Klapphelme eignen sich vor allem für Brillenträger und Fahrer, die den allzu knackigen Einstieg beim Integralhelm nicht mögen. Ausgeprägte Markenaffinität haben die wenigsten Käufer - und nicht zuletzt deshalb haben die Fachzeitschriften eine Reihe von Klapphelmen auf Unfallschutz und Passform hin untersucht. Darunter auch den Nexo Touring III, für den der Hersteller faire 160 EUR aufruft.
Ordentlich in der Schlagdämpfungsprüfung
Recht gut schlägt sich der Nexo Touring III in der Schlagdämpfungsprüfung des Magazins Motorrad in Heft 8/2011: Der HIC-Wert (Head Injury Criterion für die zu erwartenden Schädel-/Hirnverletzungen) liegt souverän innerhalb des (grünen) ECE-Bereichs, nur beim Abstreiftest überschritt er geringfügig den Grenzwert von 30 Grad. Letzteres führte aber nicht zur Abwertung, da der Touring III in seiner Helmgattung ohnehin nicht offen fahrbar ist – ganz im Gegensatz zu den doppelt homologierten Helmmodellen mit abnehmbaren Kinnteil. Kritisch beäugt wird hingegen die Akustik, denn ab Tempo 80 wird er nach den Erkenntnissen der Motorrad-Redakteure recht laut.
Lohnt den Passform-Selbstversuch
Auch bei der Passform handelte er sich Kritik ein. Sie sei „inhomogen“, das Interieur außerdem „zerfklüftet“, schreibt die „Motorrad“ in der genannten Ausgabe und vermutet darin eine Konsequenz aus fernöstlicher Billigproduktion, die man sich trotz der im Übrigen „ordentlichen Schlagdämpfungswerte“ mit dem Touring III einhandele. Dennoch lobt ihn die 2Räder (Heft 6/2011) in den Kriterien „bequemes Auf- und Absetzen“ sowie der Winddichtigkeit des Visiers; die Motorrad empfiehlt einen „Passform-Selbstversuch“ - und damit im Prinzip nur das, was für jeden Motorradhelm gelten sollte, denn oft erleichtert schon kurzes Probetragen die Entscheidung.
Geringes Gewicht
Ebenso wie das Schwesternmodell Nexo Touring III Carbon verfügt auch die Polycarbonatausführung über eine ausklappbare Sonnenblende, herausnehm- und waschbare Polster, eine Einhandbedienung des Kinnteils und einen simplen, aber bewährten Ratschenverschluss. Und bei beiden Modellen profitiert der Fahrer von einem Windschutz. Beim Blick auf die Waage finden sich sparsame 1.350 Gramm beim Carbonmodell, mit rund 150 Gramm mehr auf dem Kopf muss der Fahrer des Nexo Touring III in der Polycarbonat-Version rechnen.
Nur mäßig bewertete Beschlagneigung
Die Kinn- und Oberkopfbelüftung hat offenbar eher kosmetischen Charakter, denn sie sei "wirkungslos", so die Motorrad in Heft 8/2011. Kleinere Schwächen zeigt er auch bei den Visiereigenschaften: Die Belüftungsstellung sei zu zugig, auch die Beschlagneigung fällt mäßig aus, zudem ermittelten die Motorrad-Redakteure Schwächen bei der Sonnenblende, die selbst eingefahren das Sichtfeld etwas beeinträchtige. Trotz mancher Detailschwäche liefert der Blick in die Preisliste ein Kaufargument: Während der Touring III mit knapp 160 EUR startet, geht der ebenfalls nur mit befriedigend bewertete Suomy D20 mit knapp 300 EUR ins Rennen.
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- Erschienen: 08.05.2013 | Ausgabe: 6/2013
- Details zum Test
20 von 25 Punkten
„Preis-Tipp“
„Nexos Touring III ist für kleines Geld gut ausgestattet und verhältnismäßig leicht. Noch dazu erzielt der Polo-Helm Schlagwerte deutlich unterhalb der Normgrenze. Dafür gibt's den News-Preis-Tipp.“