04.10.2022
Fluffig und lecker: So werden Ihre Waffeln ein Gedicht
Sie sind süß oder herzhaft und kommen in klassischer Quadrat-, in Herz- oder Tierform direkt auf die Hand oder als Lolli - kurz: Eine Waffel ist wie die Wohlfühlhose, sie passt immer! Welche Waffel es auf Ihren Teller schafft, entscheiden Sie bereits beim Kauf des Waffeleisens. Diese unterscheiden sich nämlich je nach Waffel-Typ. Noch wichtiger als das heiße Eisen sind aber der Teig und die Toppings - schließlich soll die Waffel schön locker sein und Ihren Geschmack bzw. den Geschmack Ihrer Gäste treffen. Tipps und Rezepte rund um den Allroundsnack finden Sie hier.
Vier Stufen zum Glück: Unser Waffel-Guide
Vor dem Backen
Ob Ihre Waffeln luftig, besonders knusprig oder saftig werden und sich für ein herzhaftes Frühstück oder als süßer Snack zwischendurch eignen, entscheiden Sie durch die Wahl der Teig-Zutaten. In der Regel findet das gewöhnliche Weizenmehl (Typ 405) bei der Teig-Herstellung Verwendung. Wer es gesünder mag, kann stattdessen zu einem Vollkornmehl greifen - für herzhafte Belege eignet sich Weizenvollkornmehl, zum süßen Belag passt Dinkelmehl besser. Vollkommen ohne Mehl und glutenfrei gelingen die Waffeln, wenn Sie das Mehl beispielsweise durch zarte Haferflocken ersetzen. Zerkleinern Sie die Flocken vorab im Mixer, wird der Teig später etwas weicher.
Damit die Waffeln schön locker aufbacken, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Zeitsparend ist die Beigabe von Backpulver, das in den meisten Rezepten enthalten ist. Etwas aufwendiger ist das Herstellen und vorsichtige Zugeben von Eischnee. Pro-Tipp: Einen lockeren Fluffigkeits-Kick bekommen Sie bei Ihren Waffeln auch zustande, wenn Sie die im Rezept aufgelisteten Flüssigkeiten wenigstens zur Hälfte durch Mineralwasser (sprudelnd) austauschen. Das sorgt dann auch dafür, dass die Waffeln beim Backen insgesamt krosser werden. Sollen die Waffeln zudem schön saftig sein, kommen Sie um genügend Butter nicht herum. Hier wird in einigen Ratgebern angegeben, dass in einen Teig für vier Waffeln etwa 125 Gramm Butter gehören.
Wer es weicher mag, lässt das Wasser links liegen und greift lieber zu anderen Zutaten. Geeignet sind Rezepte, die Milch, Quark oder Sahne beinhalten.
Geben Sie dem Teig eine Verschnaufpause:
Soll ein Teig ganz ohne Backpulver oder Mineralwasser ins Eisen, geben Sie ihm vorher etwa eine halbe Stunde Zeit. Der Grund: Einige Zutaten, darunter Eier und Milch, verstehen sich nicht sofort miteinander. Lassen Sie dem Teig etwas Ruhe, kann er quellen und die Zutaten können zueinander finden. Das Resultat ist ein zarter und in sich fester Teig. Für die Ruhezeit stellen Sie ihn zugedeckt in Ihren Kühlschrank.
Teig trifft Eisen: Eine heiße Verbindung
Hinter jeder perfekten Waffel steht ein gut bedienbares Waffeleisen. Im Angebot sind Geräte mit oder ohne Temperatureinstellung. Weniger zu tun haben Sie bei einem Eisen ohne Temperaturregler. Einmal mit Strom befeuert, heizt sich das Gerät automatisch auf und zeigt Ihnen meist per Glühlampe, ob die Vorheizphase abgeschlossen ist. Wirkliche Kontrolle über den Backgrad der Waffeln haben Sie so allerdings nicht - flüssige Teige können schnell anbrennen, dicke Teige neigen hingegen dazu, außen schnell braun zu werden, während das Innere roh bleibt. Ein wenig manuelle Handhabe kann für das beste Ergebniss also nicht schaden.
Bevor es in die Vorheitzphase geht, sollten Sie die Backflächen mit Öl einfetten - geeignet sind Öle, die auch mit höheren Gradzahlen keine Probleme haben, wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Bei Waffeleisen mit Temperaturregler steht der Regler bestenfalls mittig. So vermeiden Sie, dass die Waffeln außen zu schnell braun werden oder zu lange zum Backen benötigen. Je nach Eisen zeigt Ihnen das Gerät das Ende der Vorheizphase per Lampe oder Signalton an. Anschließend verteilen Sie den Teig etwa mittig auf dem Eisen - wie viel Teig Sie benötigen, hängt von der Konsistenz ab. Es lohnt sich aber, bei der ersten Waffel weniger Teig aufzutragen, um ein Gefühl für die benötigte Menge zu entwickeln. Auf Nummer sicher gehen Sie zudem, wenn Ihr Waffeleisen einen Teigauffangbehälter mitbringt.
