Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kombikinderwagen, stadttaugliche Buggys und komfortable Sportkinderwagen
- Chicco-Flaggschiff Duo StyleGo Up Crossover als flexibler Begleiter von Geburt an
- meist mit Einhand-Falttechnik oder automatisch schließenden Fahrgestellen
- Fußstützen nicht der Länge nach verstellbar
- trotz Werbung: Chicco-Buggys sind nicht ab der Geburt geeignet
- Lob von Öko-Test: klein, leicht und preisgünstig (zum Modell London Up)
Wie lockt man junge Kinderwagen-Käufer an? Statt mit einer Farbpalette wie im Malergeschäft versucht Chicco es mit Bedienkomfort bei vorwiegend nüchternen Modellen. Obwohl sie nicht nur Kinderkarren produziert, gilt die italienische Marke als eine der wichtigsten Mobilitätsmarken für junge Eltern auch hierzulande. Die Gründe sind in moderaten Preisen und im überschaubaren Sortiment an Kinderwagen zu suchen, die das Leben mit Kind flexibel gestalten. Generell erstaunt bei den Sport- und Kombikinderwagen, Buggys und Travelsystemen ein gewisser Ehrgeiz zum Hightech.
Was zeichnet die Marke Chicco besonders aus?
Schmale Spurbreiten, Einhandbedienung, aber auch etwas Style – falls Eltern dies wünschen. Das Flaggschiff der Kombi-Sparte, derzeit sicherlich der Duo StyleGo Up Crossover mit wendbarer Sitzeinheit, Drei-Speichen-Optik, schwenkrädrig und einhändig faltbar, lässt sich als Lifestyle-Kinderwagen mit praktischen Funktionen einordnen. Trotz Fokus auf moderner Formensprache ist er ein Glücksgriff für vernünftig denkende Eltern: Bestehend aus einem Fahrgestell mit schmalem Sitzeinhang und einer tragbaren Aufsatz-Babywanne können Sie ihn von Geburt an und in allen Wachstumsphasen Ihres Kindes nutzen. Die rund 525 Euro – je nach Online-Shop – erklärt Chicco mit dem Mix aus Komfort, Einhandbedienung und vollkommen flach absenkbarer Liegeposition, zudem sind die Räder kugelgelagert, gefedert und für jedes Terrain geeignet. Mit dem Befestigungssystem Car-Kit können Sie den Wannenaufsatz auch auf der Rückbank Ihres Autos befestigen und so Ihr Kind im Liegen sicher transportieren.Chicco für jeden Geldbeutel und alle Mobilitätsbedürfnisse
Doch Chicco hat auch und vor allem etwas für den schmaleren Geldbeutel. Im aktuellen Einstiegssegment sind etwa der Reise- und City-Buggy London Up oder der Lite Way 3 sehr beliebt. Beide sind leichte und solide Shoppingbegleiter mit einer akzeptablen Grundausstattung für Eltern und Kind. Kaum spektakulärer, nur etwas komfortabler geht es weiter im Buggy- und Sportwagenportfolio der Italiener. Einfachere Modelle wie Miinimo, Echo, Trio Sprint oder Kwik.One sind praktisch, funktional und wendig, der Trolley me hingegen vertritt die Gattung „ultrakompakter Reisebuggy“, und mit dem Multiride ist man im Stadt- und Geländeeinsatz gleichermaßen gut unterwegs. Mit den großen Profilreifen lassen sich Bodenunebenheiten besser überwinden als mit den kleinen Schwenkrädern der City-Klasse. Dank ihrer feststellbaren Schwenkräder an der Vorderachse lassen sich alle Modelle aber auch gut im Großstadtgedränge einsetzen.Zwischen Stadt- und Landleben: City-SUVties, Kombis und Allwetter-Kinderwagen
