Xiaomi drängt derzeit mit höchster Intensität auf den deutschen Smartphone-Markt. Ähnlich wie Huawei vor einigen Jahren, setzt der Hersteller den Fokus auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und platziert seine vielfältigen Geräte in der preislichen Ober- und Mittelklasse. Das Redmi Note 8 Pro ist mit einem Einstiegspreis von 250 Euro der Mittelklasse zuzuordnen. Bei einem Blick auf die technischen Daten erinnert das Smartphone aber teils an Highend-Geräte für hunderte Euro mehr. Die durchaus vorhandenen Abstriche sind dabei recht milde.
Das erste 64-Megapixel-Smartphone in Deutschland
Das ab ca. 250 Euro erhältliche Smartphone legt seinen Fokus klar auf die Kameraausstattung. Auf der Rückseite befinden sich drei Kameralinsen sowie der Blitz und eine kleine Unterstützerlinse für die Berechnung von Tiefenschärfeeffekten. Das Highlight ist zweifellos die Hauptlinse: Neben der bereits genannten, beinahe absurd hohen, Auflösung bietet sie auch eine sehr gute Blendenöffnung von f/1,7, die auch mäßigen Lichtverhältnissen rauschfreie Fotos und Videos verspricht. Standardmäßig rechnet das Gerät die 64 Megapixel auf 16 Megapixel herunter, indem jeweils vier Pixel zu einem zusammengefügt werden. Wenn Sie die volle Auflösung wünschen, kann dies aber in der Kamera-App auch so eingestellt werden. Dann werden die Bilddateien aber auch entsprechend viel größer.Die zweite Linse ist eine Super-Weitwinkel-Kamera mit einem Sichtfeld von 120° – optimal für Landschaftsaufnahmen oder Events. Weniger optimal ist die Auflösung: Mit ihren 8 MP fällt sie gerade im Vergleich zur überragenden Hauptkamera merklich ab. Die dritte Linse ist für Makroaufnahmen von kleinen Objekten direkt vorm Gerät gedacht. Auch hier könnte die Auflösung ruhig höher ausfallen. Die Frontkamera wirkt immerhin sehr vielversprechend.
Dicker Akku sorgt für lange Laufzeit
Auch der Akku fällt positiv auf: Der Hersteller verpasst dem Redmi Note 8 Pro einen Energieträger mit satten 4.500 mAh. Zum Vergleich: Xiaomis Topmodell Mi Mix 3 von 2018 muss mit 3.200 mAh zurechtkommen. Bei normaler Nutzung dürfte das Gerät also gute zwei Tage problemlos mit einer Akkuladung überstehen. Dank Schnellladefunktion geht das Wiederbefüllen flott, allerdings bleibt das kabellose Aufladen weiterhin den Oberklasse- und Premiummodellen vorbehalten.Edles, aber auch wuchtiges Gehäuse mit viel Display
Das Redmi Note 8 Pro bringt rund 200 g auf die Waage und gehört somit zu den schwereren Smartphones am Markt. Das riesige Display setzt auf die in der Mittelklasse weiterhin verbreitete IPS-Technik statt der kontrastreichen OLED-Technik. Die Farbdarstellung ist trotzdem kräftig genug, um HDR-Inhalte darstellen zu können. Die Auflösung ist hoch genug, um die Bildinhalte auf der Displaydiagonale von 6,53 Zoll scharf darzustellen. Die Rückseite ist komplett verglast, was dem Gerät eine wertige Optik und auch noch ein paar Gramm mehr Gewicht verleiht.Die sonstige technische Ausstattung ist mehr als solide: Wahlweise 64 oder 128 GB Speicher, der sich per SD-Karte erweitern lässt, genug Arbeitsspeicher für die Parallelnutzung vieler Apps sowie ein Chipsatz, der Alltags-Apps problemlos bewältigt und dank des ordentlichen Grafikchips auch für 3D-Games taugt. Wie bei Xiaomi üblich kommt hier eine abgewandelte Form von Android zum Einsatz. Ein wenig Umgewöhnungszeit sollten Sie also einplanen. Funktionale Einschränkungen gibt es deshalb aber nicht.