Stärken
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Ermöglicht sehr unabhängiges Reisen
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Anschaffungs- und Unterhaltskosten weitaus günstiger als von Wohnmobilen
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langlebig
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Zusammen mit Zelt besonders für Familien interessant.
Schwächen
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Technisch passendes Zugfahrzeug erforderlich
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Fahren mit Wohnwagen-Gespann braucht viel Übung
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Führerscheinklasse BE erforderlich
Für die transportable Ferienwohnung an der Anhängerkuppung haben sich in Deutschland mehr als eine halbe Million Autobesitzer entschieden: Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat zuletzt 2009 eine detaillierte Statistik zum Thema „Mobile Camper“ vorgelegt und zum 1. Januar des Jahres einen Bestand von exakt 553.581 Wohnwagen registriert. Die Zahlen sind seit Jahren relativ konstant. Dies liegt auch an der Langlebigkeit der Caravans, die im Mittel 16 Jahre alt sind und damit fast das doppelte Alter eines Durchschnitts-Pkws verbuchen können.
Knaus Tabbert, Hobby und Bürstner: Die wichtigsten Hersteller im Überblick
Am häufigsten trifft man hierzulande auf Wohnwagen des Herstellers Knaus Tabbert, sein Anteil am Bestand liegt bei etwa 28 Prozent. Es folgen Hobby (16 Prozent), Bürstner (9 Prozent) und Dethleffs (8 Prozent). Weiter hinten in der Aufstellung finden sich die DDR-Altbestände von Schmiedefeld Isoko sowie des Fahrzeugwerkes Olbernhau mit jeweils 1,7 Prozent. Hobby, in Deutschland laut KBA auf Platz zwei, ist nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer im Wohnwagenbau.
Zwei bis sieben Schlafplätze möglich
Die Dimensionen der Wohnwagen sind sehr unterschiedlich, gängig sind vier oder sechs Schlafplätze. Kompakte Modelle werden mit nur zwei Schlafplätzen angeboten, während so genannte Familien-Caravans es auf sieben Schlafplätze bringen. Ein Beispiel für einen besonders großen Wohnwagen ist der Royal Hacienda 1000 TDL des schwedischen Herstellers Kabe mit rund 22 Quadratmetern Fläche und einer Aufbau-Länge von zehn Metern zum Preis von rund 80.000 EUR.
Variationen innherhalb einer Baureihe
Der Name einer Baureihe hilft manchmal, aber nicht immer bei der Suche nach einem Wohnwagen in der gewünschten Größe. So gibt es die Prestige-Wohnwagen von Hobby für das Modelljahr 2014 in elf unterschiedlichen Ausführungen, die mit drei bis sieben Schlafplätzen ausgestattet sind, die in der Länge von 6,5 Metern bis zu 9 Metern reichen und sich preislich zwischen 17.000 EUR und 26.000 EUR bewegen.
Ausstattung für Sommer- und Wintercamping
Vor einer Kaufentscheidung sollte man überlegen, zu welcher Jahreszeit man einen Caravan vornehmlich nutzen will. Für Sommercamper kann eine Außendusche, ein großer Frischwassertank und ein leistungsfähiger Kühlschrank im Vordergrund stehen. Absorber-Kühlschränke, die auch mit Gas betrieben werden können, sind für Wohnwagen üblich, liefern aber nicht so schnell Kälte wie Kompressor-Kühlschränke, die aus dem Haushaltsbereich bekannt sind. Beim Wintercamping kommt es auf eine gute Fußbodenheizung sowie eine gute Wärmeisolierung an. Einige Modellreihen, etwa die Scandica-Serie von LMC, sind speziell für die kalte Jahreszeit ausgelegt.
Kosten: Start unter 10.000 EUR
Der Einstieg in die Caravan-Welt beginnt bei rund 10.000 EUR, zum Beispiel bietet Knaus das erschwinglichste Modell der Deseo-Reihe mit 4,00 Metern Aufbaulänge und vier Schlafplätzen für rund 8000 EUR an; ein De Luxe Easy von Hobby startet bei etwa 13.000 EUR. Teurere Wohnwagen wie die Beduin-VIP-Serie von Dethleffs liegen bei 30.000 EUR und darüber. Entscheidend für die Anschaffungskosten sind nicht so sehr die äußeren Abmessungen, sondern die Fülle und Qualität der Ausstattungsmerkmale. Echtleder-Sitze, Klimaanlage, hochwertige Multimedia-Systeme mit Satellitenfernsehen oder eine umfangreiche Küchenausstattung samt Mikrowelle, Backofen und Dunstabzugshaube wirken sich erwartungsgemäß preistreibend aus. Zur Serienausstattung offerieren die Hersteller meist eine mehr oder weniger umfangreiche Liste von Extras, zu der Markisen, Fahrradträger oder Vorzelte gehören können.
Auch Zulassung für 100 Stundenkilometer möglich
Für das Fahren auf Autobahnen ist wichtig, dass eigentlich ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern gilt. Doch es dürfen 100 km/h gefahren werden, wenn eine Reihe von technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Unter anderem spielen die Gesamtmasse des Anhängers, die Leermasse des Zugfahrzeuges, Schwingungsdämpfer und Reifenalter eine Rolle. Das Gespann muss für die höhere Geschwindigkeit zugelassen werden. Was ursprünglich als befristeter Modellversuch gestartet war, ist seit 2010 eine zeitlich nicht limitierte Verordnung, deren Bedingungen von 80 Prozent aller Wohnwagengespanne erfüllt werden.