Das Wichtigste auf einen Blick:
- Endstufen sind nicht nur in Vollverstärkern integriert, sondern auch einzeln erhältlich
- Verstärken das schwache Signal des Vorverstärkers für Lautsprecherausgabe
- Auch „Leistungsverstärker“: ordentlich Power, tendenziell mehr als Vollverstärker
- „Vor-End-Kombi“ bezeichnet HiFi-System mit aufgeteilten Vor- und Endstufen
- Signalwege besser isoliert, wenn Endstufe im Einzelgehäuse
- Endstufen und Monoblöcke in Tests häufig gut bewertet
Was sind Vor- und Endstufen?
Was in einem Vollverstärker bereits komplett integriert ist, können Sie sich auch komponentenweise ins Haus holen: Vor- und Endstufen. Eine Vorstufe beherbergt alle Anschlüsse für CD-Player, Netzwerkspieler, Tuner und Co., bietet Möglichkeiten zur Klangregelung und bringt die Signale auf Arbeitsniveau. Als „Gehirn des Systems“ zeichnet sie für die Kontrolle und Verwaltung der Schnittstellen und Musikquellen verantwortlich. Die Endstufe nimmt das vorverstärkte Signal entgegen und reicht es mit der richtigen Spannung an die angeschlossenen Boxen weiter. Sie ist der Kraftprotz im System, „Muskel der Anlage“ und wird daher auch Leistungsverstärker genannt – schließlich muss sie in der Lage sein, unterschiedlichste Lautsprecher zu bedienen.Auch wenn ein Vollverstärker Vor- und Endstufe direkt mit an Bord hat und inzwischen das Mittel der Wahl ist, wenn es um HiFi-Verstärkung geht, gibt es in manchen HiFi-Kreisen durchaus die Vorliebe, die hauseigene Stereoanlage aus vielen Einzelbausteinen zusammenzustellen. Endverstärker treten dann entweder als Stereo-Endstufe auf, die beide Stereokanäle in einem Gerät vereint. Oder sie werden in Form von zwei einkanaligen „Monoblöcken“ in separaten Gehäusen vor je einen Lautsprecher gespannt.
Worin liegen die Vorteile einer Aufteilung in Vor- und Endstufe?
Zunächst: Moderne Vollverstärker versorgen eine Anlage mit allem, was nötig ist. Prinzipiell braucht es keine separaten Vor- und Endverstärker, was Sie schon daran erkennen können, dass „Vor-End-Kombis“ inzwischen selten geworden sind. Warum also in einzelne Verstärker-Bausteine aufteilen?Bei getrennten Komponenten liegen die Netzteile in verschiedenen Gehäusen, sind Baugruppen besser voneinander abgeschirmt und verlaufen Signalwege ungestört – auch weil in den jeweiligen Gehäusen mehr Platz zur Verfügung steht. Nicht immer, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle bringen separate Endstufen mehr Watt-Power ins System, wovon gerade auch leistungshungrige Lautsprecher-Duos profitieren. Im Live-Bereich, wo es auf Lautstärke und Leistung ankommt, ist der Einsatz von PA-Endstufen zum Beispiel essenziell. Darüber hinaus steht Flexibilität auf der Pro-Seite: Ein Austausch einzelner Bausteine funktioniert in einem solchen Setup problemlos. Wer zusätzliche Anschlüsse ins System holen möchte, wechselt eben nur den Vorverstärker aus und belässt die Endstufe(n) in der Anlage. Weiterhin können Sie aufgeteilte Komponenten zum Vorteil des Setup-Aufbaus flexibler positionieren: Endstufen rücken z.B. in Richtung Lautsprecher, Vorstufen in die Nähe der Musikquellen. Die Endverstärker müssen dann auch nicht immer durchweg laufen, etwa wenn Sie Musik ausschließlich per Kopfhörer genießen wollen.
Wie schwer wiegen die Vorteile im Vergleich mit Vollverstärkern?
Die genannten Vorteile sind dennoch im Gros nur kleine und vor allem praktische, die zudem teils mit gepfefferten Preisen einhergehen. Das Argument der besseren Abschirmung der Komponenten gilt auch nur bedingt, da das Innenleben moderner Vollverstärker inzwischen ebenfalls so konstruiert ist, dass sich die Signalwege von Vor- und Endstufe nicht in die Quere kommen. Auch nehmen Sie mit einem einzelnen Vollverstärker deutlich weniger Platz in Beschlag als zum Beispiel mit einer Kombi aus Vorverstärker und zwei Monoblöcken. Beim Versuch, eine Anlage zur besten Klangleistung zu treiben, werden separate Endstufen aber weiterhin eine Rolle spielen, schließlich holt man aus diesen tendenziell mehr Wattleistung heraus. Ein Grund, warum sich Endstufen unter High-End-Freunden weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Auf der Jagd nach dem besten Sound hat man sehr konkrete Vorstellungen von der eigenen HiFi-Anlage und schafft es auch mit jeder Einzelinvestition den Klang tatsächlich ein Quäntchen mehr zu optimieren.