Das OnePlus 10T möchte protzen, das macht ein Blick auf die Kernmerkmale des Smartphones schnell deutlich. Allerdings birgt das Modell auch einige haarsträubende Schwächen, die in der Smartphone-Oberklasse eigentlich nicht sein müssen. Es kommt mit dem aktuell schnellsten Chipsatz, dem Snapdragon 8+ Gen 1 und liefert so Reserven, die Sie mit keiner Anwendung jemals ausreizen könnten – dank 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher (je nach Speichervariante) auch nicht im Multitasking. Der nächste Knaller versteckt sich im Akku: Dieser ist mit 4.800 mAh zwar nicht herausragend groß geraten, sollte aber für mindestens einen vollen Tag locker ausreichen. Die Besonderheit steckt im SUPERVOOC-Netzteil. Der Akku lässt sich mit dem mitgelieferten Netzteil mit sagenhaften 160 Watt aufladen. Das bedeutet in der Praxis, dass 10-minütiges Aufladen für zwei Drittel, also 66 % des Akkus ausreichen. In 15 bis 20 Minuten dürfte der Akku also von 0 auf 100 geladen sein. Durch ein durchdachtes Kühlsystem müssen Sie keine Angst um die Langlebigkeit des Akkus haben.
Beim Display hingegen kann man nicht nur Positives berichten. Das OLED-Display ist farbstark, kommt mit einer extrem hohen Abtastrate und unterstützt bis zu 120 Hz für butterweiche Bewegungen. Schade: Bei geringer Leuchtkraft wirkt die Anzeige sehr blass, zudem kann das Display nicht flexibel zwischen 1 und 120 Hz wechseln. Es versteht lediglich 60, 90 und 120 Hz – das verbraucht am Ende etwas mehr Strom. Die Spitzenhelligkeit ist leider nicht sonderlich hoch, sollte für eine akzeptable Ablesbarkeit im Freien aber ausreichen.
Bei den Kameras macht sich zwar keine Ernüchterung, aber auch kein Jubeln breit. Die Weitwinkellinse macht ordentliche Bilder mit guter Schärfe und akzeptabler Farbdynamik. Schwach ist jedoch die Ultraweitwinkellinse, die viel zu schnell rauscht, eine sehr schlechte Lowlight-Performance zeigt, Unschärfe und blasse Farben bringt. Die Makrolinse löst nur mit 2 Megapixeln auf und hätte man sich auch sparen können. Für den Preis ist das mitunter unangemessen. Das Gehäuse besitzt aus Kostengründen keine offizielle IP-Zertifizierung, um Wasser- und Staubdichtigkeit belegen zu können. Laut Hersteller übersteht das Gerät dennoch kurze Wasserbäder. Der Rahmen besteht bedauerlicherweise nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff, was einer hochwertigen Haptik klar entgegensteht.
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- Erschienen: 10.03.2023 | Ausgabe: 4/2023
- Details zum Test
„befriedigend“ (40 von 60 Punkten)
„... Die Kombination low/low unterstützt das Oneplus 10T, doch leider enden damit die guten Nachrichten. Denn die Sendeleistung in dem für Deutschland zentralen 5G-Band n78 (3,6 Gigahertz) ist mies, da können die recht guten Resultate in den anderen Bändern auch nicht mehr viel retten.“