Entlarvend!
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Vorteile:
ausgewogener Klang, angenehm zu tragen, analytisch
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Geeignet für:
Studio/Profibereich
Einen Sound zu beurteilen ist so individuell wie die Aussage darüber, ob ein Essen gut geschmeckt hat oder nicht.
Allerdings gibt es auch Sterneköche, deren Urteilsvermögen ojektiv zu nennen ist. Gerade weil sich ein solcher Sternekoch auf der ganzen Welt Eindrücke, Rezepte und Know-How verschafft, muss ein kleiner Fast-Food-Junkie eben erstmal dessen Urteil unreflektiert und respektvoll hinnehmen.
Zur Sache:
Ich selbst habe gelesen, es wäre möglich mit diesem KH K701 im Studio zu mischen und zu mastern.
Wenn man als Toningenieur so etwas liest, kann einem der Verdacht kommen, es kann auch jemand geschrieben haben der nur partiell Ahnung hat von dem was er schreibt.
Gleichwohl will sich der gemeine und schon erfahrene Profi selbst ein "Bild" von dem verschaffen, einfach um möglichst nicht irgend etwas auf dem Weltmarkt zu versäumen. Also habe ich mir auch dieses Ding ins Studio genommen und ein Jahr lang mehr od. weniger gegen meine Überzeugung (mischen mit Kopfhören) anzuarbeiten. Dabei war mir wichtig, wie analytisch sich das ganze Klangbild darstellt und später auf der Abhöre wirkt.
Je nach musikalischer Stilistik ist man bei der Mischung um Authentizität bemüht. Ein weiteres Kriterium ist die Kompatibilität der Mischung mit jeder nur erdenklicher Lautsprecherkonfiguration- und Art.
Also kurz gesagt: höre ich auf allen Boxen jetzt das, was mir der Mix im Kopfhörer versprach?
Antwort: JA!
Da ich aufgrund meines Studiums und 35-jährige Studioerfahrung im Bereich Jazz-Rock und Popmusik auch über eine musikalische und technische Gehörausbildung verfüge, kann ich mit Fug und Recht behaupten:
Außer der Klang-Wucht der großen GENELEC Studio-Abhöre, hat mich in den letzten Jahren nichts so umgehauen wie dieser Kopfhörer.
Wenn jemandem bei linerarer Frequenzeinstellung des Verstärkers am Sound irgend etwas fehlt, so ist es tatsächlich auf schlampige Produktionen zurückzuführen.
Ich würde mir diesen Hörer nie kaufen um nur Musik zu hören. Einfach deshalb, weil er jede CD "auszieht" und so analytisch wiedergibt, daß einem sogar bei manchen "amtlichen" Produktionen auffällt, wie lieblos und oft bar jeden Sachverstandes gearbeitet wird.
Da hört man beispielsweise selbst bei der alten (hochdekorierten!!) "Bodygard"-Prodktion von Whitney Houston, wie Gates auf dem Lead-Vocal Track sich öffnen und schließen.
Fazit: dieser Hörer ist ein Arbeitsgerät für Profis und eher was für feinsinnige Musikproduzenten.
Es lassen sich z.B. Hallfahnen und Early-Reflections auf die ms genau bestimmen.
Bei der Postproduktion lassen sich Orchesteraufnahmen in Mehrkanaltontechnik beim Mix exakt akustisch sauber pannen....
Aber: Die "Ballermann-Fraktion" ist eh nicht seine Klientel...
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