Waren die Koreaner mit ihren Klapphelmen einst noch im Mittelfeld der Qualitätsbewertungen vertreten, haben sie diese Helmgattung inzwischen zu erstaunlicher Reife geführt. Der HJC R-Pha Max glänzt vor allem in den Prüfpunkten Passform und Tragekomfort, eine weitere Stärke machten die Fachmagazine bei der Belüftung aus.
Liegt ausgewogen im Fahrtwind
Beim R-Pha Max bringt kaum etwas Unruhe in die Fuhre, selbst bei einem Tempo weit jenseits der Autobahn-Richtgeschwindigkeit besitzt der Koreaner ein relativ geringes Geräuschniveau. Sein Verhalten im Fahrbetrieb beurteilten die Redakteure des Motorradfahrer (8/2012) als „satt und ruhig“, er liege stabil im Fahrtwind (Motorrad & Reisen, 5/2012) und auch das Belüftungssystem konnte die Fachmagazine durchweg überzeugen. Allerdings sei die Luftzirkulation erst bei etwas höheren Geschwindigkeiten zu spüren, so die Motorrad & Reisen-Redakteure in der genannten Ausgabe.Bestnoten in der Disziplin Passform
Sein Interieur gilt als ausgesprochen komfortabel. Eine besondere Stärke sei die „hervorragende Passform“, schreibt etwa Motorrad in Heft 8/2012, und den „Motorradfahrer“ (8/2012) überzeugte der Helm, „dessen Passform sehr gut gefällt“, außerdem mit seiner Zug- und Wasserdichtigkeit des Visiers. Etwas anderes erfährt man allerdings aus Fahrberichten der Nutzer. So ist die Klage zu vernehmen, dass eine Regenfahrt durchaus zum Blindflug mutieren könne, da der Helm Nässe nicht zuverlässig abschirme.
Wenig Platz im Kinn- und Nasenbereich
Einen Kritikpunkt hat Motorrad in Heft 8/2102 parat: Großkinnträgern könnte es im Kinnbereich zu eng werden, größere Nasen zudem auf Kontakt zum Sonnenvisier gehen. Bei der Schlagdämpfungsprüfung konnte er ebenfalls nicht rundum überzeugen, wenngleich er die ECE-R 22.05-Messpunkte als insgesamt sicherer Helm verließ. Im Vergleich zum Lazer Monaco oder Caberg Duke ist der Koreaner in den Kriterien Sicherheit etwas schlechter platziert, dafür lieferten diese in Komfort, Aerodynamik und -akustik, Handhabung und Belüftung deutlich schlechtere Werte ab.Sehr geringes Helmgewicht
Beim Gewicht hingegen nehmen sich die Klapphelme nicht viel: Beim R-Pha Max vermeldet die Waage sparsame 1.450 Gramm, das ist weniger als etwa beim Shoei Neotec (1.650 Gramm) oder beim Scorpion Exo-900 (1.850 Gramm). Nur der Schuberth C3 oder der Nexo Touring III Carbon liegen hier auf ähnlich gutem Niveau. Insgesamt besitzt der Koreaner eine gute Helmcharakteristik, von der insbesondere der Viel- und Ganzjahresfahrer profitieren kann. Und beim aufgerufenen Kurs von um die 395 EUR (Amazon) stößt er mitten in die Gruppe der Klapphelme mit vergleichbaren Qualitätsbewertungen.