Man könnte die Bilder von Kombikinderwagen übereinanderlegen, die Unterschiede wären marginal: Alugestell mit verschieden Aufsätzen, leicht, klappbar und schwenkrädrig, ideal für die Stadt und Eltern, die einen mitwachsenden Begleiter kaufen möchten – mit einer einzigen Investition, die sich auf lange Sicht lohnt. Doch leider decken sich auch ihre Schwächen – und offenbar sehr persistent, wie die Testhistorie zu Kinderwagen belegt. Der Peg Pérego Book Pop-Up ist einer von acht Kombikinderwagen, für die es nur zu einem „ausreichend“ reichte (test-Ausgabe 2/2015).
Modulares System für die komplette Babyzeit
Ursprünglich sollte es ein praktisches Multitalent werden. Wandelbar und vielseitig, mit Kinderwagenaufsatz für die gesamte Liegezeit, Sportsitz für das Sitzalter und einer Autoschale zum Aufsetzen, damit das Kleine beim Weg vom und zum Auto nicht ständig umgetopft werden muss. Mit der Primo Viaggio SL mit Isofixbasis als „sehr guter“ Babyschale (test 6/2013) und einem einschließlich Wanne oder Sitz einklappbaren Fahrgestell. Das „Pop-Up“ im Namen drückt sein Kompakt-Klappmaß aus, die „Soft-Drive“-Räder ein geschmeidiges Fahrverhalten auf allen Wegen. Bei dem Claim „keine Kompromisse mehr“ ist aber noch Luft nach oben, wie das test-Fazit vom Februar 2015 belegt.Für Babys wird das Platzangebot schnell zu knapp
Kompromisse sind nämlich sehr wohl vonnöten – und zwar mit den typischen Einschränkungen in allen Entwicklungsstufen, die man konzeptbedingt ganz generell hinzunehmen hat, ähnlich wie bei den mitwachsenden Kindersitzen. Das Problem sind die beengten Platzverhältnisse in der Babywanne. Babys stoßen bereits mit vier Monaten unten mit den Füßchen an, müssten also viel zu früh in den Sportsitz umziehen. Eigentlich erstaunlich, dass sich so viele Hersteller gegen einfache Lösungen stemmen. Ein paar Zentimeter mehr hätten die Abwertung zum „ausreichend“ verhindert.Besitzt eine kürzesten Babywannen im Vergleichstest
Im Hause Peg Pérego spricht man lieber über die Referenzen des Modularsystems und verweist auf den Glanz der Babyschale, die zwei Jahre zuvor sogar den Testsieg abräumen konnte. Mag das 3-in-1-Produkt in Technik, Erscheinung und Kaufpreis (980 Euro bei Amazon) insgesamt stimmig wirken und in der Optik die von den Italienern gewohnte Stilsicherheit widerspiegeln. Wenn das Baby aber normal oder sogar größer gewachsen ist, stellt der Book-Pop-Up nicht die erste Wahl dar. Gute Alternativen sind der Britax Römer Go, der Knorr-Baby Voletto oder – mit Einschränkungen – der ABC Turbo 6S. Bei den beiden Letztgenannten ist das Platzangebot aber ebenfalls nicht rühmlich, führte aber wenigstens nicht zur Abwertung.