Stärken
Schwächen
Wodurch zeichnen sich Gigaset-Telefone im Test aus?
Gigaset ist der erklärte Liebling der Testbranche, fast jedes neue Modell erhält Bestnoten oder spielt im Vergleich zumindest in der Spitzengruppe mit. Dass es sich andererseits nicht um Gefälligkeitsjournalismus handelt, zeigt sich an durchaus kritischen Noten für beispielsweise die Einsteigermodelle der A-Baureihe. Gigaset hat es schlicht geschafft, sich im Laufe der Jahre zum unbestrittenen Platzhirschen vor allem in der Mittelklasse, aber auch bei Topprodukten zu mausern. Das Erfolgsrezept sind dabei eine tadellose Bedienbarkeit von Tastatur und Menü der Mobilteile sowie eine selbst in der Mittelklasse schon erstaunlich umfangreiche Funktionalität.
Wenn man ehrlich ist, zeigen die Tests im Grunde, dass sogar die Flaggschiffe aus dem Hause Gigaset selbst für die meisten Käufer schlicht überflüssige Geldausgabe sind. Der Mehrwert jener Geräte gegenüber den einfacheren Geräten liegt in Funktionen wie speziellen Anrufbeantwortern mit Business-Merkmalen wie Arztpraxisansage-Modus oder Bluetooth-Kopplung von Headsets, die aber für die breite Masse gar nicht notwendig sind. Darüber hinaus hat es Gigaset geschafft, sich in nahezu jedem Marktsegment mit Modellen auszubreiten - und ist auch bei den "Familientelefonen" führend. Diese Modelle richten sich gezielt auch an Familien mit Kindern oder alten Nutzern im gleichen Haushalt.
Was sind Familientelefone bei Gigaset und wie finde ich die?
Die Familienmodelle sollen es allen Altersschichten im Haushalt gleichermaßen erlauben, das Gerät intuitiv verwenden zu können. Klassische Merkmale sind verschlankte Menüstrukturen, deutlich voneinander separierte und klar erfühlbare Tasten sowie extra große Schriftgrößen und laute Klingeltöne. Sie werden auch aus robusteren, wenn auch nicht so edlen Materialien gefertigt. Trotz ihrer Tauglichkeit für tapsige Kinderhände und Menschen mit motorischer oder Sehschwäche sieht man ihnen diese Ausrichtung nicht zu offensichtlich an. Das wird von den Nutzern sehr geschätzt und führt im Test oft auch zu sehr guten Noten im Vergleich zu klassischen Seniorentelefonen. Bei Gigaset sind diese Telefone in der E-Serie zu finden.Welche Gigaset-Modelle empfehlen sich für die IP-Telefonie?
Lange Jahre haben VoIP-Telefone nur ein Schattendasein geführt. Aufgrund der Durchmischung analoger, digitaler und reiner IP-Anschlüsse in Deutschland konnten sie ihre Stärken nicht ausspielen - denn die tolle Gesprächsqualität ist nur dann zu erfahren, wenn auch das Gegenüber ein IP-Telefon verwendet. Das ist mittlerweile anders und Gigaset gehört dabei zu den Vorreitern. Besonders clever: Die Telefone mit dem Zusatz "GO" können gleichermaßen an Analog- wie IP-Anschlüsse angeschlossen werden, ob ein Router vorhanden ist oder nicht. Dadurch eignen sie sich für all jene, die derzeit noch einen alten Festnetzanschluss haben, aber absehbar auf IP umgestellt werden.
Davon abgesehen gibt es noch die reinen Mobilteile der HX-Reihe, welche ebenfalls für den direkten Anschluss an Router gedacht sind. Sie unterstützen durch ihre breite Kompatibilität mit allen erdenklichen Routertypen zwar nicht immer 100 % aller Merkmale, sind aber zum Erstaunen der Tester oft genug auf gutem Weg dahin. Vorsicht: Die reinen H-Mobilteile sind hingegen einfache Ergänzungen für Telefonbasisstationen und können nur an Router mit integrierter DECT-Basis angeschlossen werden – und bieten dann auch nur einen Bruchteil der von IP-Mobilteilen unterstützten Funktionen.
Wie sieht es mit der Strahlung von Gigaset-Telefonen aus?
