Stärken
Schwächen
Nicht mehr hektisch zur Tür eilen, sondern einfach einen Blick aufs Tablet werfen: Smarte Türklingeln mit Kamera und Gegensprechfunktion sind beileibe keine Notwendigkeit, aber ein tolles Komfort-Upgrade für das smarte Zuhause.
Wie funktionieren smarte Türklingeln?
Die auch als Video-Doorbells bekannten Geräte ermöglichen es, mit Besucher:innen einfach mit einem smarten Gerät, wie zum Beispiel einem Tablet, Smartphone oder auch einem Multimedia-Display wie Amazons Echo Show per Gegensprechfunktion in Kontakt zu treten.Sie werden außerhalb der Tür angebracht und ersetzen oder ergänzen die klassische Klingelanlage. Die Stromversorgung erfolgt dabei entweder über die vorhandene Klingelanlage oder einen integrierten Akku. Letztere halten üblicherweise 6 bis 12 Monate durch, ehe eine Benachrichtigung darauf hinweist, dass der Akku geladen werden muss. Die Laufzeit ist natürlich stark davon abhängig, wie oft die Klingel genutzt wird. Damit es neben den Benachrichtigungen auf Handy, Smartphone und Co. auch hörbar klingelt, müssen die smarten Türklingeln mit einer vorhandenen Türglocke oder einem Smart Speaker verbunden werden. Apropos Verbindung: Alle Video-Doorbells benötigen eine WLAN-Verbindung. Dabei kommt oft noch das alte 2,4-GHz-Funknetz zum Einsatz, was bei Mesh-Systemen zu Konflikten führen kann. Sollte das der Fall sein, hilft es, ein eigenes WLAN für die Türklingel aufzusetzen, das nur im 2,4-GHz-Netz funkt.
Die Montage und korrekte Ausrichtung des Videobilds kann etwas knifflig sein und oftmals sind die Geräte kaum vor Diebstahl geschützt. Immerhin bieten viele Geräte die Option, automatisch Aufnahmen anzufertigen, wenn sie von der Wandhalterung gelöst werden. Aufnahmen landen bei fast allen Video-Doorbells in der Cloud des Anbieters, was aber meist abopflichtig ist und Kosten zwischen 30 und 50 Euro im Jahr nach sich zieht. Vereinzelt gibt es auch Geräte mit integrierter Speicherfunktion auf SD-Karte oder der Möglichkeit, Aufnahmen auf Netzwerkspeicher zu übertragen.
Worauf achten die Tester:innen bei Videotürklingel-Tests?
In den Video-Doorbell-Tests von Magazinen wie Computer Bild, connect und c't ist vor allem die Videoqualität für die Bewertung ausschlaggebend. Dabei geht es um verschiedene Szenarien und Aspekte. Gerade bei Nachtaufnahmen trennt sich in Vergleichstests die Spreu vom Weizen. Das Bild muss scharf genug sein, um auch Details noch gut ausmachen zu können.
Die Gegensprechfunktion darf für gute Bewertungen keine zu lange Verzögerung des Videobilds und des Tons haben. Die Stimmen von Besuchern sollten vom Mikrofon klar aufgezeichnet werden.
Ein großes Augenmerk wird in den Tests auch auf die Speicherfunktionen gelegt: Dabei geht es neben Kosten und Bedienkomfort auch um die Sicherheit. Idealerweise sollte eine Video-Türklingel eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Aufnahmen bieten, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Zu guter Letzt können auch Aspekte wie die Montage, Einrichtung und Dokumentation die Wertung beeinflussen. Die Akkulaufzeit lässt sich im Rahmen normaler Testberichte kaum in der Praxis messen. Käufer-Rezensionen können in Akkufragen in der Regel bessere Antworten liefern.
Viele Fallstricke: Die gesetzliche Lage bei der Verwendung von Video-Türklingeln
Wenn Sie eine Video-Türklingel gesetzeskonform betreiben wollen, müssen Sie jede Menge beachten:- Bei Nutzung in Außenbereichen muss auf die Kameraüberwachung hingewiesen werden (entsprechende Sticker sind meist im Lieferumfang).
- Auch auf die Speicherung der Aufnahmen, zum Beispiel in der Cloud muss hingewiesen werden. Andererseits muss die Funktion deaktiviert werden.
- Im Blickwinkel der Kamera dürfen keine öffentlichen Bereiche wie Straßen oder Gehwege sein
- Nachbargrundstücke dürfen nicht sichtbar sein.
- Bei Mehrfamilienhäusern benötigen Sie die Zustimmung der anderen Mieter und des Vermieters.