Für wen eignet sich das Produkt?
Weil der große Kuchen im Matratzenmarkt lockt, greift das Frankfurter Unternehmen Emma Matratzen nun auch hier mit einem weiteren Modell (2016) an, das die Test-Stiftung bislang unbeachtet gelassen hat. Wie alle One-Fits-All-Matratzen durchkreuzt auch die Emma die ausgeklügelten Abstufungen an Festigkeiten, die bislang die Bedürfnisse verschieden schwerer Schläfertypen stillten. Insoweit ist sie ähnlich radikal wie Bruno, Buddy, bett1.de Bodyguard oder Muun, die mit Macht in den Online-Markt drücken. Sie fasst Härtegrade zusammen, die sonst das weite Feld zwischen 30 und 130 Kilogramm für Normal- und Schwergewichtige aufspalten. Zum Publikum zählen vorwiegend junge Menschen, die es auf eine unkomplizierte Schlafunterlage abgesehen haben und die unprätentiös bei Kauf und Rückgabe ist.
Stärken und SchwächenEine mit 25 Zentimetern sehr hohe, aber simple Schaumplatte, die anderswo erschwinglicher ist? So ganz stimmt das nicht. Was Sie hier teuer bezahlen, sind unterschiedliche Platten, die übereinandergelegt die besten Eigenschaften verschiedener Materialien kombinieren. Ein solcher Mehrschichtenaufbau bürgt für eine Kombination aus Stützkraft und spezieller Nachgiebigkeit, wobei erstere Aufgabe der 17 Zentimeter hohen Kaltschaumkern, letztere die 4-Zentimeter-Platte aus wärmesensiblem Formschaum übernimmt. Skeptiker wenden ein, dass solche Modelle nur einem Hype folgen und viel zu teuer sind – trotz des hohen Raumgewichts, das der Hersteller allerdings nicht konkretisiert. Mit Blick auf die Endnote „ausreichend“ zum Vorgängermodell (test 9/2018) stünde sie als Blenderin mit zugegeben schickem Marketing dar – mehr aber auch nicht.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie Früchte testkritischer Nutzer hängen viel tiefer: Stolze 400 Euro (Amazon) blättert der Kunde für das verbesserte Modell in Größe 90 x 200 Zentimeter hin. Doch das führt ihn nicht unbedingt ins Mitbewerberfeld, dessen Modelle für große und schwere Menschen ebenfalls häufig als zu weich wahrgenommen werden. Der Betrag ist aber in Ordnung, weil sich Nachbesserungen mit Schulterzone, mehr Stützkraft und nun auch Tragegriffen mit den Vorzügen außerhalb des Produkts selbst zu einem harmonischen Ganzen aus Probezeit, Rückgabegarantie und einem rührigen After-Sales-Service zusammenfügen und ihn als das erscheinen lassen, was die Hersteller anpreisen – eine Anschaffung ohne Reue und Risiken. Ob sie diesmal ihr Versprechen besser hält, müssen professionelle Warentests erst noch zeigen.