Vorwiegend im Gelände wiederum fühlt man sich mit dem Activ3 zuhause, der die beliebte Dreirad-Sportoptik mit stadttauglichen Komponenten verbindet. Zwischen Stadt- und Landleben können Sie mit dem Multiride wechseln, während der von Haus aus feldwegtaugliche Kwik.One zum Sprung in das Großstadtleben ansetzt. Als alltagstauglicher Sportkinderwagen mit geländetauglicher EVA-Bereifung, Federung und Profil ist er eine Option für Eltern, die eine besonders vielseitige Lösung für Spazierfahrten mit dem Nachwuchs suchen. Für Eltern mit Allwetter-Ambitionen hingegen bietet Chicco den Best Friend Light Crossover an. Mit seinem wasserabweisenden Verdeck soll er die Kleinen vor Sonne und Regen gleichermaßen gut schützen. Und das scheint ihm besser zu gelingen als den meisten Kombikinderwagen anderer Hersteller, die alles ein wenig, nichts aber richtig können.Buggy-Special: Welches Chicco-Modell Sie im Stadt- und Reiseleben einsetzen können
Speziell für das Stadtleben und Reisen sind neben dem „befriedigenden“ OHLalà auch der London Up, Goody, Trolley me, Lite Way oder der nur rund 6 Kilogramm schwere Miinimo entwickelt worden. Mit ihrer zum Teil nur 50 cm schmalen Spurbreite, den stadttauglich-wendigen Rädern und dem geringen Gewicht – hierzu ein Lob von Öko-Test – bilden sie die Ausnahme im Chicco-Sortiment mit seinem Bemühen um vielseitige Lösungen. Denn wie viele andere sind auch die Buggys von Chicco vor allem Asphaltspezialisten, die sich beim Shopping in der Fußgängerzone oder auf langen Rollwegen an Flughäfen wohler fühlen als auf Schotter- oder Feldwegen.
Chicco im Test: Nur für platten Asphalt geeignet
Im großen Buggy Test befinden die Prüfer explizit: Wird den kleinen Weltentdeckern auf den asphaltierten Wegen langweilig, sollten ihre rollenden Gefährten auch für Abstecher auf Kopfsteinpflaster, Sand- und Waldwegen gerüstet sein. Im Test waren das vor allem die Buggys mit großen Rädern; der kleinrädrige Chicco Ohlalà hingegen tauge nur für befestigte Wege. Auch ein nennenswertes Federsystem oder Wechselachsen (wie bei Gesslein) für unterschiedliche Untergründe gibt es bei Chicco nicht. In der Werbung wirken manche Chicco-Buggys außerdem eindrucksvoller als in Wirklichkeit. So sind die Modelle Lite Way, Miinimo, Goody oder London Up erst ab dem Sitzalter und nicht schon ab Geburt geeignet. Zwar können Sie bei den meisten Chicco-Buggys das Rückenteil weit herunterlassen; und trotzdem fehlt ihnen die für Neugeborene so wichtige vollwertige, das heißt komplett flache Liegeposition.Chicco-Buggys im Test der Fachzeitschriften: An manchen Stellen hakt's
In den Testzeitschriften schneidet Chicco nicht immer gut ab. Gründe können niedrige Griffhöhen, scharfe Kanten am schlecht verarbeiteten Verdeckgelenk, eine ungünstige Sitzposition oder verfehlte Altersempfehlung sein. Was Chicco so schlecht wie die meisten anderen Hersteller im Buggy-Test hinbekommt, sind mitwachsende Fußstützen, die verhindern, dass kurze Beinchen in der Luft baumeln und längere über die Fußrasten hinausragen. In einem anderen Fall kassierte Chicco eine Ohrfeige wegen eines Schadstoff-Problems, das Chicco mit dem Nachfolger Lite Way 3 behoben wissen will. Ob sich die Schadstoffbilanz inzwischen wirklich verbessert hat, muss ein Folgetest erst noch zeigen. Wer möchte seinem Kind schon einen wegen des krebsverdächtigen TCPP (Tris-(2-chlorisopropyl)phosphat) in Stoff und Regencover „mangelhaft“ getesteten Buggy zumuten? Tipp: Kommt für Sie nur ein schadstoffarmer Kinderwagen infrage, können Sie hier stöbern.Kindergefährte sollten frei von Schadstoffen sein – vor allem dort, wo die Kleinen sie berühren können, etwa Sitzbezüge und Regenschutz. – Stiftung Warentest 3/2018.