Stärken
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Schon ab 16 mit Führerschein A1
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Klare Vorteile in der Stadt, aber auch fähig für Autobahn- und Landstraßen-Abschnitte
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Karosserieartiger Vorbau bietet gewissen Wetterschutz
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Stauräume für Helm oder Einkäufe
Schwächen
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Gute Modelle teilweise sehr hochpreisig
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Für sportlicheres Fahren kaum geeignet
Mit welchem Führerschein darf ich Motorroller bis zu 125 ccm fahren?
Es gibt verschiedene Alternativen der Fahrerlaubnis, mit der Sie
Leichtkrafträder, und damit auch Motorroller,
zwischen 50 und 125 cm³ Hubraum und bis zu
maximal 11 kW bzw. 15 PS fahren dürfen:
Standardmäßig ist die Fahrerlaubnis der
Klasse A1 (ehemals 1b) erforderlich. Sie kann
ab dem 16. Lebensjahr erworben werden. Die
theoretische Prüfung darf dabei
drei Monate und die
praktische Prüfung einen Monat vor dem 16. Geburtstag abgelegt werden.
Hinweis: Fahrerlaubnis der Klasse A1 kann bereits mit 16 Jahren erworben werden.
Die
zweite Möglichkeit gilt, wenn Sie bereits
vor dem 01.04.1980 die
Fahrerlaubnis der
damaligen Klassen 2, 3 oder 4 bzw.
entsprechender Führerscheine der damaligen
„DDR“ erworben haben. Dabei gilt die dringende Empfehlung, alte Fahrerlaubnisse generell auf aktuelle umschreiben zu lassen, um jedwede Probleme bei Kontrollen, vor allem auch im Ausland, zu vermeiden.
Neue Regelung zur Fahrerlaubnis für125er Leichtkrafträder seit Anfang 2020.
(Bildquelle: www.bmvi.de)
Neu ist seit Anfang 2020 die vereinfachte Möglichkeit für erfahrene Autofahrer, ihren Führerschein der Klasse B um die Schlüsselziffer 196 zu erweitern. Dazu müssen Sie erstens mindestens 25 Jahre alt sein und die Klasse B mindestens 5 Jahre besitzen. Ist dies der Fall, müssen Sie bei einer Fahrschule insgesamt neun Schulungseinheiten á 90 Minuten absolvieren, davon vier theoretische und fünf praktische. Diese Weiterbildung reicht, Sie müssen keine theoretische oder praktische Prüfung ablegen.
Yamaha XMAX 125: Beispiel eines leistungsstarken und hochwertigen 125er-Motorrollers mit 14,3 PS.
(Bildquelle: yamaha-motor.eu)
Was sind die Vorzüge eines 125er-Rollers gegenüber einem Motorrad?
Motorräder haben natürlich den Nimbus des sportlicheren Fahrens.
125er-Roller sind eher die
idealen Alltags-Verkehrsmittel vor allem
in Städten und Ballungsräumen. Durch ihre Bauweise mit dem Karosserievorbau schützen sie wesentlich besser vor Wettereinflüssen und Spritzwasser. Vor allem die etwas stärkeren Modelle sind
agil und schnell genug, um auch
auf Stadtautobahnen und Landstraßen mal eine Weile
im fließenden Verkehr mitzuhalten. In der Regel besitzen sie unter der Sitzbank einen
Stauraum, in dem sich auch normale Wocheneinkäufe unterbringen lassen. Den
Stauraum kann man mit Topcases noch deutlich erweitern. Auch bei Staus bieten sie durch ihre Wendigkeit und Agilität natürlich gewisse Vorteile. Dazu sind sie praktisch ausnahmslos mit
Automatik ausgestattet, was gerade im Stadtverkehr sehr angenehm und komfortabel zu fahren ist.
Beispiel eines preisgünstigen Retro-Rollers für rund 1700 Euro: Artemis 125 mit 7,5 PS. (Bildquelle: amazon.de)
125er-Roller: Lieber billig oder teuer?
Gerade bei den 125er-Scootern gibt es große Unterschiede in Leistung, Ausstattung und Preisen. Sehr
günstige Modelle gibt es schon für
deutlich weniger als 2000 Euro. Sie haben aber meist
nur zwischen 7 und 9 PS Leistung. Sie sind zwar gerne hübsch gestaltet, oft als
sogenannte „Retro-Roller“, aber
technisch sehr schlicht ausgestattet und mitunter auch einfach verarbeitet. Trotzdem: Für die tägliche Fahrt durch die City ins Büro tun sie es letztlich auch.
Top-Modelle von Marken wie Vespa, Honda, Peugeot, Yamaha oder Sym können schon mal
bis weit über 5000 Euro kosten. Die Motoren leisten dann aber auch
bis zu 15 PS und die Maschinen sind in Sachen
technischer Ausstattung, Sicherheitssystemen und Komfort weit entwickelt. Digitale Displays und Elektroniksysteme, ABD-Bremssysteme an beiden Rädern, komfortable Sitzbänke oder auch höhere Gewichtszuladungen: Die Liste der hochwertigeren und vielfach auch sichereren Ausstattung ist lang. Wer den 125er-Scooter zu seinem Hauptverkehrsmittel machen will, sollte sich und die eigene Sicherheit möglichst doch einem technisch besser ausgestatteten Modell anvertrauen.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kleinradrollern und Großradrollern?
Zunächst einmal sind es ganz einfach die
Durchmesser der Räder. Bei
klassischen Scootern haben die Räder einen
Durchmesser zwischen 10 und 14 Zoll, das sind gerundet
26 bis 36 cm.
Großradroller haben Räder
zwischen 15 und 17 Zoll Durchmesser, das sind dann schon
38 bis 43,2 cm Durchmesser. Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich diese Unterschiede auf das
Fahrverhalten auswirken.
Je größer die Raddurchmesser, desto stabiler liegt der Roller auf der Straße. Je kleiner die Räder, desto wackeliger wird es gerade in Grenzsituationen. Große Räder gleichen Fahrbahnunebenheiten, Wellen oder gar kleine Löcher in der Straßendecke wesentlich besser aus. Dennoch werden die meisten Roller mit den kleineren Raddimensionen gebaut, was letztlich Kosten- und Preisgründe hat. Zudem sind viele 125er, abgesehen von der Motorleistung, mehr oder weniger baugleich mit ihren kleineren 50 cm³-Ausgaben.
Wie werden 125er-Roller getestet?
Vergleichstests gibt es sowieso nur sehr selten, meist sind es Einzeltests. Es gibt auch kaum Fachmagazine, die sich damit überhaupt beschäftigen. Eines ist die
Motoretta, die zuletzt im Herbst 2020 sechs 125er-Scooter im gehobenen Preissegment unter die Lupe genommen hat, ohne jedoch einen Sieger zu küren.