Gleich in zweierlei Hinsicht erinnerte das Artisan 5kWB100 die Tester der Stiftung Warentest an Kuchen. Zum einen produziert das Waffeleisen von KitchenAid Waffeln, die in ihrer Dimension die Assoziation an kleine Kuchen aufkommen lassen. Zweitens verbrauchte das Gerät in einer Stunde so viel Strom wie ein ganzes Blech mit Hefekuchen im Backofen. Doch das Waffeleisen fällt nicht nur unter diesen beiden Gesichtspunkten auf beziehungsweise aus dem Rahmen des Gewöhnlichen.
Doch zuerst noch einmal zurück zu den Waffeln, die sich mit dem KitchenAid herstellen lassen. Es sind nicht nur zwei an der Zahl pro Backvorgang, für jede einzelne der Waffeln kann bis zu 280 Gramm Waffelteig eingefüllt werden (nur zum Vergleich: eine „normale“ Waffel besteht aus rund 90 Gramm Teig). Das Ergebnis ist dann rund drei Zentimeter dick und misst 19 Zentimeter im Durchmesser, ist perfekt gebräunt (Note: „sehr gut“) und auch, vergleichsweise jedenfalls, relativ schnell gebacken – zwischen rund 3,5 und 5,5 Minuten benötigte das Waffeleisen im Praxistest der Stiftung Warentest, je nach Teigart. Kurzum: Soll der Waffelhunger schnell und nachhaltig gestillt werden, geht kaum ein Weg an dem Gerät von KitchenAid vorbei.
Allerdings sollte man über kräftige Oberarme verfügen, wenn das Waffeleisen aus dem Küchenschrank geholt wird – immerhin müssen rund 10 Kilogramm auf den Tisch gestemmt werden. Das Verfahren wiederum – die beiden Backformen können für eine optimale Verteilung des Teigs gedreht werden – sorgt dafür, dass das Gerät sehr kühl bleibt, beziehungsweise dass sich eben nicht, wie bei den meisten handelsüblichen Waffeleisen, unter dem Gerät ein Hitzepolster bildet.
Darüber hinaus jedoch erhielt das Waffeleisen von der Stiftung Warentest nur mittelmäßige Noten („befriedigend“) für die Einstellung und die Bedienung, und auch die Antihaftbeschichtung wusste nicht so recht zu überzeugen. Trotz der guten Backergebnisse musste sich daher die Maschine mit einer Gesamtnote von 2,6 zufriedengeben. Liebhaber dicker, nein: üppiger Waffeln sollte dies jedoch nicht unbedingt abschrecken, denn es gibt kein vergleichbares Waffeleisen, das diese Kunst des Waffelkuchenbackens so perfekt beherrscht – und leider auch keines, das unter den Testkandidaten teurer war: Das KitchenAid kommt zum Beispiel bei Amazon auf 329 Euro – in Sachen Üppigkeit bleibt sich das Gerät jedenfalls treu.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.12.2010 | Ausgabe: 1/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,6)
„Super teuer, schwer. Doppeleisen für sehr dicke Waffeln, drehbar. Netzschalter, Akustiksignal, Timer (maximal 5,5 Minuten). Backt gut, sehr gleichmäßig, braucht viel Strom. Bei starker Verschmutzung schlecht zu reinigen.“