Android ohne Google – was nun?
Das Mate 30 Pro ist eines der ersten Huawei-Smartphones, das wegen eines Handelsstreits zwischen China und den USA ohne Google-Dienste auskommen muss. Das heißt in der Praxis, dass Sie nach der Einrichtung nicht wie gewohnt auf Google Maps, Mail oder den Play Store zugreifen können. Als Alternative bietet Huawei einen eigenen App-Store an, der aber bei Weitem nicht so gut aufgestellt ist, wie der vom Giganten Google. Wenn Sie aber ohnehin nur Standard-Apps wie Facebook, Twitter oder WhatsApp nutzen und kein großer Smartphone-Zocker sind, dürfte diese Einschränkung nicht allzu schwer wiegen. Über Umwege ist es sogar aktuell noch möglich, die Google-Dienste nachzuinstallieren. Mehr dazu im Kasten am Ende. Doch erst einmal zum Gerät an sich:
Highend-Hardware zum Highend-Preis
Huawei ist nicht mehr der Preisbrecher von einst, sondern konkurriert technisch und preislich mit den Flaggschiff-Herstellern Samsung und Apple. So kratzt das Mate 30 Pro inzwischen auch an der berühmt-berüchtigten 1.000-Euro-Marke und will im Gegenzug dafür topaktuelle Technik ohne Kompromisse bieten. Mit seinem gewaltigen 6,53-Zoll-Display, das sich ähnlich wie bei einigen Samsung-Galaxy-Smartphones modisch um die Ränder biegt, schindet das Gerät auf jeden Fall Eindruck. Auch die interne Technik weiß zu überzeugen: Ein topaktueller Prozessor, der allen Apps locker gewachsen ist, begleitet von Unmengen an Arbeitsspeicher und satten 256 GB integriertem Festspeicher mit Speicherkarten-Erweiterungsmöglichkeit – besser geht kaum. Auch der Akku ist großzügig bemessen. Neben der hohen Kapazität lässt er sich zudem mit rekordverdächtigen 40 W Schnellladen. Selbst bei kabellosem Laden sind die möglichen 27 W enorm schnell. Hinzu kommen allerlei Schmankerl, wie ein im Bildschirm integrierter Fingerabdrucksensor, Dual-SIM und NFC. Erwartbar, aber trotzdem schade: Der klassische Kopfhöreranschluss ist auch hier nicht mehr vorhanden.Kamera-Quartett und Super-Selfies
Die Königsdisziplin bei High-End-Smartphones ist die Kamera. Und auch hier lässt sich das Mate 30 Pro nicht lumpen. Das optische Kamera-Quartett besteht aus drei Linsen für verschiedene Fotosituationen sowie einer Unterstützungs-Optik für die Erfassung von Tiefeninformationen. Unter den drei primären Optiken sind gleich zwei 40-Megapixel-Kameras. Das Ultrawide-Objektiv rechnet Fotos standardmäßig von 40 MP auf 10 MP runter und speichert die Bilder im ungewöhnlichen Bildseitenverhältnis 3:2. Es bietet zudem einen integrierten Autofokus, der auch bei anderen High-End-Handys noch keine Selbstverständlichkeit ist. Die andere 40-MP-Linse ist die eigentliche Alltags-Weitwinkelkamera. Sie rechnet ebenfalls von 40 auf 10 MP herunter. Auffällig ist hier die exzellente Blendenöffnung von f/1.6, was gute Ergebnisse bei schwierigen Lichtsituationen verspricht. Das Trio wird durch ein Telezoom-Objektiv mit praktischen 3x-Zoom komplettiert. Auf der Vorderseite nistet sich die Selfie-Kamera in einer ziemlich breiten Displayaussparung ein. Sie bietet mit 32 Megapixeln eine sehr hohe Auflösung und wird ebenfalls von einer Unterstützungsoptik für Tiefeninformationen und Co. begleitet. Die Blendenöffnung fällt hier mit f/2.0 allerdings etwas unter das Niveau der exzellenten Hauptkamera.Wie kriegt man die Google-Apps aufs Mate 30 Pro? Findige Technikexperten haben bereits so einige Methoden gefunden, um die wichtigen Google-Apps auf Huaweis Flaggschiff nachzurüsten. Der Hersteller ist aber eifrig darin, alle Mittel und Wege mithilfe von Softwareupdates zu unterbinden – vermutlich auch, um ihren eigenen App-Store zu fördern. Zum Marktstart des Mate 30 Pro in Deutschland (exklusiv bei Media Markt) geht der zuverlässigste Weg über Huaweis Software-Management-Tool HiSuite. Unser Partnermagazin areamobile.de gibt in einem Artikel Hinweise zur Durchführung des etwas langwierigen Prozesses. |