Das Wichtigste auf einen Blick:
- PU-Schaumstoffe, die ohne Wärmezugabe in Blöcken aufgeschäumt werden
- Ähnlich wie Latexmatratzen, aber wesentlich leichter
- Indiz für langlebige Kaltschäume ist ein Raumgewicht von mindestens 40 kg/m³
- Schweiß und Wärme können den Kaltschaumkern aufweichen
- je nach Ausführung (Stauchhärte) für Schwitzer und schwere Personen geeignet
- Stützvermögen einer Kaltschaummatratze unabhängig vom Härtegrad
Schaumstoffmatratzen haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich: Früher galten sie zu Recht als Billigware mit schlechter Haltbarkeit, neigten zum schnellen Auflösen, waren schnell durchgelegen und schimmelten schnell. Dies hat sich mit dem Aufkommen der Kaltschaummatratzen jedoch grundlegend geändert. Sie zeichnen sich ganz im Gegenteil durch eine hohe Lebensdauer und belastbares Material aus, zudem bieten sie noch weitere Vorteile. Generell stünden Schaumstoffmatratzen der anderen großen Matratzengruppe, den Federkernmatratzen, in nichts nach, befand die Stiftung Warentest schon in früheren Tests. Das gelte vor allem für Kaltschaummatratzen.
Wie äußert sich die Stiftung Warentest zu Kaltschaummatratzen?
Kaltschaummatratzen hat die Stiftung Warentest am häufigsten auf dem Prüfzettel – neben Taschenfederkernmatratzen und den etwas seltener getesteten Latexmatratzen. In Steckbriefen haben die Test-Profis die wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Matratzentypen zusammen- und die Vorteile den Nachteilen gegenübergestellt. Bei den Kaltschaummatratzen sieht das etwa so aus:Auf einen Blick: Vorteile und Nachteile von Kaltschaummatratzen
Stärken
Schwächen
Ist Kaltschaum besser als Komfortschaum?
Doch was ist das, eine gute Kaltschaummatratze? Zu den oft gehörten Matratzen-Thesen gehört, dass Kaltschaum generell hochwertiger sei als Standardschaum, oft auch Komfortschaum genannt. Viele schwören auf Kaltschaum, weil das Material besonders atmungsaktiv und ursächlich für ein gesünderes Schlafklima sei. Besonders auf einem Kaltschaum mit Liegezonen können Schultern und Becken in Seitenlage optimal einsinken, was zu einer geraden Position der Wirbelsäule führe.Wer will, kann eine Kaltschaummatratze durchaus so erleben. Doch Tests zeigen: Beide Schaumstoffarten können die verschiedenen Körperbautypen prinzipiell gut abstützen. Sie verkörpern keine grundlegend andere Welt, nur etwas andere Eigenarten. Kaltschaum ist Polyurethan-Schaumstoff, der ohne Wärmezufuhr in Blöcken aufgeschäumt wird. Je nachdem, aus welchem Teil der Kern geschnitten wurde, ist eine Kaltschaummatratze eher hart oder weich. Komfortschaum härtet unter Wärmezugabe aus. Dadurch können sich unterschiedlich große Luftbläschen und eine unregelmäßige Struktur bilden.
Kaltschaum vs. Standardschaum: Teuer ist nicht gleich besser
Es stimmt also schon vom Grundsatz her nicht, wenn Hersteller behaupten, ihre Kaltschaummatratzen seien generell haltbarer als die günstigeren Schaumstoffmatratzen. Statt die beiden Schaumstoffarten in die Kategorien „einfach“ und „gehoben“ bzw. in „besser“ oder „billiger“ zu trennen, sollten Sie auf die Schaumstoffqualität achten. Auch Kaltschaum kann Liegekuhlen bilden. Müssen Sie also beim Kauf Ihrer Schaumstoffmatratze auch aufs Budget achten, ist der meist teurere Kaltschaum oft durch guten Standardschaum zu ersetzen. Nicht angebracht wäre es nur, sogenannten Komfortschaummatratzen eine prinzipiell höhere Qualität zuzuschreiben als Schaumstoffmatratzen.Praxistipp: Um die Lebensdauer einer Kaltschaummatratze zu verlängern, sollten Sie Ihr Modell regelmäßig wenden, damit es gut auslüftet und sich weniger schnell Kuhlen bilden. Ausnahmen bilden die in jüngeren Tests untersuchten Duo-Matratzen mit unterschiedlich harten Liegeseiten. Regelmäßiges Wenden der Matratze, um die Lebensdauer zu erhöhen, ist demnach nicht empfehlenswert - es sei denn, Ihre Liegevorlieben ändern sich, beispielsweise während der Schwangerschaft oder bei Heranwachsenden. An den Bezug gehört der Pflegehinweis waschbar, auch dann können Sie mit einer längeren Haltbarkeit Ihrer Kaltschaummatratze rechnen.
