Focal Vestia No.1 Test

Focals Vestia No.1 kosten etwa 900 Euro und müssen sich innerhalb dieses Preisbereichs mit namhaften Herstellern, wie Bowers & Wilkins oder KEF messen. Keine einfachen „Gegner“, so der Test bei trustedreviews.com. In manchen Bereichen überzeugen die Boxen, in anderen bleibt etwas Luft nach oben. Die Verarbeitung wird gelobt, wohingegen das Design, das aber auch Geschmackssache ist, zwiespältige Reaktionen auslöst. Der Testredakteur kritisiert die Seitenwände, die bei einigen Varianten in Holzimitat-Optik gehalten sind. Die abnehmbare, magnetisch anhaftende Front ist wiederum ein optisches Highlight.

Hinten sitzen Bananenstecker-Anschlüsse, während das Bassreflex-Rohr nach vorn feuert. Ein Umstand, der eine Aufstellung in Wandnähe zulässt und einen Pluspunkt im Vergleich zu Lautsprechern mit nach hinten gerichtetem Kanal sichert. Ein rückseitiges Bassreflex-Rohr plustert den Bass direkt vor der Wand oft sehr stark auf. Die mit 219 x 260 x 387 Millimetern in Breite, Tiefe und Höhe recht kompakten Focals sind als Zweiwege-System konfiguriert. Der Hochtöner aus Aluminium/Magnesium sitzt in einem Waveguide und verrichtet seine Arbeit oben in der Front. Direkt darunter, also zwischen Hochtöner und Reflexrohr, werkelt ein Tiefmitteltöner aus Kunststofffaser/Slatefiber mit 165 mm Durchmesser.

Dieses Rezept ergibt einen zunächst sehr feinen, akkuraten Sound, der aber andererseits auch seine Tücken hat. Der Klang präsentiert sich insgesamt hochauflösend, dynamisch und fein, überzeugt mit strukturierten Bässen, sauberen Mitten, klaren Höhen und großer Klangbühne. Sind Energie und Schubkraft gefragt, liefern die Focals wiederum eher ernüchternde Ergebnisse. Musiktitel mit rebellisch-rockigem Touch klingen auf dem Boxen-Duo etwas zu aufgeräumt. Wer also Wert auf feine Klänge legt, kann hier gern ein Ohr riskieren. Wem der Kraft-Aspekt in der Musik wichtiger ist, schaut sich besser woanders um.