Das Wichtigste auf einen Blick:
- einfache Möglichkeit, den Kameraton aufzuwerten
- Befestigung am Blitzschuh der Kamera oder des Camcorders
- Anschluss per Klinke am Mikrofoneingang der Kamera
- zwei Typen: Richtmikrofone und Funkmikrofone, bestehend aus Sender und Empfänger
- werden mit Batterien oder Akkus betrieben
- Einstellungen: Pegeländerungen, oft Tief- oder Hochpass-Filter zuschaltbar
Warum ein Kamera-Mikrofon?
Die Aufgabe einer Kamera oder eines Camcorders liegt in erster Linie darin, gute Bilder zu produzieren. Klar, denn bei einer Videoproduktion steht zunächst das Bild und nicht der Ton im Fokus. Im Gehäuse ist außerdem zu wenig Platz für Profi-Membranen, weshalb nur Standard-Kapseln zur Tonaufzeichnung integriert werden, was ein zwar praktikables, aber im Grunde mäßiges Klangergebnis zu Tage fördert. Das wird dann spätestens im Rahmen der Nachbearbeitung zu einem echten Ärgernis, wenn Nebengeräusche zu sehr in den Vordergrund rücken oder sich Stimmen zu wenig durchsetzen. Um dem bereits im Vorfeld zu entgehen, bleiben zwei Optionen.Bild und Ton synchron per Kameramikrofon
Entweder „angeln“ Sie den Ton mithilfe separater Mikrofone, Audiorekorder und entsprechender Mikrofonarme. Oder Sie schließen ein Kamera- bzw. Camcorder-Mikrofon an. Erstere Methode birgt den Nachteil, dass etwas mehr Zeit in der Postproduktion anfällt, schließlich müssen Bild- und Tonausschnitte in der Länge übereinstimmen und richtig synchronisiert sein. Die zweite Methode ist hier schon deutlich praktischer, da das Mikrofon mit zwei simplen Schritten direkt an die Kamera oder den Camcorder angeschlossen wird. So werden Bild- und Tonspur parallel aufgezeichnet und liegen genau übereinander, was Nachbearbeitungszeit einspart.Wie wird das Mikrofon angeschlossen?
Ein Kamera-Mikrofon stecken Sie direkt auf den Zubehörschuh der Kamera oder des Camcorders. Das beigelegte TRS-Kabel im Format 3,5-mm-Klinke platzieren Sie wiederum in dem dafür vorgesehenen Mikrofoneingang. 2,5-mm-Klinken kommen ebenfalls, allerdings deutlich seltener zum Zuge. Bietet das Mikrofon kein passendes Kabel, können Sie sich mit entsprechenden Adaptern behelfen.XLR-Anschlüsse sind vor allem bei Studioproduktionen an großen Kameras verbreitet. Sie bieten den Vorteil, dass man dort professionelle Kondensator-Mikrofone mit Phantomspeisung unterbringen kann. Wer XLR-Mikrofone an Systemkameras oder Camcordern andocken möchte, muss in der Regel Umwege über Adapter oder Spezialinterfaces gehen. Kleine Ausnahme: Das MixMic-Paket von Saramonic besteht aus Mikrofon und XLR-Anschlussbox, die Sie an Ihrer Systemkamera per Klinke und Blitzschuh anbringen. Diese erlaubt die Verbindung zweier Mikrofone mit Phantomspeisung und XLR-Stecker.
Wichtig: TRS- (für Kameras) sind von TRRS-Kabeln (für Handys) zu unterscheiden. Hier besteht Verwechslungsgefahr, da beide im 3,5-mm-Klinkenformat auftreten. Nutzen Sie das jeweils andere, sind die angefertigten Tonaufnahmen unbrauchbar. Worin liegt der Unterschied? Zwei schwarze Ringe zieren den Stecker eines TRS-Kabels und unterteilen diesen in drei Kontaktpunkte. Bei der TRRS-Version sind es dagegen drei schwarze Ringe und vier Kontaktpunkte. Im Lieferumfang des Mikrofons liegen oft beide Varianten bei. Ist eine TRRS-Strippe im Paket, können Sie das Mikrofon in Verbindung mit einem Smartphone verwenden.
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Welche Typen gibt es?
Die meisten Camcorder- bzw. Kamera-Mikrofone sind sogenannte Richtmikrofone in „Shotgun“-Bauweise. Solche sind länglich und rohrförmig konstruiert und zielen, wenn an die Kamera montiert, horizontal in Bild-Richtung. Die Mikrofonkapsel zeichnet in einer sogenannten „Richtcharakteristik“ auf. Diese gibt an, welche Umgebungsbereiche mitgeschnitten werden und welche nicht. Richtmikrofone kommen in Nieren-, Supernieren oder Hypernieren-Charakteristik: Die „Niere“ lenkt ihre volle Aufmerksamkeit auf die frontale Schallquelle und blendet den Ton hinter dem Mikrofon komplett aus. Eine „Super-“ oder „Hyperniere“ fängt auch noch einen kleinen Teil des Rück-Schalls ein.Neben den Richtmikrofonen werden an Kameras auch Funkstrecken genutzt, bestehend aus Sender und Empfänger. Der Sender, der per Clip an der Kleidung befestigt wird, ist mit einem eigenen Mikrofon ausgestattet bzw. kann um ein Lavaliermikrofon ergänzt werden. Der Empfänger, der wiederum auf dem Blitzschuh sitzt, nimmt das Signal drahtlos entgegen und schickt es per Kabel zur Kamera. Funkstrecken zeichnen in „Kugel“-Richtcharakteristik, also einmal rundum auf.