Ebenfalls vom jeweiligen Teig abhängig ist die benötigte Backzeit - allgemein wird eine Zeitspanne zwischen 3 und 5 Minuten angegeben. Noch genauer wirds, wenn Sie bei der ersten Waffel den Backvorgang beobachten und die Zeit stoppen. Tipp: Öffnen Sie den Deckel zur Kontrolle erst nach etwa einer Minute. Der Teig kann sich in der Zeit ausreichend festigen und zerreißt nicht so leicht. Wer ein Waffeleisen mit Temperaturregler nutzt, kann außerdem direkt auf den Bräunungsgrad Einfluss nehmen. Noch praktischer: Waffeleisen mit Automatikprogrammen, bei denen Sie den gewünschten Bräunungsgrad angeben können.
Deswegen bleiben Waffeln am Eisen hängen
- Die Temperatur: Diese sollte nicht zu niedrig sein, weswegen ein Vorheizen immer nötig ist. Bleibt das Eisen auch danach zu kalt, sollten Sie die Temperatur per Regler höher einstellen. Tasten Sie sich in kleinen Schritten vorwärts, um die Waffel nicht zu verbrennen.
- Das Fett: Damit es schön flutscht, sollten Sie bei jeder neuen Waffel das Eisen neu einfetten. Eine Ausnahme besteht, wenn der Teig bereits genügend Fett enthält.
- Die Backzeit: Geben Sie dem Teig gerne eine bis zwei Minuten Zeit, um zum Stocken zu kommen. Öffnen Sie das Eisen zu früh, ist der Teig noch nicht fest genug und kann an der oberen Backpfanne hängen bleiben.
Raus an die Luft: Waffeln vor dem Essen richtig lagern
Was man gerne vergisst: Waffeln sind launische Snacks - nehmen Sie sie zu früh aus dem Waffeleisen oder lagern Sie die Süßspeise falsch, verliert diese schnell ihre Knusprigkeit. Wer das verhindern will, verzichtet auf den obligatorischen Turm aus Waffeln und drappiert die gebackenen Köstlichkeiten nebeneinander auf einem Gitterrost. Der Grund: Waffeln sondern nach dem Backen Feuchtigkeit ab. Legen Sie diese übereinander, nehmen sie das Wasser auf und werden schnell weich und labberig.
Wer seine Waffeln auch nach kurzer Wartezeit knusprig und warm genießen will, lagert sie in seinem Backofen zwischen. Hierfür empfehlen einige Seiten, die Waffeln auf das mittlere Gitterrost zu legen. Der Ofen sollte auf etwa 80 bis 100 Grad eingestellt sein.
Ab ins Kühle: Waffeln aufbewahren
Waffeln einfrieren mag im ersten Moment eigenartig klingen. Bleiben aber mal welche übrig oder wollen Sie den Snack für Besucher vorbacken, ist es durchaus praktisch. Das Gute: Sowohl das Einfrieren als auch das Auftauen gelingt leicht.
Lassen Sie die frischen Waffeln zunächst auf einem Rost abkühlen und stellen Sie es anschließend für etwa eine halbe bis ganze Stunde ins Gefrierfach. Dieses einzelne Anfrieren bringt den Vorteil mit sich, dass die Waffeln beim späteren Einfrieren nicht zusammenkleben und einzeln auftaubar sind.
Sind die Waffeln soweit angeforen, packen Sie sie in luftdichte Behälter oder aber in Gefrierbeutel und legen sie wieder ins Gefrierfach. Auf diese Weise sollen sie ungefähr zwei Wochen lang ihren Geschmack behalten. Für das Auftauen können Sie entweder den Toaster nutzen oder die Waffeln bei 120 bis 140 Grad in den vorgeheizten Ofen stellen (mittlere Schiene).
Allzeit-Klassiker: Beliebte Waffelgrundrezepte
Waffeln machen ist mehr als Teig in eine Form zu kippen - es ist eine Kunst für sich. Noch lange vor der Frage, welchen Teig Sie anrühren wollen, steht die Frage nach dem richtigen Waffeleisen. Klassisches Herzchenwaffeleisen, belgisches Waffeleisen oder ein Waffeleisen für Bubble Waffeln - jedes bietet seine eigenen Vorteile und wer nicht gleich drei oder vier unterschiedliche Eisen in seinen vier Wänden verstauen will, steht vor der Qual der Wahl. Wo liegen die leckeren Unterschiede zwischen den Waffeltypen?
Belgische Waffel
Die belgische Waffel ist die fluffige, mit tiefen Wabenmustern ausgestattete Vertreterin unter den Waffeln. Das besondere: Sie bietet Ihnen gleich zwei unterschiedliche Formen an; und zwar die viereckige Brüsseler Waffel und die ovale Lütticher Waffel. Für die Brüsseler Waffel nutzen Sie Rührteig, für die Lütticher Waffel dient hingegen Hefeteig als Grundteig. Zudem wird bei der Lütticher Waffel Perlzucker verwendet. Dieser macht die Waffel knuspriger und erzeugt einen karamelligen Geschmack. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Herzwaffeln sind belgische Waffeln dicker und benötigen mehr Teig. Damit sich dieser auch gleichmäßig in der Form verteilt, sind die Waffeleisen für die belgischen Waffeln drehbar.
