Das Wichtigste auf einen Blick:
- erzielen je nach Typ, Material und Härtegrad unterschiedliche Effekte
- dickere Ausführungen erhöhen Liegehöhe und Schlafkomfort
- Stiftung Warentest: Auflagen können die Eigenschaften einer Matratze verändern
- Verwendung von Topper plus Unterbett kann Feuchteabfuhr behindern
- Kernfunktion: Schutz der Matratze vor Verunreinigung
- viscoelastische Auflagen zur Druckentlastung geeignet
Welche Matratzenauflage ist laut Stiftung Warentest die beste?
Während
Matratzen und
Lattenroste eine ziemliche Tortur hinter sich haben, nachdem sie
in die Testhallen von Stiftung Warentest geraten waren, blieben Matratzenauflagen,
Matratzentopper und Unterbetten von Warentest-Tests bislang verschont. Auch in den meisten anderen Verbrauchermagazinen lassen sich keine Matratzenauflagen-Tests ausfindig machen.
Eine Ausnahme bildet die Öko-Test. Unter anderem in
Ausgabe 10/2015 wurden 13 Matratzenauflagen aus Schaumstoff auf Liege- und Klimaeigenschaften sowie Inhaltsstoffe geprüft. In die Test-Gruppe fielen Kaltschaum-Auflagen und viscoelastische Auflagen. Überraschend dabei: Auf dem Siegertreppchen des Test-Rankings sind ausschließlich Matratzenauflagen von weniger bekannten Händlern zu finden. Zum Beispiel die Auflage
Aktivmed Best-Schlaf von Aktivshop, die Auflage
Ergomaxx von Dänisches Bettenlager und der Topper
Home Matratzen-Topper von Galeria Kaufhof. Ebenfalls gut ist laut Öko-Test der
Basic-Topper VS Green von
Hn8 Schlafsysteme mit mittlerem Härtegrad. Der viscoelastische Topper
Viscoplus Soft von allnatura, dessen Materialien ökologischen Maßstäben entsprechen, befindet sich jedoch lediglich im oberen Mittelfeld.
Tipp
Die
Stiftung Warentest warnt vor übertriebenen Erwartungen im Hinblick auf die gesamte Matratzen-Branche. Käufer:innen hätten es oftmals mit falschen Versprechungen zu tun, die sie teuer bezahlen müssten. Sei eine Matratze beispielsweise von einem Matratzenschoner (unten) und einer Auflage (oben) umgeben, könne sie aufgenommenen Schweiß schlecht abgeben, schlimmstenfalls schimmle eine Matratze. Auflagen könnten zudem die Eigenschaften einer Matratze verändern – etwa die Schulter- und Beckenzone beeinflussen. Sinnvoll seien Matratzenauflagen nur bei Inkontinenz. In allen anderen Fällen genüge es, den Matratzen-Bezug regelmäßig zu waschen. Manche Anbieter empfehlen Unterbetten für die Matratze, damit sie nicht zu stark beansprucht wird. Bei guten Lattenrosten sei ein solcher Matratzenschoner jedoch überflüssig.
Kleine Typenlehre: Welche Matratzenauflage für welchen Einsatz?
Ein Topper kann für bessere Liegeeigenschaften und eine gemütlichere Einstiegshöhe sorgen. (Bildquelle: dormiente.com)
Im Grunde lässt sich jegliches Matratzen-Zubehör, das auf die Matratze gespannt werden kann, als Matratzenauflage oder Matratzentopper bezeichnen. In der Kategorie Matratzenauflagen sammeln sich demnach Auflagen-Typen wie Topper, Unterbetten, Inkontinenzauflagen und Encaser, die jeweils bestimmte Eigenschaften haben. Doch selbst diese Unterkategorien sind schwammig und lassen sich kaum scharf voneinander trennen. Und das Verwirrspiel geht noch weiter. Denn in der Alltagssprache werden die Bezeichnungen Matratzenauflage, Topper, Unterbett und Auflage meist auch noch synonym verwendet. Um etwas Ordnung ins Chaos zu bringen, lassen sich die verschiedenen Auflagen-Systeme und Produktgruppen getrennt nach Eigenschaften etwa so porträtieren:
• Topper
• Unterbett
• Inkontinenzauflage
• Matratzenschoner
Matratzenauflagen im eigentlichen Sinn: Schützt die Matratze vor Schweiß und Schmutz
Eine Matratzenauflage im engeren Sinn besteht aus einer dünnen Textilschicht, die meist mithilfe von Gummibändern auf die Liegefläche der Matratze gespannt wird. Sie dient in erster Linie dazu, den Matratzenbezug und -kern vor Schweiß und Schmutz zu schützen. Atmungsaktive und hydrophile (wasseranziehende) Materialien wie Baumwolle oder Funktionsfasern helfen dabei, dass weniger Feuchtigkeit in die Matratze eindringt.
