Olympus bringt mit der OM-D E-M10 Mark II eine Neuauflage seiner spiegellosen Einstiegs-OM-D heraus. Äußerlich unterscheidet sich das Micro-Four-Thirds-Modell nur marginal von der Vorgängerin – Olympus bleibt dem edlen Retro-Schick treu. Bei der Technik legt das Unternehmen jedoch eine Schippe drauf und stattet die Mark II mit einem 5-Achsen-Bildstabilisator im Gehäuse an.
Kleinere Designänderungen
Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Mark II kaum
vom Vorgängermodell. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass das Modus-Wahlrad von der linken auf die rechte Seite gewandert ist. Dafür wurde neben dem An/Aus-Schalter auf der linken Seite eine dritte frei belegbare FN-Taste hinzugefügt. Das Gehäuse ist größtenteils aus einer Magnesium-Legierung gearbeitet und macht damit einen robusten und hochwertigen Eindruck. Auffällig sind die großen Auswahlräder die auf der rechten Schulter der Kamera sitzen.
Elektronischer Sucher und Touchscreen-Display
Überarbeitet wurde auch der elektronische Sucher. Das kleine OLED-Display stellt das Sucher-Bild nun mit 2,36 Millionen Punkten dar und bietet so eine wesentlich schärfere Anzeige als der Vorgänger, der mit nur 1,44 Millionen Bildpunkten auskommen muss.
Das 3 Zoll große Display lässt sich nach unten und oben neigen, wodurch Aufnahmen aus ungewöhnlichen Winkeln begünstigt werden. Das Display ist zudem mit einem Touchscreen ausgestattet, der bei der Bedienung hilft. Der Touchscreen lässt sich auch nutzen, während man durch den Sucher blickt. So können mit dem Finger weiterhin Fokuspunkte gesetzt werden.
Kein 4K-Video, aber 4K-Zeitraffer-Funktion
Videos nimmt die neue E-M10 maximal in Full-HD, also mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. Dies ist allerdings mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde möglich. Die Aufnahme von 4K-Videos ist eigentlich nicht möglich. „Eigentlich“ deshalb, da die Kamera über eine Funktion verfügt, mit der 4K-Zeitraffer-Aufnahmen angefertigt werden können. Die Kamera nimmt hierzu mit ihrem 16-Megpixel-Sensor in einem vordefinierten Zeitintervall Standbilder auf, die im Anschluss zu einem 4K-Video zusammengefügt werden.
Neuer Bildstabilisator
Während in der Vorgängerin noch ein 3-Achsen-Bildstabilisator sein Werk verrichtet, kommt die Mark II nun mit einem 5-Achsen-Bildstabilisator wie er auch in den höherklassigen Modellen
E-M5 Mark II und
OM-D E-M1 Verwendung findet. Die zusätzlichen Achsen betreffen Bewegungen, die entlang der vertikalen und der horizontalen Achse stattfinden. Mit dem Bildstabilisator sollen um bis zu 4 Blendenstufen längere Verschlusszeiten möglich sein.
Weitere Funktionen
Wie auch die höherklassigen OM-D-Modelle verfügt die E-M10 II über eine Live-Composite-Funktion. Damit kann bei Langzeitbelichtungen im Live-View-Modus die Entwicklung des Bildes verfolgt werden. Die Belichtung lässt sich dann manuell stoppen, sobald das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Des Weiteren beherrscht die Kamera Fokus-Bracketing, das vor allem für Makro-Aufnahmen interessant ist. Hierbei nimmt die Kamera eine Reihe von Bildern mit unterschiedlichen Fokuspunkten auf, die im Nachhinein zu einem Bild mit durchgehender Schärfe zusammengesetzt werden können.
Fazit
Olympus schafft mit der E-M10 Mark II abermals einen schicken Einstieg in sein Premium-Segment spiegelloser Systemkameras. Das Modell überzeugt mit einer umfangreichen Ausstattung, einem ausgereiften Bildstabilisator und cleveren Aufnahme-Funktionen. Was die Kamera nicht kann, ist die Aufnahme von 4K-Videos. Hier ist die Konkurrenz von Panasonic, die bei ihren Systemkameras ebenfalls auf den Micro-Four-Thirds-Standard setzt, schon weiter: Das Konkurrenz-Modell
Lumix G70 kann bereits mit ultra-hochauflösenden Videos glänzen.
Dennoch bietet die E-M10 II eine satte Ausstattung und jede Menge Möglichkeiten für Anwender, die in die kreative Fotografie einsteigen möchten. Auf Amazon wird sie
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