Honor präsentiert mit dem Magic5 Pro ein durch und durch erstklassiges Highend-Smartphone, das mit den ganz Großen am Markt konkurriert, vor allem auch preislich. Denn mit deutlich mehr als 1.000 Euro ist das Smartphone kein Schnapper. Dafür bekommen Sie auch moderne Technik und eine tolle Verarbeitung. Das Gerät besteht vorne und hinten aus Glas und kommt mit abgerundeten Display-Kanten.
Das Display basiert auf OLED-Technik und löst etwas schärfer als Full HD auf, was für die meisten Ansprüche völlig ausreicht. Die 120 Hz im Display sorgen für eine butterweiche Bedienung, Energie spart das Display auf der anderen Seite dadurch, dass es dynamisch auf bis zu 1 Hz herunterregelt – so, wie man es von Apple und Co. bereits kennt.
Das Magic5 Pro regelt seine Helligkeit mittels Pulsweitenmodulation (PWM) herunter, indem die Beleuchtung mit einer sehr hohen Frequenz periodisch ein- und ausgeschaltet wird. Da diese Frequenz beim Honor Magic5 Pro aber vergleichsweise gering ist, ist die Gefahr groß, dass Sie im 120-Hz-Betrieb schnell müde werden, ein Brennen in den Augen verspüren oder Kopfschmerzen eintreten.
Ob und wie man negativ auf PWM reagiert, ist von Mensch zu Mensch zu verschieden – dieses Gerät besitzt jedoch leider eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie Symptome verspüren oder ein Flackern im Display erkennen. Lösung: Regeln Sie die Bildwiederholrate auf 90 Hz herunter.
Die Kameras sind gut, für den Preis gibt es aber bessere. Während die Frontkamera saubere Arbeit leistet, mangelt es der rückseitigen Hauptkamera in der Standard-Linse an einem Autofokus. Mittels Pixel-Binning liegt die Bildgröße am Ende bei 12,2 Megapixel, doch besonders in Dunkelheit sollte die Qualität dadurch angehoben werden. Die Software macht hier leider einen Strich durch die Rechnung. Sie überzeichnet Lowlight-Szenen viel zu stark, sodass diese sehr hell werden und Details verschluckt werden. Möglicherweise liefert Honor hier Besserung per Software-Update.
Die 50 Megapixel kommen beim 100-fachen Zoom zum Tragen. Die Qualität dieser Zoom-Bilder ist jedoch nicht besonders gut. Hier macht das Samsung Galaxy S23 Ultra eine deutlich bessere Figur, auch weil die Stabilisierung effektiver ausfällt.
An der Performance des Snapdragon 8 Gen2 gibt es absolut nichts auszusetzen. Der Akku ist 5.100 mAh groß und reicht locker über den Tag. Im Leerlauf ist der Stromverbrauch vergleichsweise hoch und vor allem die Konkurrenz um das Galaxy S23 Ultra und das Apple iPhone 14 Pro Max hält nochmal deutlich länger durch. Dank 66-Watt-Netzteil braucht das Smartphone in einem Test 47 Minuten bis zu vollen Betankung. Schade: Beim Vorgänger wurde noch ein 100-Watt-Netzteil unterstützt und mitgeliefert, während man beim Magic5 Pro nun auf weniger setzt.
Zwar unterstützt das Smartphone den brandneuen Wi-Fi-7-Funkstandard, allerdings kann das Gerät nicht im dafür eigentlich notwendigen 6-GHz-Netz funken. Somit kann das Honor Magic5 Pro den Standard nicht ansatzweise ausreizen.