Stärken
Schwächen
Bei der Wahl des Druckers ist der Anschaffungspreis mit Abstand das wichtigste Kaufkriterium – diese These lässt sich von unseren Nutzungsstatistiken in der Produktkategorie einfach ableiten. Auch die Hersteller haben diesen Trend erkannt und erweitern ihr Portfolio in den letzten Jahren immer weiter in die unteren Preisbereiche hinein. Doch mit welchen Abstrichen muss man rechnen und für wen sind solche vermeintlichen Billigheimer die richtige Wahl? Dies und mehr versuchen wir hier zu klären.
Was zeichnet Drucker unter 100 Euro aus?
Drucker-Hersteller haben schon immer den Großteil ihres Erlöses über den Verkauf von Verbrauchsmaterialien wie Tintenpatronen und Toner generiert und weniger über Gewinnmargen beim Verkauf der Geräte. Mit der Einführung der Tintentank-Drucker und hocheffizienter Laser-Drucker hat sich diese Ordnung bereits ein wenig gewandelt, doch im niedrigen Preisbereich bleibt alles beim Alten.
Günstige Drucker setzen weitläufig auf klassische Tintenpatronen mit geringer Füllmenge. Immerhin sind die unwirtschaftlichen und absolut nicht nachhaltigen Kombi-Farbpatronen inzwischen nicht mehr verbreitet und die praktischeren Einzelfarbpatronen haben sich etabliert. Durch die geringen Kapazitäten entstehen aber trotzdem relativ hohe Kosten pro Seite. Wenn Sie nur selten drucken, ist das kein großer Faktor, aber wenn Sie ein hohes Druckaufkommen haben, sollten Sie lieber eine Alternative mit geringeren Folgekosten ansteuern.
Die Ausstattung der Billig-Drucker ist oft erstaunlich gut. WLAN und Druckwerke mit hoher Präzision sind ebenso gängig wie eine Scan- und Kopierfunktion. Typisch sind allerdings langsame Druckgeschwindigkeiten – ein weiteres Indiz dafür, dass Vieldruckerinnen und Vieldrucker mit den günstigen Geräten nicht glücklich werden. Oft wird auch die Duplex-Druckfunktion eingespart, also der automatische beidseitige Druck. Manuelles Wenden ist natürlich stets möglich, aber auch müßig.
Achtung Eintrockungs-Gefahr!
Tintenpatronen neigen dazu, bei längerer Nichtbenutzung einzutrocknen. Tintenstrahldrucker können mit Düsenreinigungen dieses Problem oftmals beseitigen, was aber einen Teil der ohnehin geringen Patronenkapazität kostet und somit die Folgekosten erhöht. Es ist also ratsam, regelmäßig etwas auszudrucken. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Einkaufszettel für den Wocheneinkauf?Lohnen sich Tinten-Abonnements?
Für die hohen Seitenkosten haben inzwischen Hersteller wie Epson und HP eine Lösung parat, die oftmals auch offensiv beworben wird: Tinten-Abos. Bei diesen bezahlen Sie einen festen Preis für ein bestimmtes Kontingent gedruckter Seiten in einem Zeitraum. Dabei entstehen keine zusätzlichen Kosten für Patronen, da der Hersteller Ihnen stets neue Patronen zuschickt, sobald die bisherigen Patronen zur Neige gehen – aus Nachhaltigkeitsgründen geht das mit der Rücksendung der verbrauchten Patronen einher.
Die Abos lohnen sich vor allem dann, wenn Sie ein recht gleichmäßiges Druckaufkommen haben, zum Beispiel wenn Sie aus beruflichen Gründen regelmäßig drucken müssen. Wichtige Anmerkung dazu: Die Patronen bleiben Eigentum des jeweiligen Herstellers und der Drucker muss zwangsweise mit dem Internet verbunden sein, damit der Hersteller den Patronenfüllstand sowie die Echtheit der verwendeten Patronen überprüfen kann.
Wie schneiden die 100-Euro-Drucker in Tests ab?
Testmagazine bekommen von den Druckerherstellern nur selten die günstigsten Modelle zur Verfügung gestellt. Viel eher landen hochwertige Tintentank-Drucker oder Bürosysteme in den Räumen der Fachmagazine. Vereinzelt setzen Testmagazine wie die Stiftung Warentest oder c't aber auf eigene Beschaffungswege, wodurch gelegentlich auch 100-Euro-Drucker in die kritischen Hände der Testerinnen und Tester gelangen.Im Vergleich zu anderen Drucker-Preisklassen fallen die Benotungen natürlich schwächer aus, aber die doch oftmals gute Ausstattung und die präzisen Druckwerke sorgen für solide Ergebnisse. Ein wichtiger Faktor für den Kauf eines solchen Gerätes ist die Langlebigkeit. Diese kann in Tests nicht geprüft werden. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Käufer-Rezensionen bei einschlägigen Onlineshops, die wir bei der Erstellung unserer Bestenliste berücksichtigen. Auffällig an den Rezensionen: Nur die wenigsten Modelle erreichen mehr als 4 von 5 Sternen. Grund dafür sind oftmals enttäuschte Käuferinnen und Käufer, die über frühe Defekte klagen.