Das Wichtigste auf einen Blick:
- Testsieger bei Stiftung Warentest: Saturn R Duoset mit geräumigem Wannenaufsatz
- Kinderwagen-Sets, Buggys, Sportwagen und Geschwisterwagen
- umsetzbare und flach bis zur Liegeposition absenkbare Sitze
- komfortable Sportkinderwagen mit großer Sitz- und Liegefläche
- auch leichte Buggys mit Babywanne und Babyschale kombinierbar
- einige Testversager mit Schadstoffen und Sicherheitsmängeln
Buggy Rapid 4 hatte im Test wenig Glück: Zwar schiebt er sich bequem auf verschiedenen Gründen und federt auch gut; doch wegen zu vieler Schadstoffe gab es empfindliche Punktabzüge bei Stiftung Warentest. (Bildquelle: amazon.de)
Wer ist Hauck und wie gut sind die Kinderwagen?
Hauck gehört zu den wenigen Kinderwagen-Herstellern ohne Allüren, lässt man die Lifestyle-Marken
i'coo und lief! einmal außen vor. Das Sortiment zeugt von dem Bemühen, den Bedürfnissen der Eltern zu folgen und nicht nur Trends zu setzen, die Bedürfnisse erst erzeugen. Entsprechend beliebt sind die
Kombikinderwagen,
Buggys,
Sportkinderwagen oder Travelsysteme auch bei den Eltern. Man muss nur kurz in eines der Elternforen klicken, um zu erfahren, dass die Hauck-Kundschaft ihre Anschaffung als glückliche Fügung wahrnimmt.
Die Testerinnen und Tester hatten allerdings noch selten Spaß mit Hauck-Kinderwagen: mit dem Kombikinderwagen
Saturn R Duoset und der
Babyschale Comfort Fix, die auf Hauck-Kinderwagen wie Rapid (4X) Plus Trioset passt. Mehrere, teils stark mit Schadstoffen belastete Kinderwagen und solche, deren Komfort nicht optimal war, haben den Oberfranken hingegen kein Glück gebracht.
Kinderwagen-Sets: Kombikinderwagen mit und ohne Babyschale
Die Kombikinderwagen von Hauck lassen sich gar nicht so leicht als solche erkennen. Das Unternehmen scheint Kinderwagen-Sets, Shop'n Drive- oder Travelsysteme und All-in-One-Lösungen nicht streng nach Dogma zu trennen – und muss dies offenbar auch gar nicht. Denn im Wesentlichen geht es um eins: Eltern ein wandlungsfähiges Fahrzeug für den Nachwuchs anzubieten, das sie von Geburt an verwenden können und jede weitere Anschaffung überflüssig macht.
Der Begriff „Kinderwagen-Sets“ steht bei Hauck häufig für die beliebten
2-in-1- oder 3-in-1-Kinderwagen mit wechselbaren Aufsätzen inklusive
Babyautoschale (
Zero Plus oder Zero Plus Comfort 0+). Dabei setzt Hauck entweder auf den Buggy-Aspekt mit den
typischen Einzelgriffen und der leichten Klappbarkeit oder das Einhand-Prinzip der Sportkinderwagen mit ihrem
geschlossenen Schieberbügel. Dreiradwagen,
Buggys, Erstlingswagen, Gelände- oder Stadttauglichkeit, in jedem Fall ab der Geburt verwendbar – all das sind Hauptbestandteile im Set-Portfolio von Hauck, das für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke in passendes Kombi-Modell parat hat.
2-in-1- und 3-in-1-Kinderwagen für Kinder bis ca. 4 Jahre
Flexibel, wendig und praktisch sind sie alle. Die meisten können Sie von der Geburt an bis ca. vier Jahre verwenden. Legen Sie Ihr Baby von der ersten Stunde an in die mitgelieferte Babywanne oder nutzen die Babyschale für kürzere Fahrten mit dem Auto. Später, wenn Ihr Kind sicher sitzen kann, kann es in den aufsetzbaren Sportsitz umziehen. Anhand der Angaben zur Maximalbelastbarkeit – meist sind es 25 Kilogramm, die 3-Kilogramm-Zuladung für den Untergestellkorb mit eingerechnet – können Sie in etwa die Nutzungsdauer eines Hauck-Kombis für sich und Ihre Bedürfnisse ablesen.
Prüfpunkt „kindgerechte Gestaltung“: Wie stehen Hauck-Kinderwagen in den Tests da?