Brüsseler Waffel Rezept (8 Stück):
- 340 ml Milch
- 240 g Mehl
- 84 g Butter (geschmolzen)
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- 1 ½ Teelöffel Trockenhefe
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Vanille
- ½ Teelöffel Salz
Vegane Alternative (4 Stück)
- 240 g Mehl
- 200 ml Sojamilch
- 100 g Pflanzenmargarine (alternativ: vegane Butter)
- 100 g Perl- oder Hagelzucker
- 21 g Hefe (frisch)
- 1 Pck. Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Herzwaffel
Den Waffel-Klassiker kennen viele wahrscheinlich von Geburtstagen und Weihnachtsbasars: Im Vergleich zur belgischen Waffel ist er um einiges flacher und muss beim Ausbacken nicht gedreht werden. Ein weiteres Plus für Eltern und jung gebliebene: Neben den klassischen Herzchenformen finden sich im Handel auch Eisen für Tierwaffeln, die bei Feiern nochmal besonders gut ankommen.
Grundrezept für den Klassiker (12 Stück):
- 500 g Mehl
- 400 ml Milch
- 250 g Butter (zimmerwarm)
- 165 g Zucker
- 6 Eier
- 4 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Esslöffel geriebene Zitrone
Vegane Alternative (10 Stück)
- 500 g Mehl (Weizen / Type 405)
- 250 ml Sojamilch (Vanillegeschmack)
- 175 ml Mineralwasser
- 125 g Butter (vegan)
- 125 g Zucker
- 2 Teelöffel Backpulver
- 1 Teelöffelt Salz
Bubblewaffel
Diese noch recht junge Waffel-Art ähnelt auf den ersten Blick ein wenig Luftpolsterfolie - schmeckt aber um einiges besser. Die Bubblewaffel hat es von Hongkong aus auf die europäischen Straßen geschafft und trägt daher den Beinamen „Hongkong-Waffel“. Dass sie ebenfalls als „Egg-Waffel“ bezeichnet wird, verdankt sie den aneinandergereihten Blasen, die Eiern ähneln sollen. Im Gegensatz zu den klassischen Waffeln rollt man die Bubblewaffel in der Regel zur Eistüte, um sie anschließend mit allerhand Köstlichkeiten zu füllen.
Grundrezept für die Außergewöhnliche (6 Stück):
- 300 ml Mineralwasser (mit Kohlensäure)
- 250 g Mehl
- 125 g Butter (weich)
- 80 g Zucker
- 50 g Speisestärke
- 4 Eier (Gr. M, getrennt)
- 2 Teelöffel Weinsteinbackpulver
- 1 Pck. Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Vegane Alternative (6 Stück):
- 300 ml Mineralwasser (mit Kohlensäure)
- 250 g Mehl
- 125 g Butter (vegan)
- 80 g Zucker
- 50 g Speisestärke
- 2 Bananen
- 2 Teelöffel Weinsteinbackpulver
- 1 Pck. Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Eiswaffeln
Heiße Früchte, üppige Sahne oder leckere Soße: Ist das Topping richtig gewählt, passt Eis zu absolut jeder Jahreszeit. Wer den Eisgenuss auch zu Hause haben will, kann mit den richtigen Maschinen sein Eis selber machen. Wirklich rund ist das Bild aber erst, wenn auch die Waffel aus der eigenen Zubereitung kommt. Pluspunkt: Den Waffelteig können Sie auch in essbare Dessertschalen formen und dem Nachtisch so das gewisse Etwas geben.
Sommerhit-Grundrezept (5 Stück):
- 250 g Mehl
- 250 g Zucker
- 250 ml Wasser
- 200 g Butter
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
Vegane Alternative (8 Stück)
- 300 ml Mandelmilch
- 160 g brauner Zucker
- 150 ml Kokosöl
- 60 g Mehl (glutenfrei)
Weitere Waffel-Rezepte: Variation ist Trumpf
Waffel-Lollis: Rezept für 20 Stück:
- 125 g Mehl
- 90 ml Milch
- 65 g Butter
- 2 Esslöffel Zucker
- 2 Teelöffel Backpulver
- 2 Eier
- 1 Schuss Mineralwasser
Low-Carb-Waffeln: Rezept für 2 Portionen:
- 150 ml Milch
- 100 g Quark
- 60 g Butter
- 4 Esslöffel Eiweißpulver (Vanille)
- 3 Eier (groß)
- 2 Esslöffel Mehl
- ½ Teelöffel Backpulver
Glutenfreie Waffeln: Rezept für 8 Stück:
- 200 ml Milch
- 130 g Reismehl
- 100 g Speisestärke
- 70 g Maismehl
- 50 g Kokosöl (zimmerwarm)
- 50 g Puderzucker
- 50 g Hagelzucker
- 3 Eier
- 3 Teelöffel Backpulver
- 3 Teelöffel Vanillezucker
- 1 Prise Salz