Das Wichtigste auf einen Blick:
- im Rahmen von Smart-Home-Konzepten billig integrierbar
- GSM-Modul erlaubt SOS-Rufe, wenn Telefon/DSL streiken
- in modernen Ausführungen modular gedacht, nicht mehr ganzheitlich
- Alarm auslösen auch bei Gas- oder Wasseraustritt
Es ist erstaunlich: Während in Großbritannien nahezu jeder Privathaushalt mit einer Alarmanlage gesichert ist, sind es in Deutschland je nach Erhebung magere 2 bis 5 Prozent. Alle anderen Haushalte vertrauen offenbar auf die Maxime „mich trifft das schon nicht“. Darüber hinaus werden als Gründe für eine ablehnende Haltung immer wieder die Einschränkung der persönlichen Freiheit, komplizierte Umbaumaßnahmen und der Kostenfaktor genannt. Zumindest die letzten beiden Faktoren sind im Zuge der Smart-Home-Bewegung bei einer modernen GSM-Anlage jedoch Geschichte. Zugleich tun sich damit aber auch neue Probleme auf, um die Sie wissen sollten.
Unabhängig von der Telefonleitung
Fest installierte und mit der Telefonleitung angeschlossene Alarmanlagen waren lange Zeit der Standard. Sie haben gleich zwei massive Probleme: Zum einen ist die Integration einer Haus-Alarmanlage mit fester Verkabelung ein enormer baulicher Aufwand, zum anderen ist eine fixe Telefonleitung angreifbar. Einbrecher können die Leitungen im schlimmsten Fall einfach kappen, schon geht kein Alarm mehr hinaus in die Welt. Das gilt im Übrigen auch für die schöne neue Smart-Home-Welt: Zwar können Sie hier bequem von außen mit dem Smartphone zugreifen, Sicherheitskameras einsehen oder Türen öffnen und schließen, das funktioniert aber auch nur solange, wie die DSL-Leitung unangetastet im Erdreich liegt oder der Schaltkasten unberührt bleibt.Eine GSM-Anlage ist in diesem Zusammenhang eine sinnvolle Investition. Sie trägt ihre Bezeichnung aufgrund des integrierten Mobilfunkmoduls, mit welchem die Anlage eigenständig Telefonate führen kann – das Vorhandensein eines Haus-Telefonanschlusses ist dafür nicht notwendig. Das ist besonders praktisch, wenn professionelle Einbrecher vorab das Telefonkabel kappen; eine GSM-Anlage wird davon in keiner Weise berührt. Aus dem gleichen Grund werden bei smarten Anlagen auch alle Verbindungen zu den Sensoren via Funk abgehandelt. Damit entfallen einerseits das Manipulationsrisiko und andererseits aufwendige Hausumbauten. Theoretisch kann natürlich mit Störsendern gearbeitet werden, was aber aufwendiger ist als das Kappen einer Hausleitung.
Kann an Sensoren gekoppelt werden
Moderne Alarmanlagen sind modular aufgebaut und können somit nicht nur mit Alarmsensoren für Türen und Fenster (Glasbruch) gekoppelt werden, sondern auch mit Rauch- und Gasmeldern. Die Sender teilen den Alarm per Funk mit, woraufhin die Anlage einen Anruf per Handy-Netz initiiert – in der Regel an eine zuvor hinterlegte fixe Rufnummer wie Polizei oder Sicherheitsdienst. Darüber hinaus wird oftmals eine SMS an bis zu fünf weitere Rufnummern versendet. So stehen die Chancen gut, dass irgendwer zügig auf den Einbruch reagiert.
Natürlich können Sie sich auch selbst informieren lassen und schlicht live mit dem Smartphone auf ein Kamerabild aufschalten. Je nach Smart-Home-System sind hierbei extrem variable Alarmmöglichkeiten gegeben. Das Wichtige dabei ist, dass die Modularität dafür sorgt, dass Sie auch die volle Kostenkontrolle behalten: Sie bestimmen, wie weit Sie Ihr System erweitern möchten, eine Abhängigkeit von teuren Komplettpaketen existiert somit nicht mehr. Die Absicherung einer Eingangstür einer Wohnung im Hochhaus ist somit schon vergleichsweise kostengünstig im Bereich um 200 Euro zu haben.
Fernsteuerung per Handy
Die Möglichkeiten gehen aber noch weiter: Per Handy kann die Anlage ferngesteuert werden. So kann man in die Wohnung horchen, über ein Relais im Raum befindliche Geräte wie Lampen oder eine Kamera einschalten, einen Audiomonitor aktivieren oder die Sirene aus der Ferne ein- oder ausschalten. So kann die Sirene zum Beispiel auch standardmäßig deaktiviert sein und ein stummer Alarm ausgelöst werden. Auf Wunsch wird die Sirene dann nachträglich per Handy eingeschaltet oder auch nur still auf das Eintreffen von Polizei / Sicherheitsdienst gewartet. Dem modularen Prinzip folgend können Sie Ihr Alarmsystem auch zu einer umfassenden Haussteuerung erweitern.Theoretisch ist es sogar möglich, dass Sie mit dem Handy aus der Ferne die Thermostate an Ihren Heizungen steuern und sollte die Innenraumtemperatur zu hoch steigen und das automatische Regulierungssystem versagen, wird Ihnen ein Alarm aufs Display gesandt. Sie entscheiden dann, ob sie lieber die Feuerwehr rufen wollen oder es ausreicht, per Fernkontrolle neue Parameter festzulegen.
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Risiken der Allround-Vernetzung
Klar ist aber auch: Je mehr per Funk kommuniziert wird, desto anfälliger wird ein System für Hacks. Ist Ihr System gut abgesichert und sind nur wenige Sensoren eingebunden, ist das Risiko vertretbar, zumal viele Systeme proprietäre Funkprotokolle nutzen, die sehr schwer zu knacken sind. Bei billigen Anlagen, die womöglich auch noch ans Internet angebunden sind und über viele verschiedene angeschlossene Geräte verfügen, potenzieren sich aber auch die Einfallstore.Empfehlenswert sind als ernstzunehmende Alarmanlagen daher eigentlich nur die GSM-Ausführungen, die nicht auch direkt am Internet hängen und das besagte proprietäre Funkprotokoll verwenden, anstatt simpel WLAN. Denn viele der einfacheren WLAN-Anlagen kommunizieren über unverschlüsselte Netzwerke. Ein größeres Einfallstor können Sie gar nicht mehr öffnen. Das sind dann oft laut Testvergleichen auch noch die Anlagen, die die meisten persönlichen Informationen sinnfrei sammeln: Name, Adresse oder die Kreditkartennummer.