Das Wichtigste auf einen Blick:
- Unsere Kriterien: schadstoffarm, langlebig, recycelbar, aus nachhaltigem Anbau, Fair Trade u. a.
- Ein konsequent grüner Weg bei der Matratzenauswahl ist schwierig
- Zu den nachhaltigsten Matratzen gehören QUL-zertifizierte Matratzen aus 100 % Naturlatex
- Neue Ideen zu Bio-Kaltschaum mit Anteil an Sonnenblumenöl statt Rohöl
Nachhaltige Matratzen: ökologisch, fair, langlebig?
So eine öko-bewegte Matratzenauswahl ist furchtbar kompliziert? Muss nicht sein. Testberichte.de ist für ökologisch, ökonomisch und fair produzierte Produkte, das gilt auch für Bettzubehör. Einige dieser Nachhaltigkeitskriterien können Sie sich aus den Testtabellen von Stiftung Warentest anzeigen lassen – und sich so etwa direkt zu den schadstoffarmen, langlebigen oder leicht recycelbaren Matratzen leiten lassen.
Zum anderen gibt es auf unserer Webseite inzwischen klare Verbesserungen hin zu einer detaillierten Anzeige nachhaltiger Matratzen. Sie haben zwei Möglichkeiten:
- Nutzen Sie unseren „Super-Filter“ Nachhaltig und lassen sich so alle Matratzen anzeigen, die mindestens in einer Hinsicht nachhaltiger sind als andere Produkte.
- Oder klicken Sie sich durch unsere Detailfilter für Matratzen mit bestimmten nachhaltigen Eigenschaften:
- Schadstoffarm sind für uns alle Matratzen, die im Prüfpunkt „Schadstoffe“ bei Stiftung Warentest mindestens „gut“ abgeschnitten haben oder ein einschlägiges Siegel wie Blauer Engel oder GOTS tragen.
- Unter langlebig versammeln sich alle Matratzen, die im Prüfpunkt „Haltbarkeit“ bei Stiftung Warentest mindestens „gut“ abgeschnitten haben.
- Aus nachhaltigem Anbau stammen unserer Überzeugung nach Matratzen, die aus QUL- oder GOTS-zertifizierten Fasern hergestellt wurden.
- Recycelbar sind Matratzen, die im Testkapitel „Trennbarkeit der Materialien“ bei Stiftung Warentest mindestens „gut“ abgeschnitten haben.
- Fair Trade und ohne Kinderarbeit gefertigt sind aus unserer Sicht nur Matratzen, die Siegel wie IVN Best, OEKO-TEX MADE IN GREEN, Grüner Knopf oder GOTS tragen.
- Bei der Einordnung aus recyceltem Material verlassen wir uns auf die Herstellerangaben.
Gesund und ökologisch schlafen auf Kaltschaum?
Uns ist bewusst, dass ein Großteil der Matratzen zumindest teilweise aus Synthetik-Materialien besteht und auf der Basis des fossilen Energieträgers Erdöl produziert wird. Bei der Verbrennung, nach Gebrauch, setzen diese Matratzen Schadstoffe und CO₂ frei. Besonders die beliebten, aus erdölbasiertem Schaumstoff gefertigten Visco- und Kaltschaummatratzen lassen sich nicht pauschal als nachhaltig bezeichnen, nur weil sie sich im Test etwa als besonders haltbar erwiesen haben oder beispielsweise mit OEKO-TEX-zertifizierten Materialien bezogen sind. In der Regel ist Kaltschaum ein reines Öl-Produkt. Grundstoff für die Matratzen ist der synthetische Polyurethan-Weichschaumstoff, der aus 2/3 Polyolen und 1/3 Isocyanaten hergestellt wird. Doch auch, wenn die meisten Matratzen am Ende auf den Sondermüll und nicht auf den Kompost gehören: Wir wollen Ihnen Anregungen geben, wie Sie eine ökologisch möglichst sinnvolle Entscheidung treffen und Ihre Produktwahl ein Stück nachhaltiger gestalten können.Latex gewinnt im Vergleich zu Kaltschaum zweifellos – aber Vorsicht bei „Naturlatex“
Vergleicht man synthetische mit Naturlatexmatratzen, gewinnt die Latexmatratze zweifellos. Auch die Entscheidung gegen eine Kaltschaummatratze kann viel verändern und verursacht weniger Gewissenskonflikte – vorausgesetzt, Sie vertun sich nicht mit den Typenbezeichnungen wie „Naturkautschuk“ oder „Naturlatex“. Wurde Latex ursprünglich aus dem Milchsaft der nachwachsenden Kautschukbäume hergestellt, besteht es heute oft aus dem endlichen Rohstoff Rohöl. Aber auch sogenannte Naturlatexmatratzen können aus Syntheselatex oder einem Mix aus Natur- und Synthetik-Latex bestehen. Vor allem die etwas preiswerteren Modelle kombinieren häufig eine Latexschicht mit einem Kaltschaumkern.Weitere Tipps zur Nachhaltigkeit beim Matratzenkauf
- Achten Sie auf das Siegel QUL des Qualitätsverbands umweltverträglicher Latexmatratzen e. V. Der Latexkern dieser Matratzen besteht aus reinem Naturkautschuk, ist frei von Schadstoffen und sondert keine giftigen Dämpfe ab.
- Ein häufig genannter Hersteller von nachhaltigen Latexmatratzen ist Prolana, dessen Name vor allem im Zusammenhang mit Tests zu Kindermatratzen aufgefallen ist. Die Modelle haben zwar ihren Preis, sind aber langlebig und aus hochwertigen Materialien gefertigt.
- Einen interessanten Vorstoß hin zu mehr Nachhaltigkeit hat allnatura auf Lager: Bei der „Bio-Kaltschaummatratze“ Dormistar soll ein Teil des Rohöls durch Sonnenblumenöl ersetzt und so ein Beitrag zur Schonung unserer Erdöl-Ressourcen geleistet werden.