Mit ihrem Hybrid-Sucher waren die Modelle der Fujifilm-X-Pro-Serie immer schon extravagant und für eine ganz spezielle Klientel konzipiert – Streetfotografen, die den Messsucher zu schätzen wissen, auf die Annehmlichkeiten eines elektronischen Suchers aber nicht verzichten wollen. Bei der dritten Auflage geht Fujifilm noch einen Schritt weiter und verbaut ein Display, das nur sichtbar ist, wenn man es nach unten aufklappt - die Funktionalität wird also minimiert. Bei geschlossenem Display ziert die Rückseite lediglich eine kleine Anzeige, auf der Sie ähnlich einem Schulterdisplay die wichtigsten Einstellungen wie Blende, ISO und Verschlusszeit ablesen können. Optisches Schmankerl: Die Anzeige kann auch die gerade angewählte Filmsimulation anzeigen, und zwar im Design des analogen Original-Films.
Das Display – Rückschritt oder geniales Feature?
Klar - wenn ein Hersteller die Funktionalität eines seiner Top-Produkte einschränkt, sorgt das für Aufsehen. So auch bei der X-Pro3. Der Gedanke hinter diesem Schritt scheint zu sein: Wer sowieso den Sucher nutzt, braucht eigentlich kein Display. Und der hybrid-optische Sucher ist ja das Alleinstellungsmerkmal der X-Pro-Serie. Für Schüsse aus der Hüfte oder in Bodennähe oder zur Betrachtung der gemachten Aufnahmen kann das Display bei Bedarf aufgeklappt werden. Unpraktisch ist allerdings, dass das Display schon durch eine angebrachte Stativplatte daran gehindert wird voll ausgeklappt zu werden.Erwartbar gute Bildqualität
Zwar stehen aussagekräftige Tests zur Bildqualität der X-Pro3 noch aus, hier dürfte es allerdings keine großen Überraschungen geben. Sie ist mit dem gleichen Sensor und dem gleichen Prozessor wie ihr Schwestermodell X-T3 ausgestattet, sodass sie in etwa die gleiche Performance abliefern sollte. Die ist bei der X-T3 sehr gut: Die 26-Megapixel-Aufnahmen zeichnen sich durch eine hervorragende Schärfe und sehr geringes Rauschen bis ISO 3.600 aus. Auch der Autofokus sollte auf dem recht hohen Niveau der X-T3 liegen. Einschränkungen gibt es allerdings im Videomodus, bei dem mit der X-Pro3 4K-Aufnahmen lediglich mit 30 Bildern pro Sekunde möglich sind, während die X-T3 auch 60 Bilder pro Sekunde aufnimmt.Neue Funktionen auf die sich auch X-T3-Besitzer freuen dürfen
Fujifilm stattet die X-Pro3 mit ein paar neuen Funktionen aus, die vor allem softwareseitiger Natur sind. So kommt sie mit einem verbesserten Autofokus-Algorithmus, mit dem der AF auch bei schlechten Lichtverhältnissen (bis zu -6 EV) noch zuverlässig arbeiten soll. Außerdem können Sie den AF manuell begrenzen, also einen Entfernungsbereich bestimmen, innerhalb dessen der Autofokus arbeiten soll. Neu ist auch ein HDR-Modus, bei dem bis zu neun Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen zu einem Bild mit besonders hohem Dynamikbereich zusammengerechnet werden. Auch die Palette der Filmsimulationen wurde erweitert, „Classic Neg“ heißt der neue hinzugekommene Kreativ-Filter. Wenn Sie ihre Raw-Dateien lieber selbst bearbeiten, stehen ihnen bei der X-Pro3 zudem weitere Möglichkeiten zur Bearbeitung in der Kamera zur Verfügung. Da die X-T3 mit derselben Sensor-Prozessor-Kombination ausgestattet ist, ist davon auszugehen, dass Fujifilm diese Funktionen der X-T3 noch zukommen lassen wird (offiziell noch nicht bestätigt).Solide verpackt im Titan-Gehäuse
Grundsätzlich sieht die X-Pro3 ihrer Vorgängerin sehr ähnlich, ebenso wie diese ist sie auch wetterfest, also vor Staub und Spritzwasser geschützt. Kopf- und Bodenplatte sind allerdings nicht mehr aus Aluminium gefertigt, sondern aus Titan, wodurch die Kamera noch robuster sein soll. Die Farbvarianten DR Black und DR Silver sind zudem mit einer besonders harten Beschichtung versehen, um Kratzer zu verhindern.