Xiaomi unterzieht seiner Flaggschiff-Baureihe, die bislang unter dem Kürzel "Mi" lief, einer Schlankheitskur. Während das Xiaomi 11 noch mit einem riesigen 6,8-Zoll-Display protzte, setzt der chinesische Hersteller bei Modell 12 auf angenehm handliche 6,28 Zoll. Zum Start gibt es das Xiaomi 12 nur in einer Speichervariante und in drei Farben. Die UVP liegt bei 899,90 Euro, womit es sich klar in die Highend-Klasse einordnet. Im neuen 12er-Lineup setzt es sich zwischen das günstigere 12X und dem 6,8-Zoll-Premiummodell 12 Pro.
Statt QHD gibt es beim Display jetzt wieder Full HD, was bei der kleineren Größe aber trotzdem für einen scharfen Bildeindruck sorgt und etwas Energie spart. Das AMOLED-Display bietet weiterhin eine Aktualisierungsrate von 120 Hz, die sich dynamisch an die jeweiligen Bildinhalte anpassen lässt. Die Leuchtkraft reicht auch für das Ablesen von Bildinhalten bei hellem Sonnenschein aus.
In Sachen Hardware gibt es auch dieses Jahr wenig Anlass zur Kritik. Der neueste Snapdragon-Prozessor „8 Gen 1“ von CPU-Hersteller Qualcomm ist schlicht das schnellste, was es derzeit in der Android-Sphäre gibt. Einzig Apples M1-Chip setzt sich aktuell noch knapp vor den Snapdragon-Flitzer. Auch die Speicherausstattung ist wieder tadellos. Alle erdenklichen Apps laufen flüssig und die gute Grafikleistung, die hohe Bildwiederholrate und die sehr hohe Abtastrate des Touchscreens sind ein Fest für Mobile-Gaming-Fans. Der Highend-Prozessor fordert den 4.500 mAh großen Akku merklich. Für einen Tag normaler bis intensiver Nutzung reicht es aber. Aufgeladen wird das Gerät wahlweise kabelgebunden mit flotten 67 W oder kabellos mit 50 W. Ein 67-W-Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.
Auch bei den Megapixeln fand eine Verschlankung statt: Statt der 108-Megapixel-Monsterknipse kommt jetzt eine 50-Megapixel-Kamera zum Einsatz. Die Kamera mit dem Sony-Sensor IMX766 kommt zum Beispiel auch beim deutlich günstigeren OnePlus Nord 2 5G zum Einsatz und konnte dort bereits gute Ergebnisse liefern – auch bei Nacht. Hinzu kommen zwei weitere Kameras für Ultrawide-Aufnahmen und eine „Telemakro“-Linse für Nahaufnahmen kleiner Objekte und Strukturen. Die Zusatzkameras kommen qualitativ nicht an die Hauptkamera heran und sind in dieser Form eher auf dem Niveau von Mittelklasse-Knipsen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 21.07.2022 | Ausgabe: 8/2022
- Details zum Test
„gut“ (2,2)
Grundfunktionen (30%): „gut“ (1,9);
Kamera (20%): „gut“ (2,4);
Display (15%): „gut“ (1,6);
Handhabung (15%): „befriedigend“ (2,8);
Akku (15%): „gut“ (2,3);
Stabilität (5%): „gut“ (1,9).