brennweiten noch einmal deutlich erweitert. Somit ist das Galaxy A9 das erste Smartphone, das sowohl den Teleobjektivbereich als auch extreme Weitwinkel ohne große Einschränkungen abdecken kann.
Die Frontkamera stellt sich wiederum gegen den Trend zur Doppel-Selfiecam und kommt in einfacher Ausführung. Sie ist technisch vergleichbar mit der ersten Hauptkamera, wenn auch nicht ganz so lichtstark. Samsung verspricht zudem eine neue Methode zur Optimierung von Bildern bei Nacht und Dämmerlicht: Durch die Verbindung von Pixeln sollen mehr Lichtinformationen gesammelt werden. Bei 24 Megapixeln dürfte die daraus resultierende Reduzierung der Auflösung nicht allzu sehr schmerzen.
Ist der Beinahe-Premiumpreis gerechtfertigt?
599 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung von Samsung, womit das Oberklasse-Gerät bereits an der Premiumregion kratzt. Die Ausstattung ist derweil typisch Oberklasse: Wie gehabt kommt auch dieser Vertreter der Galaxy-Reihe mit Samsungs AMOLED-Displaytechnik, die für einen enormen Kontrast und knackige Farben sorgt. Die Auflösung ist trotz der enormen Diagonale von 6,3 Zoll hoch genug für eine scharfe Darstellung. Das Rechenzentrum besteht aus einem Prozessor der oberen Mittelklasse, dem mehr als genug Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Auch anspruchsvolle Anwendungen dürften damit ohne Weiteres flüssig über den 6,3-Zoll-Bildschirm laufen. Auch die Bearbeitung der hochauflösenden Fotos der Kameras ist keine große Hürde. Die respektablen 128 GB Festspeicher (erweiterbar per SD-Karte) reichen für eine große Foto- und Videobibliothek. Für die Stromversorgung des Fotospezialisten ist ein angemessen kapazitätsstarker Akku (3.800 mAh) zuständig – Laufzeitrekorde sind nicht zu erwarten, aber die üblichen 1-2 Tage erscheinen realistisch.Wenn man die Kameras ausklammert, erscheint das etwas teuer im Vergleich zu Geräten wie dem Huawei P20 oder dem OnePlus 6. Wenn man aber viel mit dem Smartphone fotografiert und preislich nicht ganz in die Premiumregion vordringen möchte, ist die hohe Flexibilität des Kamera-Quintetts durchaus ein Argument für die Mehrinvestition.