Nokia haut mit dem G42 ein Mittelklasse-Smartphone für rund 250 Euro raus, bei dem leider nicht nur das Display eine Enttäuschung ist. Auf über 6,5 Zoll löst das IPS-Display nur in einfachem HD auf, was einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Da hilft es auch wenig, dass das Display immerhin 90 Hz für eine direktere Ansprache und flüssige Bewegungen unterstützt.
Die Kamera wirkt, als hätte sie drei Linsen, tatsächlich ist aber nur die Hauptkamera mit 50 Megapixeln wirklich nutzbar. Sie macht bei Tageslicht brauchbare Fotos, die in Sachen Detailgrad, Farbdynamik und Rauschverhalten Fotos etwas teurerer Geräte klar unterlegen sind. Die zweite Linse dient als Makro-Objektiv für sehr nahe Motive. Aufgrund der viel zu geringen 2-Megapixel-Auflösung ist das aber eher eine Spielerei. Hinter der dritten Linse verbirgt sich lediglich ein Tiefensensor. Insgesamt ist das eine dürftige Kamera-Ausstattung, zumal Sie nicht einmal Videos mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen können.
Als Chipsatz kommt der bereits sehr in die Jahre gekommene Snapdragon 480 Plus zum Einsatz – aus dem Frühjahr 2021. Die Leistung reicht für eine flüssige Android-Bedienung. Anspruchsvolle Anwendungen und intensives Gaming zwingt das Gerät jedoch schnell in die Knie. Schön: Das Nokia G42 kann auch im 5G-Netz funken und besitzt einen großen Akku, der aufgrund der schwachen Hardware und des HD-Displays locker zwei oder drei Tage durchhalten dürfte.
Wenn Sie auf 5G-Mobilfunk verzichten können und weiterhin nur einen LTE-Tarif nutzen, dann sollten Sie unbedingt auch einen Blick auf das Motorola Moto G72 werfen. Hier bekommen Sie einen potenteren Chipsatz, ein Display, welches nicht nur schärfer ist, sondern auch OLED-Technik besitzt und stolze 120 Hz schafft sowie eine viel bessere Kamera. Auch der Akku lässt sich schneller betanken (30 Watt vs. 20 Watt).