Das Wichtigste auf einen Blick:
- bestehen z. B. aus Kokos, Naturlatex, Stroh, Schurwolle, Kork oder Biobaumwolle
- dank mehrerer Materialschichten sind Zonen und Härtegrade realisierbar
- biologisch abbaubar und frei von flüchtigen Chemikalien
- besonders für Kinder und Menschen mit Allergie interessant
- hoher Anteil an Naturlatex verringert die Haltbarkeit der Matratze
- Begriff „Naturlatex“ nicht geschützt
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir im Bett. Deshalb rückt auch beim Thema Schlaf der Wunsch der Konsument:innen nach einer bequemen und vor allem gesunden Unterlage in den Vordergrund, bei der nur in der Natur vorkommende Materialien wie Naturlatex, latexierte Kokosfasern, Rosshaar, Schurwolle, Stroh, Hanf, Seegras und Biobaumwolle zum Einsatz kommen. Alle Bestandteile enthalten keinerlei Metalle oder flüchtige Chemikalien und sind biologisch abbaubar. In verschiedenen mehr oder weniger starken Schichten miteinander kombiniert kann zudem eine Vielzahl an Härtegraden realisiert werden. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften sind Naturmatratzen auch und gerade für Kinder und Allergiker, jedoch nicht unbedingt für Latex-Allergiker, interessant. Im Gegenzug hat das Konzept auch Nachteile. Zum einen ist die Lebensdauer recht kurz. Und zum anderen darf man auf keinen Fall die Pflege vernachlässigen.
Wichtig bei Naturprodukten
Naturmatratzen sind nur fünf, maximal zehn Jahre nutzbar. Angesichts der hohen Kosten sollte man diesen Aspekt im Hinterkopf behalten. Zudem unterschätzen viele Interessenten, dass eine Naturmatratze aktive Pflege erfordert. Weil ausschließlich Naturprodukte verwendet werden und um die während des Schlafs aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgeben zu können, muss man deshalb bei diesem Matratzen-Typ auf eine tägliche und ausgiebige Zimmerbelüftung achten. Dadurch wird Schimmel- und Milbenbefall, Geruchsbildung sowie ein zu schnelles Altern zu vermieden. Von Nachteil ist bei dieser Art Matratzen, dass sie sich schlecht an verstellbare Lattenroste anpassen, um daher das Entstehen von Kuhlen zu vermeiden, müssen sie häufig gewendet werden.Schichtung
Die unterschiedlichen Materialschichten werden in der Regel als verschieden starke Matten vorgefertigt. Je nach Bedarf oder Design werden Naturmatratzen dann unterschiedlich geschichtet, wobei eine hohe Schicht Naturlatex meist die Grundlage innerhalb des Matratzenkerns bildet. Kork, Stroh oder Seegras liegt meist in einer etwas dünneren Schicht darüber. So entstehen Zonen mit unterschiedlichen Härtegraden. Schurwolle oder Rosshaar bildet den schützenden Abschluss unter einer Hülle aus Bio-Baumwolle. Zudem kann eine Kindermatratze mit einer Kombination aus harter Latex-Schicht für Babys und einer noch härteren Korkschicht für Kleinkinder durch einfaches Wenden länger genutzt werden.Latex als Matratzen-Material
Latex ist gut für Allergiker, da das Material weniger stark von Milben befallen wird. Zudem ist es auch sehr punktelastisch, was ihm bessere Liegeeigenschaften verleiht. Darüber hinaus verfügt es über sehr gute Eigenschaften in Bezug auf Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe sowie in Sachen Wärmeisolierung. Wichtig ist vor allem die Latex-Sorte beziehungsweise das Gemisch. Ein hoher Anteil an Naturlatex kann zwar das Raumklima positiv beeinflussen, hat aber einen eher negativen Einfluss auf die Haltbarkeit der Matratze. Man sollte außerdem nicht vergessen, dass der Name Naturlatex nicht geschützt ist und demnach auch bei einer Beimischung eines hohen Anteils von natürlichem Latex in künstlich hergestellten Latex-Schaum verwendet werden darf.Aber Achtung: Latex-Allergiker reagieren besonders heftig auf natürliches Latex. Bei Naturmatratzen kommt man in der Regel nicht direkt, sondern über die durch die Beanspruchung entstehenden Feinstpartikel in der Atemluft mit Latex in Berührung. Hier schaffen nur Matratzen aus synthetischen Materialien Abhilfe.