Wie wichtig ist das Raumgewicht einer Kaltschaummatratze?
Was die Lebensdauer anbelangt, gibt es sogar eine Faustformel, die Sie im Kopf behalten können: Die ungefähre Lebensdauer lässt sich dabei am sogenannten Raumgewicht (RG) – der Rohdichte – einer Matratze ablesen. Diese bezeichnet das Kilogramm-Gewicht je Kubikmeter der aufgeschäumten Rohmasse. Hochwertige Matratzen beginnen dabei ab Werten von 50 RG, während die Untergrenze für die mittlere Qualitätsstufe bei etwa 40 RG liegt. Alles darunter sollten Sie ignorieren, hier ist der Materialabtrag in kurzer Zeit zu hoch.Auch die Stiftung Warentest ermittelt in ihren Matratzentests das Raumgewicht eines Prüfmusters, listet es aber nicht in ihren Testtabellen. Zur Begründung heißt es, dass sich kaum jemand für das Raumgewicht interessiere und der Prüfaufwand für die teils mehreren Schaumschichten und -arten zu hoch wäre. Aus ihren Tests wisse die Redaktion auch, dass das Raumgewicht als solches nicht unbedingt etwas über die Qualität einer Matratze aussagt, heißt es bei test.de.
Stauchhärte als Kraft, die zum Eindrücken des Kaltschaums benötigt wird
Das Gleichgewicht zwischen Belastbarkeit und Weichheit einer Matratze wiederum wird durch die Stauchhärte ausgedrückt. Diese bezeichnet die Kraft, die zum Eindrücken eines Schaumstoffblocks um 40 Prozent benötigt wird. Je niedriger die Stauchhärte (in kPa gemessen), desto weicher, aber auch nachgiebiger ist die Matratze. Sehr leichte Personen werden wohl eher zu einer niedrigen Stauchhärte greifen, Personen mit etwas mehr Gewicht zu einer höheren. Beachten sollten Sie hierbei nur, dass Kaltschaummatratzen erst bei Temperaturen ab 16 bis 18 °Celsius ihre volle Elastizität entfalten.Gute Luftzirkulation und nicht anfällig für Milben – gut bei Allergie und Nachtschweiß
In wenig beheizten Wohnungen ist also eventuell eine niedrigere Stauchhärte vorzuziehen. Haben Sie die passende Kaltschaummatratze schließlich gefunden, dürfen Sie sich an weiteren Vorteilen erfreuen. So verfügen diese Matratzen über eine exzellente Luft- und Feuchtigkeitszirkulation und sind bei der entsprechenden Pflege nur wenig anfällig für Milbenbefall. Allergiker werden Kaltschaummatratzen daher vielfach als erste Wahl ansehen. Auch die Tatsache, dass sie als Rolle geliefert und auf jeden Lattenrost gelegt werden können, dürfte vielen entgegenkommen.Top 3 der Kaltschäume mit Griffschlaufen
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Was hat es mit dem Härtegrad einer Kaltschaummatratze auf sich?
Ob eine Kaltschaummatratze Ihren Körper gut abstützt, hängt nicht davon ab, welchen Härtegrad ihr ein Hersteller zuteilt. In Sachen Liegehärte, von Herstellern oft an das verbreitete H1-H5-Schema mit dem entsprechenden Körpergewicht gekoppelt, dürfen Sie laut Stiftung Warentest also unbesorgt Ihrem Körpergefühl folgen. Das gilt umso mehr, als die Härtegrade nicht normiert sind und die Hersteller ganz nach Belieben damit umgehen.Manche Hersteller stemmen sich sogar gegen die Härtegrad-Klassifizierungen und haben eigene, oft kombinierte Duo- oder One-Fits-All- Matratzen im Programm. Eine Tendenz können wir aber dann doch ausmachen: Ältere Menschen bevorzugten oft weichere Matratzen, schreibt die Stiftung Warentest. Das hänge damit zusammen, dass ihr Körper nicht mehr so agil sei und Rückenprobleme im fortgeschrittenen Lebensalter wahrscheinlicher würden.
Lesetipp: Erfahren Sie, warum „guter“ Matratzenkauf und guter Schlaf Hand in Hand gehen und wie Sie anhand Ihres Körperbautyps Ihrem persönlichen Testsieger auf die Spur kommen.
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