Die Canon EOS R50 V richtet sich gezielt an Video-Creator, Streamer und Vlogger, die auf der Suche nach einer kompakten und funktionsreichen Kamera sind. Zwar basiert sie technisch auf der klassischen EOS R50, unterscheidet sich jedoch deutlich im Aufbau und in der Bedienphilosophie. Während der Vorgänger noch als klassische Fotokamera konzipiert war, setzt die R50 V fast ausschließlich auf Videofunktionen: Das Programmwählrad bietet vorrangig Videomodi – Fotomodi sind zwar vorhanden, müssen jedoch über das Menü aufgerufen werden. Wer regelmäßig fotografiert, könnte sich an dieser Umstellung stören.
Im Inneren arbeitet ein 24,2 Megapixel starker APS-C-Sensor. Diese erlaubt nicht nur eine zuverlässige und schnelle Fokussierung, sondern erkennt dank KI-Unterstützung auch verschiedene Motive wie Gesichter, Tiere oder Fahrzeuge. Bei Videoaufnahmen nimmt die Kamera Videos mit 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde (mit Crop) oder alternativ 4K mit 30 Bildern pro Sekunde mit hochwertigem 6K-Oversampling (ohne Crop). Full-HD-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde ermöglichen kreative Zeitlupenaufnahmen. Dank durchdachter Wärmeableitung gibt es keine zeitliche Begrenzung der Aufnahmedauer – ein Pluspunkt gegenüber vielen Konkurrenzmodellen.
Auch für das Livestreaming ist die R50 V gut aufgestellt: Neben WLAN, Bluetooth und verbesserter USB-C-Konnektivität ermöglicht sie gleichzeitiges Stromversorgen und 4K60-Streaming – eine seltene Kombination in dieser Preisklasse. Das kompakte Gehäuse ohne Sucher spart Platz, bringt aber auch Einschränkungen mit sich: Die Bildkontrolle erfolgt ausschließlich über den schwenkbaren Touchscreen. Zudem fehlt ein integrierter Bildstabilisator im Gehäuse – hier ist man auf stabilisierte Objektive und digitale Korrektur angewiesen. Auch die fehlende automatische Sensorreinigung kann auf Dauer ein Nachteil sein.
Dennoch bietet die Kamera durch Details wie ein zweites Stativgewinde für vertikale Aufnahmen, eine zusätzliche Aufnahmetaste an der Front und einen praktischen Zoomhebel ein durchdachtes Design, das vor allem mobile Creator anspricht. Einzeln für rund 750 Euro, im Set mit dem neuen RF-S 14-30 Millimeter PZ-Zoom oder dem umfangreichen Creator-Kit für etwa 1.050 Euro ergibt sich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere im Vergleich zur ursprünglichen EOS R50.
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- Erschienen: | Ausgabe: 8/2025
- Details zum Test
- Test erhältlich ab 04.08.25 (1,89 €)
Endnote ab 04.08.25 verfügbar
„Mit der EOS R50 V tritt Canon in direkte Konkurrenz zur ZV-E10 II von Sony, die bei Vloggern sehr beliebt ist und preislich in ähnlichen Regionen unterwegs ist. Das kompakte Gehäuseformat und die hohe Bildrate machen die EOS R50 V zur attraktiven Kamera für Content Creator mit schmalem Budget. Wer seinen Schwerpunkt eher in der Fotografie sieht, ist mit anderen Modellen besser bedient.“