Was die Test-Profis allgemein besonders schätzen, sind kindgerechte Wannen- und Sitzeinhänge. Diese sind
lang und breit genug zum Wachsen, aber
nicht zu tief, damit Kleinere sich dicht an die Rückenlehne drücken können. Wegen seiner beengten Platzverhältnisse musste beispielsweise das
Hauck Malibu XL All in One Set mit Wanne, Sportsitz und Auto-Babyschale im
Kombikinderwagen-Vergleich der Stiftung Warentest (2/2015) den Abstieg zum „Befriedigend“ verkraften. Deutlich mehr hat da das
Saturn R Duoset drauf: Der 2-in-1-Kinderwagen und „preiswerte Testsieger“ sammelte im Test Punkte für seine großzügige Babywanne, die so lange passt, bis das Kind auf den Sportsitz umsteigen kann. Dank bestem Sitzkomfort und leichter Montage konnte aus Sicht der Stiftung Warentst am Ende nur der Titel „Testsieger“ ausdrücken, wie es um die Qualität des Kombis bestellt ist. Und das, obwohl der Korb etwas schlecht zugänglich ist und nur drei Kilogramm Beladung erlaubt und auch der Schiebekomfort hinter stärkeren Konkurrenten zurückfällt. Auch einen Regenschutz müssten Sie für den Saturn extra kaufen.
Die Babywanne des Vison X Set können Sie für den Transport flach zusammfalten. Einen Test bleibt uns die Stiftung Warentest allerdings noch schuldig. (Bildquelle: hauck.de)
Warum ist es so wichtig, bei Hauck-Kombikinderwagen auf Details zu achten?
Als Hauptproblem bei allen Kombikinderwagen am Markt lässt sich formulieren, dass die Eltern vor dem Dilemma stehen, ihr Kind in die Wanne pferchen oder viel zu früh in den Sportsitz falten zu müssen. Wenn dann keine Liegeposition einstellbar ist, hat man Pech – oder greift wenigstens zu Modellen mit möglichst flach absenkbarem Kopfteil. Der Fairness halber sei erwähnt, dass selbst die hochpreisige Konkurrenz oft knauserig aufgestellt ist. Soll es daher wenigstens ein preisgünstiger Hauck sein, empfiehlt sich ein Modell mit möglichst flexibler und
weiter Rückenlehnenneigung. Zum Trost gilt auch hier: Selbst Testsieger wie der
Britax Go leisten in diesem Prüfkapitel nicht unbedingt Besseres.
Normgerechte und manchmal auch kindgerechte Babywannen
Wer die notorische Enge der aufsetzbaren Tragetaschen von Kombikinderwagen schon aus Tests kennt, wird bei Hauck immer häufiger überrascht. Denn die Aufsätze sind nicht nur norm-, sondern neuerdings auch nahezu kindgerecht nach den Maßstäben von Stiftung Warentest, die für die perfekte Entwicklung der Kleinen eine Mindestgröße von 78 × 35 Zentimeter Liegemaß fordert (
„test“ 2/2015). Das
Vision X Set und der
Pacific Shop N Drive mit einer Liegefläche von 77 × 32 respektive 76 × 32 Zentimeter scheitern hieran nur knapp. Andere wie das Rapid 4 Trioset oder das Shopper Trioset bieten laut Datenblatt aber relativ großzügige 86 × 33 Zentimeter respektive 80 × 33 cm zum Wachsen. Die älteren Hauck-Kombikinderwagen Miami 4 Trio Set, Condor All in One Set, Viper Trio, Lacrosse All in One oder das drehbare Twister Trio Set waren noch mit etwas kleineren Babywannen bestückt. Vor allem für ein rund sechs Monate altes Baby mit Windel und Winterkleidung wären die typischen Innenmaße von 72 × 32 oder 75 × 30 Zentimeter zu klein.
Vom Liegen zum Sitzen mit wenigen Klicks
Für das Hauck-Portfolio der Kombis gilt allgemein: Liegen und Sitzen sind nur durch wenige Handgriffe und „Klicks“ voneinander entfernt. Die meisten Kinderwagen sind platzsparend konstruiert und haben zum Teil
faltbare Babywannen, sind für relativ kleines Geld zu haben und für alle ideal, die zwei Dinge ausschließen wollen: zum einen kurze Zeit nach der Geburt erneut auf die Suche nach einem Kinderwagen zu gehen, weil das Kleine der Wanne entwachsen ist; zum anderen ein sperriges Gerät herumzubugsieren, das anderswo als Erstlingswagen vertrieben wird und reichlich unideal für die Stadt, beengte Wohnverhältnisse, Vielreisende oder Kofferräume ist.
