Der 2018 neu erschienene Barum Polaris 5 präsentiert sich als solider Winterreifen der Mittelklasse. Zu ihm selber gibt es zwar noch keine Testnoten, seinem älteren Bruder Polaris 3 aber wurden in zahlreichen Tests regelmäßig gute oder befriedigende Ergebnisse bescheinigt. Gerade bei der wichtigsten Disziplin für Winterreifen, dem Handling, Brems- und Fahrverhalten auf Schnee, überzeugte er immer wieder. Das dürfte gewiss auch für den neuen Polaris 5 gelten. Immerhin fließt bei Reifen der Continental-Tochtermarke Barum sicher auch das know how des 150 Jahre alten Weltkonzerns ein. Dafür spricht auch die durchdachte Lamellenstruktur auf der Lauffläche und der Reifenschulter. Allerdings erzeugt er mit bis zu 72dB(A) schon recht intensive Fahrgeräusche. Das Bremsverhalten bei Nässe ist solide, das EU-Reifenlabel weist für den Pneu in praktisch allen Größen die drittbeste Klasse C von sieben Abstufungen aus. Beim für den Verbrauch maßgebenden Rollwiderstand gibt es hingegen eine ziemliche Streuung. Je nach Reifengrösse von der befriedigenden Klasse C bis zur zweitschlechtesten Einstufung in F. Die Relevanz hängt natürlich davon ab, wie häufig und wie weit ein Winterreifen in der Praxis gefahren wird. Da kommt noch ein anderer Aspekt ins Spiel: Den Pneu gibt in den kleinsten Dimensionen schon für unter 30 Euro im Handel. Da ist davon auszugehen, dass er sicher bei der Laufweite bzw. dem Verschleiss keine besonders guten Werte erreichen wird. Unterm Strich ein ordentlicher Winterreifen, der aber kaum für schneeintensive Bergregionen und Vielfahrer die richtige Wahl ist. Das wäre zum Beispiel von der Barum-Mutter Continental der WinterContact TS 860.
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- Erschienen: 20.10.2022 | Ausgabe: 11/2022
- Details zum Test
„weniger zufriedenstellend“ (34%)
Trockene Fahrbahn (15%): „weniger zufriedenstellend“;
Nasse Fahrbahn (30%): „durchschnittlich“;
Schnee (20%): „gut“;
Eis (10%): „durchschnittlich“;
Kraftstoffverbrauch (10%): „gut“;
Verschleissfestigkeit (10%): „gut“;
Geräusch (5%): „durchschnittlich“.