In einer Zeit, als die meisten Hersteller die Skepsis über die abgegebene Funkstrahlung noch als Hysterie oder Humbug abtaten, wurden Gigaset-Modelle bereits großteils mit einem sogenannten Eco-Modus ausgestattet. Dieser reduziert die abgegebene Strahlung des Telefons in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen Basisstation und Mobilteil. Als andere Hersteller gerade erst nachzogen, ging Gigaset noch einen Schritt weiter: Warum soll ein Mobilteil, das ungenutzt herumliegt, überhaupt noch funken? Und so wurde der Modus „Eco Plus“ eingeführt. Bei ihm stellt das Telefon bei Nichtgebrauch komplett den Funkverkehr ein.
Dazu einigen sich Mobilteil und Basisstation vor der Abschaltung kurzerhand auf einen gemeinsamen Kanal und können somit bei einem Anruf umgehend wieder in Kontakt treten. Dadurch wird die Funkstrahlung in der Zwischenzeit tatsächlich auf Null reduziert. Eco Plus ist bis heute wegweisend für die Branche. Gigaset erreicht damit auch eine erstaunliche Effizienz seiner Mobilteile: Kaum ein anderer Hersteller baut so ausdauernde Telefone.
Die ausdauerndsten Telefone im Gigaset-Portfolio:
Gesprächszeit | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 32,75 € Gut 1,7 |
18 h |
Auch an die älteren Nutzer gedacht Weiterlesen |
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139 Meinungen 0 Tests |
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ab 26,93 € Gut 1,8 |
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Knallbunte Spielzeug-Ästhetik – und doch technisch brauchbar Weiterlesen |
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875 Meinungen 0 Tests |
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ab 119,90 € Gut 1,8 |
18 h |
Preiswerte Mobilteile für die ganze Familie Weiterlesen |
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2.276 Meinungen 0 Tests |
Zur Geschichte der Gigaset-Telefone: Von Siemens über Arques zu Gigaset
Siemens war lange Zeit einer der größten Hersteller von Festnetztelefonen. Insbesondere im Bereich der Schnurlostelefone konnte das Unternehmen mit einer hervorragenden Technik, einer guten Bedienbarkeit und vielen innovativen Ideen bei der Kundschaft punkten. Doch obwohl die Produkte entsprechend beliebt waren, arbeitete die Telefonsparte von Siemens seit Mitte der 2000er Jahre nicht mehr profitabel. Daher wurde das Geschäft schlißelich ausgelagert und ging Ende 2008 an die Beteiligungsgesellschaft Arques. Diese hatte sich auf die Übernahme und Sanierung mittelständischer Unternehmen spezialisiert und ging mit Siemens großer und entsprechend kostenintensiver Telefonsparte ein großes Risiko ein. Umgekehrt wurde das Engagement von Arques seitens vieler Beobachter, auch in den Medien, kritisch gesehen. Denn gerade in den Jahren zwischen 1995 und 2005 verschwanden viele deutsche Traditionsmarken von der Oberfläche, und viele befürchteten in Arques eine ähnliche „Heuschrecke“ zu sehen, die nur ein weiteres Unternehmen ausschlachte. Doch es kam ganz anders.Anders als die Unkenrufe befürchteten, ging das Sanierungskonzept von Arques auf. Möglich machte dies natürlich auch die starke Marktpräsenz der Marke Gigaset, die bei den Käufern nach wie vor einen hervorragenden Ruf hatte und technisch mit der Entwicklung von strahlungsarmen Schnurlostelefonen am Puls der Zeit lag. Für die Übergangszeit erwarb sich Arques das Recht, den Begriff Siemens Gigaset noch einige Jahre benutzen zu dürfen. Dabei wurde die Marke Gigaset mit der Zeit kontinuierlich in den Vordergrund gerückt.
Die Restauration des Unternehmens lief sogar dermaßen erfolgreich, dass Arques Ende 2010 dazu überging, seine Geschäftspolitik zunehmend allein auf Gigaset auszurichten. Eine außerordentliche Hauptversammlung beschloss schließlich die Umbenennung des Unternehmens von Arques AG in Gigaset AG. Noch bestehende Beteiligungen an anderen Firmen wurden daraufhin abgestoßen. Seither ist das Unternehmen ausschließlich im Telekommunikationsbereich aktiv und Gigaset, das ehemalige Siemens, gerettet.
Für den Käufer hat sich außer der Namensänderung nichts verändert. Gigaset stellt kontinuierlich moderne Schnurlostelefone vor, die insbesondere mit ihrem Eco-Modus und der eingängigen Bedienung punkten. Die neue Marke hat sich sichtlich etabliert. Entsprechende Produkte finden sich bei uns nun unter dem neuen Namen.