„Sauber. Keine Schadstoffe gefunden. Tragetasche engt Babys ein. Die großen Räder eignen sich fürs Gelände, sind aber starr. Gute Federung. Kommt schon montiert an. Große Schrittfreiheit, aber Schieberhöhe nur für Kleine und Mittelgroße. Transportsicherung fehlt.“
Unser Fazit
02.02.2015
Terra Plus
Schadstofffrei und trotzdem Schwächen
Etwas mehr hätte man vom Naturkind Terra Plus schon erwartet. Auf dem Prüfstand der test-Stiftung reichte es nur für ein glattes „ausreichend“ (Note 4,0; Ausgabe 2/2015), was vor allem Umweltbewusste und Schadstoffsensible bedenklich stimmen wird. Doch wenigstens hier gibt es Entwarnung: Der Kinderwagen sei „sauber“ und komme komplett ohne Schadstoffe aus. Seine Schwächen liegen an ganz anderer Stelle – und leider muss man resümieren, dass sich diese nicht in einem einzigen Detail erschöpfen.
Stärken liegen ganz klar bei der Geländegängigkeit
Vom Kollegen Terra ohne das „plus“ im Namen trennen ihn allenfalls optische Details, im Übrigen vertrauen die beiden Modelle auf identische Fahrgestelle: Mit großen, starren Lufträdern für den großen Ausflug in die Natur entwickelt und mit einem Federungssystem, das die Stöße von Holperwegen zuverlässig wegfedert. Schon die Luftereifung der 12-Zöller sprechen mit ihrer Schluckfreudigkeit und Eigenfederung für optimale Dämpfung im Sinne des Herstellerversprechens, dazu punkten Schaukelfederung für jedes Rad mit Stoßdämpfern sowie Metallfelgen mit Kugellager für Laufruhe. Für Stabilisierung im Sitz- und Rückenteil bürgen Holz und Kork – soweit, so gut und so bewährt.
Beengte Platzverhältnisse
Deutlich schlechter ist der Wald-, Feld- und Wiesenwagen bei den Platzverhältnissen aufgestellt. Vor allem die Enge (30 Zentimeter) der aufsetzbaren Babywanne trübte die Bilanz. Leider zeigt ein Blick auf die Konkurrenz, dass die meisten Kombiwagen ganz ähnlich knauserig aufgestellt sind, was aber die Warentester keineswegs versöhnlich stimmt. Im Gegenteil: Der Platzaspekt ist inzwischen sogar zu einem der zentralen Disziplinen avanciert, wie die Testhistorie zeigt. Schon im Jahr 2009 markierten die Tester alles mit Rotstift, was unter einer Liegefläche von 80 Zentimetern Länge blieb, aktuell werden mindestens 78 x 35 Zentimeter für Kinderwagenaufsätze empfohlen. Dieser Fokus auf eine kindgerechte statt nur normgerechte Gestaltung erklärt das reihenweise schlechte Abschneiden der Test-Kinderwagen, leider beinahe schon aus Tradition.
Diverse Detailschwächen bei der Handhabung
Beim Terra Plus addieren sich aber noch weitere Schwachstellen. So zeigte er sich nur eingeschränkt handlich beim Ein- und Aufklappen, Umbauen und Verstellen, es fehlt ihm außerdem eine Transportsicherung, sodass er zur spontanen Selbstöffnung neigt; und auch beim Schieber hätte man sich mehr Komfort erwartet. Obwohl er vom Charakter auf ausgedehnte Spaziergänge angelegt ist, deckelt der Wagen bei der Schieberhöhe. Weil er nur für kleine und mittelgroße Menschen perfekt einstellbar ist, müssen Eltern ab 1,80 Metern gekrümmt gehen. Nicht das beste Urteil für einen Flaneur, für den man rund 880 EUR in die Hand nimmt. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass er noch immer die erste Wahl ist, wenn es um Schadststoff-Freiheit geht.
Alle Preise verstehen sich inkl. gesetzlicher MwSt. Die Versandkosten hängen von der gewählten Versandart ab, es handelt sich um Mindestkosten. Die Angebotsinformationen basieren auf den Angaben des jeweiligen Shops und werden über automatisierte Prozesse aktualisiert. Eine Aktualisierung in Echtzeit findet nicht statt, so dass der Preis seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein kann. Maßgeblich ist der tatsächliche Preis, den der Shop zum Zeitpunkt des Kaufs auf seiner Webseite anbietet.
Mehr Infos dazu in unseren FAQs
Newsletter
Neutrale Ratgeber – hilfreich für Ihre Produktwahl