Inkontinenzauflagen im Vergleich: Größen und Aufnahmevermögen
Als Spezialfall eines Matratzenschutzes outet sich die Inkontinenzauflage
, die typischerweise völlig undurchlässig für Flüssigkeiten ist. Inkontinenzauflagen gibt es mit unterschiedlicher Aufnahmefähigkeit und in unterschiedlichen Größen, wodurch entweder die gesamte Matratzenfläche oder nur Teile bedeckt werden können.
Matratzenauflage versus Topper: Welche verbessert die Eigenschaften einer Matratze?
Als Topper werden für gewöhnlich diejenigen Auflagen bezeichnet, die mehrere Zentimeter dick sind und die Liegeeigenschaften der Matratze verändern können. Beliebt bei den Kunden und Kundinnen sind Topper aus Kaltschaum, Latex oder viscoelastischen Materialien. Beide gelten als elastisch und anpassungsfähig und sorgen im Idealfall für eine bessere Druckentlastung. Allerdings leistet sich der Handel gerade bei Toppern überzogene Werbeversprechen – etwa optimales Feuchtigkeitsmanagement, milbenfreies Schlafumfeld oder punktgenaue Körperunterstützung –, von denen er nur selten alle einhalten kann. Viele der Kaltschaum-Topper oder viscoelastischen Auflagen sind zum Beispiel sehr weich, über die Maßen wärmend oder lassen den Schlafenden tiefer einsinken als erwünscht. Dadurch kann er sich im Schlaf nur mühsam drehen oder er gerät schnell ins Schwitzen.
Matratzenauflagen versus Unterbetten: Verantwortlich für den Kuschelfaktor
Einem Unterbett hingegen fällt gezielt die Aufgabe zu, für kuschelige Wärme im Bett zu sorgen. Mit gesteppten Kassetten oder Karos sowie Daunen-, Feder- oder Wollfüllung kommen Unterbetten von der Aufmachung her einer dicken
Winterbettdecke gleich, werden jedoch mit Gummibändern auf die Matratze gespannt.
Ein Unterbett mit einer Füllung aus Daunen oder Schafschurwolle sorgt für wohlige Wärme; für kalte Winter ein willkommenes Zubehör. (Bildquelle: badenia-bettcomfort.de)
Matratzenschoner: Nicht auf, sondern unter der Matratze
Zu guter Letzt gibt es die Matratzenschoner, die man strenggenommen eigentlich gar nicht zu den Matratzenauflagen zählen kann, da sie nicht auf, sondern unter die Matratze gelegt werden. Als dünne Textilschicht zwischen Matratze und
Lattenrost verhindert ein Matratzenschoner, dass der Matratzen-Bezug durch Reibung an den Federleisten aufgeraut wird.
Tipp für Allergiker
Encasings, das sind milbendicht gewebte Spannauflagen oder Schutz-Bezüge für Matratzen und Matratzenauflagen, schützen Allergiker vor Milbenbefall und sorgen für erholsamen Schlaf. Allergiker sollten nur Matratzenauflagen kaufen, die sich bei Waschtemperaturen von mindestens 60 °C oder sogar kochfest waschen lassen.
Mit einer viscoelastischen Auflage Rückenschmerzen lindern?
Rückenschmerzen können viele Ursachen haben, in manchen Fällen kann eine ungesunde Schlafposition für Schmerzen und Verspannung im Schulter- und Rückenbereich verantwortlich sein. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die verwendete Matratze zu weich oder zu hart ist und die Wirbelsäule dadurch auf unnatürliche Weise abknickt. Viele Verbraucher behelfen sich mit einer viscoelastischen Auflage. Das viscoelastische Material reagiert auf Druck und Wärme und passt sich dem Körper zentimetergenau an. Wie in einer Gussform liegen Schlafende auf der Auflage, die die Körperkonturen exakt aufnimmt. Ein spezielles Liegegefühl, das einige als super Liegekomfort, andere gar als unangenehm empfinden. Ob Ihre Wirbelsäule tatsächlich adäquat auf der Auflage aufliegt, hängt jedoch von der Stützwirkung des Materials unter der Visco-Schicht der Matratzenauflage ab.