Neben einer normalen Fernbedienung liegt dem 55LM860V ein „Magic Remote“ getaufter Signalgeber bei, dem Hersteller LG Electronics ein Scrollrad, ein Mikrofon und einen Hochfrequenzsender zur Gestensteuerung verpasst hat.
Dank HF-Sender kann man die Fernbedienung wie einen Laser-Pointer nutzen, um schneller durch Menüs zu navigieren und Apps auszuwählen. Alternativ und ähnlich komfortabel funktioniert das mit dem zentral platzierten Scrollrad. Über das Mikrofon nimmt der Fernseher – im Gegensatz zum 55LM760S und zum 55LM660S, die ebenfalls mit einer Magic Remote ausgeliefert werden – einfache Sprachbefehle entgegen. Allerdings erst ab Mai 2012, wenn LG ein passendes Update bereitgestellt hat. In Sachen Bildqualität setzt das Unternehmen auf ein LCD-Panel mit Full HD-Auflösung, das in einem Rahmen verbaut wurde, der nur einen Millimeter breit ist. Das Panel wird mit LEDs hinterleuchtet, die in 16 Segmenten lokal verdunkeln (LED Plus), es nutzt eine 800 Hertz-MCI-Schaltung (Motion Clarity Index), unterstützt den 24p-Kinomodus und verarbeitet 3D-Blu-ray-Filme. Obendrein lassen sich normale 2D-Inhalte in Bilder mit räumlicher Tiefenwirkung konvertieren. Vier Polfilterbrillen, die für den räumlichen Effekt unerlässlich sind, gehören zum Lieferumfang. Im Paket enthalten sind außerdem ein Polarisationsclip für Brillenträger und zwei spezielle Polfiterbrillen, die man für den „Dual Play“-Modus braucht. Wird der Modus aktiviert, dann sehen zwei Spieler mit Brille, die ein 2D-Spiel für zwei Personen spielen, ihren Bereich auf 55 Zoll – normalerweise müsste man einen Splitscreen in Kauf nehmen. Für Blu-ray-Player, Spielekonsolen und ähnliche Quellen stehen vier HDMI-Eingänge bereit, von denen einer mit einem Audio-Rückkanal (ARC) aufwartet. Wer keinen AV-Receiver mit Audio-Rückkanal besitzt, greift das Tonsignal über den optischen Digitalausgang ab beziehungsweise nutzt die mit 2 x 10 Watt belasteten TV-Lautsprecher. Per LAN oder WLAN (integriert) ruft man Dateien von DLNA-Servern im Heimnetz sowie Inhalte aus dem Internet ab, darunter die HbbTV-Angebote der TV-Sender. Das aktuelle TV-Programm bringt der 55-Zöller via DVB-T, DVB-C oder DVB-S1 auf den Schirm, überdies kann man Sendungen auf einen externen USB-Speicher aufnehmen.
Die klassische Fernbedienung hat wohl bald ausgedient. Innovativ zeigt sich LG auch mit Blick auf den schmalen Rahmen und den „Schwebestandfuß“. 3D- und Netzwerkfähigkeit, ein HDTV-fähiger Triple-Tuner und die Möglichkeit zur USB-Aufnahme gehören ebenfalls zum Repertoire des 55LM860, der das Konto mit rund 2800 EUR belastet.
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- Erschienen: 14.09.2012 | Ausgabe: 10/2012
- Details zum Test
„befriedigend“ (68 von 100 Punkten)
„Stromsparer '12“
„Die Stärken des LG liegen in seiner üppigen Ausstattung, den sauberen Farben und dem guten Ton. Die Schwäche ist aber der für heutige Verhältnisse zu niedrige Kontrast und das damit einhergehende, flach wirkende Bild.“