Nach knapp über einem halben Jahr löst Motorola das Edge 20 bereits ab und bringt mit dem Edge 30 ein Gerät, das in einigen Details besser ist, aber an anderen Stellen auch abgespeckt wurde. Ein Kritikpunkt am Vorgänger wurde ausgemerzt: Statt einer einfachen Plastik-Rückseite gibt es jetzt hochwertiges Gorilla-Glas als Rücken. Das Gehäuse mit seinem schicken Farbwechsel-Effekt ist zudem spritzwassergeschützt und kann so auch bei leichtem Regen mal herausgeholt werden. Beim Display bleibt es beim OLED-Display mit 144 Hz, das bereits beim Vorgänger ein klares Highlight war. Statt dem Snapdragon 778G kommt der Snapdragon 778G+ zum Einsatz, der sich durch einen minimal besseren Kerntakt und 5G-Mobilfunk-Support auszeichnet. Er liefert genug Leistung für den Alltag und arbeitet dank 6-nm-Bauweise energieeffizient. Die Akkukapazität bleibt bei 4.000 mAh, was etwas unter dem Marktdurchschnitt ist, aber trotzdem für einen vollen Tag bei häufigem Griff zum Smartphone locker reichen dürfte.
Bei den Kameras verzeichnet das Edge 30 im Vergleich zum Vorgänger Abstriche: Statt der praktischen Telephoto-Linse gibt es hier nur eine Support-Linse für Tiefenschärfe-Effekte, die angesichts moderner Foto-Software mit entsprechenden Bild-Effekten kaum mehr einen Mehrwert bietet. Die Hauptkamera schießt mit ihren 50 Megapixeln ansprechende Fotos und kann dank optischer Bildstabilisierung auch bei Videos überzeugen. Hinzu kommt eine Ultrawide-Linse mit überraschend guten technischen Eckdaten und f/1,5-Blendenöffnung, was für weitestgehend rauschfreie Aufnahmen bei wenig Licht sorgen dürfte.
Fazit: Das neue Edge ist merklich wertiger und dank 5G-Support auch zukunftstauglicher geworden, muss dafür aber auch bei den Kameras Federn lassen. Der inzwischen für teils unter 300 Euro erhältliche Vorgänger könnte eine gute Alternative sein, sofern Sie auf 5G-Mobilfunk verzichten können und Ihnen die einfache Kunststoffrückseite nichts ausmacht. Aus eigenem Hause macht dem Edge 30 auch das Moto G200 5G Konkurrenz, das mit besserer Performance und längerer Akkulaufzeit aufwartet.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 17.11.2022 | Ausgabe: 12/2022
- Details zum Test
„gut“ (2,3)
Grundfunktionen (30%): „gut“ (2,4);
Kamera (20%): „gut“ (2,4);
Display (15%): „sehr gut“ (1,5);
Handhabung (15%): „gut“ (1,8);
Akku (15%): „befriedigend“ (3,2);
Stabilität (5%): „gut“ (2,0).