So sehen Testsieger aus: Der Wannenaufsatz passt so lange, bis das Kind auf den mitgelieferten Sportsitz umsteigen kann. Im harten Punktekampf um die besten Kombikinderwagen holt sich der Saturn R Duoset bei Stiftung Warentest den Titel "Testsieger". (Bildquelle: hauck.de)
Sportkinderwagen von Hauck: Shopper und Shop'n Drive
Seinen Sportkinderwagen spendiert Hauck geschlossene Schieberbügel als ein Feature, das Eltern als Vorteil beim Einkaufen beschwören: Diese Wagen lassen sich notfalls auch mit einer Hand und mit dem Smartphone in der anderen manövrieren. Hauck nennt sie „Shopper“ und ergänzend „Shop'n Drive“ bei Sets, die Sie mit Babyautoschalen auch auf Reisen verwenden können. Im Markt ist das außergewöhnlich: Babyschalen sind nur bis zu einem Körpergewicht von 13 Kilogramm ausgelegt (ECE-Gruppe 0+),
Sportkinderwagen wiederum erst sinnvoll ab dem siebten, achten Lebensmonat. Ein enges Zeitfenster, das solch ein Set öffnet? Nur scheinbar, wie ein tieferer Blick in die Datenblätter zeigt. Zum einen sind alle Modelle zur Liegeposition absenkbar und demnach auch für die ganz Kleinen geeignet; zum anderen stellt Hauck mit Modellen wie dem
Pacific Shop'n Drive auch Sportkinderwagen zur Auswahl, die im Bereich Sportsitz/Babywanne sehr wandlungsfähig sind.
Sportkinderwagen für kräftiger gewachsene Babys
Um das eingangs erwähnte Argument der Kundenbedürfnisse zu unterfüttern: Auch kräftiger gewachsene Babys finden in den Sportwagen ausreichend Platz. Modelle wie
Malibu XL oder
Lift Up 4 bieten Sitzbreiten von 35 respektive 36 Zentimetern und sind deutlich bequemer als die Masse der Konkurrenzprodukte mit rund 5 Zentimetern weniger. Dass Hauck vor allem umfassend aufgestellt sein möchte und sich daher von den
klassischen Kombikinderwagen wegbewegt, zeigen die im Sortiment verbliebenen Allrounder für Stadt und Land wie beispielsweise das
Rapid 4S Plus Trioset: vom Typ Sportkinderwagen mit geschlossenem Schiebegriff, aber mit aufsetzbarer Babywanne und mit
Babyschale als leichte Autositz-Kombi verwendbar.
Was ist besser: Knickschieber oder Teleskopschieber?
Hauck bietet beides. Die Unterschiede sind durchaus gravierend: Während ein Teleskopschieber (z. B.
Lift up 4) die Stange durch schlichtes Ausziehen nur nach hinten verlängert, bieten Knickschieber (z. B.
Eagle 4S) den besseren Höhenausgleich.
Bereit für die Kompaktklasse-Krone? Auch bei den kleinsten Wagen geizt Hauck nicht mehr mit Kind-Komfort: Beim Eagle 4S lässt sich der Sitzwinkel für ein Nickerchen sehr weit öffnen. (Bildquelle: hauck.de)
Hauck-Buggys: Meist gute Balance zwischen leicht und bequem
Bei den Buggys sind es vor allem Teleskopgriffe (z. B. Condor), große Untergestelltaschen und das großzügige Platzangebot, die sich zu beliebten Kaufargumenten summieren. Mit Ausnahme der beiden Reisebuggys
Go S und
Go S Sun, die ähnlich wie
Peps und Peps mit Verdeck beim Konkurrenten
Saftety 1st bewusst für Reisezwecke minimalistisch in Ausstattung und Gewicht daherkommen, gelingt den Buggys von Hauck eine gute Balance aus Leichtigkeit und Bequemlichkeit – zumindest angesichts der fairen Konditionen besser als der Masse der Konkurrenten, die diesen Zielkonflikt entweder zulasten der Federung oder eines höheren Gewichts gelöst haben. Hauck hat also alle Trümpfe in der Hand, um in der Beliebtheitsskala der Käufer noch weiter nach oben zu rücken. In Tests kamen Hauck-Buggys bislang nicht vor – doch die Schwächen der größeren Modelle sind auch bei den kleineren denkbar. Dazu gehören Schadstoffe wie beim
Boston Air oder oder fehlende Umsetzer (mit Blickrichtung in oder gegen die Fahrtrichtung); das geringe Platzangebot im Wannenaufsatz wie beim
Maxan 4 Trio Set, fehlende Schieberverstellungen (Stiftung Warentest 2/2015 zum
Malibu XL) oder, im Öko-Test, eine
sehr niedrige Schieberhöhe. Dass Hauck gezielt an seinen Schwächen arbeitet, ist aber leicht erkennbar – nicht nur bei den Kombikinderwagen und Sets, sondern im gesamten Portfolio.