Toshiba hat den ersten Fernseher im XXL-Format angekündigt, bei dem man keine 3D-Brille für den räumlichen Effekt braucht: Die vierfache Full-HD-Auflösung (3840 x 2160 Pixel), eine leistungsfähige Prozessorplattform (Cevo Engine) und die „ausgeklügelte 3D-Linsensteuerung“ des 55ZL2G machen aktive Shutterbrillen und passive Polfilterbrillen überflüssig.
Dank spezieller Algorithmen, die Toshiba mit schnellen Prozessoren kombiniert, erzeugt der Fernseher neun voneinander getrennte Perspektiven. Um die neun Perspektiven simultan wiedergeben zu können, braucht man laut Hersteller ein Panel mit der vierfachen Full-HD-Auflösung. Die für den 3D-Effekt unerlässlichen Perspektiven – ein Bild für das rechte, ein zweites für das linke Auge – werden von Miniaturlinsen im Display auf mehrere Positionen im Raum verteilt. Demnach muss man nicht in einem bestimmten Winkel und mithin regungslos vor dem Fernseher sitzen, um räumliche Effekte wahrzunehmen. Gleichzeitig ist damit gesagt, dass mehrere Personen gemeinsam einen 3D-Film anschauen können. Hier kommt dem Fernseher eine integrierte Kamera samt Gesichtserkennung zugute: Auf Knopfdruck wird die Position des Betrachters erfasst, anschließend stellt das Gerät die für den 3D-Effekt optimale Perspektive ein (Face-Tracking). Von der „Quad Full-HD-Auflösung“ profitiert man im Übrigen nicht nur bei der 3D-Wiedergabe, sondern auch bei der Darstellung von Digitalfotos, die mit einer entsprechend ausgerüsteten Kamera geschossen wurden, während 2D-Videos in SD- oder HD-Auflösung dank optimierter Resolution+ Technik ebenfalls in neuem Glanz erstrahlen – so das Versprechen des Herstellers. Neben vier HDMI-Buchsen der Version 1.4 (Audio-Rückkanal), den üblichen analogen Eingängen und zwei USB-Schnittstellen wirft das neue Flagschiff einen Ethernet-Anschluss und integriertes WLAN in die Waagschale. Per LAN oder WLAN kann man Inhalte aus dem DLNA-Heimnetz und aus dem World Wide Web abrufen, über die USB-Schnittstellen lassen sich Multimedia-Dateien von einem externen Speicher abspielen. Außerdem kann man das via DVB-T, DVB-C oder DVB-S empfangene TV-Programm auf den optionalen USB-Speicher aufnehmen. Dank LED-Backlight ist der 55-Zöller ohne Standfuß nur 5,4 Zentimeter tief, an der flachsten Stelle sind es 4,2 Zentimeter.
Wer den räumlichen Effekt mag, wegen der Brillen bislang allerdings keinen 3D-Fernseher wollte, wird sich für das neue Topmodell von Toshiba sicher begeistern. Vom 2. bis zum 7. September 2011 zeigen die Japaner den 55ZL2G auf der IFA in Berlin. Im Dezember soll der 55-Zöller für 7999 Euro in den Handel kommen.
Update 06.09.2011: Nach unserem IFA-Besuch fällt der erste Eindruck eher nüchtern aus: 3D funktioniert ganz gut, aber nicht so intensiv wie bei einem Fernseher/Projektor mit Brille. Zudem 'verpixeln' die Linsen auf dem Display das Bild - laut Toshiba muss man eine 9-fache Verschlechterung der 4-fachen Full-HD-Auflösung in Kauf nehmen.
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- Erschienen: 27.12.2012 | Ausgabe: 1/2013
- Details zum Test
„durchschnittlich“ (56%)
Bild (40%): „durchschnittlich“;
Ton (20%): „durchschnittlich“;
Handhabung (15%): „durchschnittlich“;
Energieverbrauch (5%): „nicht zufriedenstellend“;
Extras (20%): „durchschnittlich“.