Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kompressortechnik deutlich effizienter als Verdunstungsklimaanlagen
- Kompressorbetriebene Wohnwagen-Klimaanlagen für jedes Klima geeignet
- Verdunster am besten nur bei trocken-warmem Klima einsetzen
- Verdunster sind leiser als Kompressorgeräte
- Modelle zum Heizen nutzwertig auch in der Übergangszeit und im Winter
Wohnwagen-Klimaanlagen im Test: Kompressor- vs. Verdunstertechnik
Das Gros der Klimaanlagen zum Nachrüsten für Caravans oder Wohnmobile setzt mittlerweile einen Kompressor für die Erzeugung der Kühlleistung ein. Modelle mit Verdunstertechnik treffen Sie nur noch selten an, da ihre Leistung den Kompressor-Klimageräten deutlich unterlegen ist. Das haben Tests mehrerer Fachmagazine klar nachgewiesen.Der Wärmeaustausch findet bei Kompressoranlagen innerhalb eines geschlossenen Systems statt, was weitere Vorteile mit sich bringt. Zum einen sind die Geräte nahezu wartungsfrei, während Verdunsteranlagen beispielsweise verkalken können und daher regelmäßig gewartet werden müssen.
Darüber hinaus erbringt ein Kompressorgerät unabhängig von der bestehenden Luftfeuchtigkeit und -temperatur nahezu immer dieselbe Leistung. Geräte mit Verdunstungstechnik hingegen lassen merklich nach, sobald es im Raum feucht ist, da in diesem Fall weniger Wasser verdunstet.
Verdunster sind daher am besten bei trocken-warmer Umgebungsluft geeignet, zumal sie die Luft zusätzlich leicht befeuchten. Dies gilt zumindest bei direkter Kühlung, wenn also die Kühlluft unmittelbar und nicht über einen Wärmeaustauscher lediglich indirekt abgegeben wird. Kompressorgeräte hingegen funktionieren auch in Regionen mit einem schwül-heißen Klima optimal.
Betrieb und Geräuschpegel: Nachteile der Kompressortechnik
Das Kompressor-Kühlprinzip hat einen entscheidenden Nachteil: Es benötigt viel Strom. Während Sie Verdunsteranlagen an das 12-V-Bordnetz anschließen und dabei auch im Stand über längere Zeit noch mit Strom versorgen können, lässt sich eine Kompressor-Kälteanlage längerfristig nur über einen 230-V-Anschluss betreiben. Der 12-V-Betrieb ist nur während der Fahrt und für eine relativ kurze Dauer auch im Stand möglich – sofern das jeweilige Modell den Kombibetrieb überhaupt zulässt.
Beachten sollten Sie außerdem, dass Klimaanlagen oft einen hohen Anlaufstrom zum Starten benötigen. Nicht alle Stromanschlüsse auf Campingplätze liefern die dafür nötige Leistung. Auf der sicheren Seite sind Sie hier, wenn Sie sich für ein Gerät mit einem sogenannten Softanlauf entscheiden, die es, wie der Name schon sagt, beim Starten etwas gemächlicher angehen.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen erzeugen Kompressorgeräte deutlich lautere Betriebsgeräusche als Verdunster, was auf einem Campingplatz zu Problemen mit anderen Campierenden führen kann, vor allem nachts. Beim Einbau sollten Sie ferner auf eine möglichst optimale Schalldämpfung achten, damit die Geräusche im Innenraum weniger stören.
Wohnwagen-Klimaanlagen im Vergleich: Dachhaube oder Staukasten?
Eine Verdunster-Klimaanlage können Sie ausschließlich auf dem Dach montieren, während kompressorbetriebene Wohnwagen-Klimageräte alternativ dazu auch in Stauräumen im Innenbereich eingebaut werden können.Staukastenklimaanlagen haben daher den großen Vorteil, dass sie eine flexible, auf unterschiedliche Bereiche des Wohnmobils bzw. Caravans individuell abgestimmte Verlegung der Kühlluftschläuche und damit die Verteilung der Kühlleistung überhaupt erlauben – etwa nachts nur im Schlafbereich.
Der Einbau erfordert in diesem Fall allerdings einen großen Aufwand, außerdem geht Ihnen Stauraum verloren.
Viele Kunden bevorzugen daher die Dachmontage. Als Standard gilt dabei der Einbau in die Dachluke, was Ihnen einen zusätzlichen Dachausschnitt erspart. Tipp: Den Verlust des Dachfensters und damit des Tageslichtes kompensieren Klimaanlagen mit einem eingebauten Fenster.
Nachteil einer Dachklimaanlage ist jedoch, dass im Unterschied zu den Staukastenanlagen die Verteilung der Kühlluft auf unterschiedliche Bereiche nur sehr eingeschränkt möglich ist. Wohn- und Schlafraum zum Beispiel lassen sich nicht getrennt klimatisieren. Die Montage selbst ist dafür umso einfacher.
Dachklimaanlagen im Kräftemessen: Welche wichtigen Hersteller stellen sich dem Vergleich?
Dometic und Truma gehören definitiv zu den wichtigsten Klimaanlagen-Herstellern für Wohnwagen, gefolgt von Teleco, Eurom oder Klarstein.Bei Dometic und Truma finden Sie auch Staukasten-Klimageräte in verschiedenen Leistungskategorien, mit denen Sie sich vom Caravan-Dach und der Höhe Ihres Carports unabhängig machen können. Diese Staukasten-Varianten verlagern den Schwerpunkt des Campingfahrzeugs nach unten, was sich günstig auf die Fahreigenschaften auswirkt. Mithilfe des Truma iNet Systems lassen sich Truma-Wohnwagen-Klimaanlagen auch per App aus der Ferne steuern.
Kompressortechnik beherrscht den Markt der Wohnwagen-Klimageräte
Kompressor-Klimageräte haben sich mehr oder weniger aufgrund der wesentlich effizienteren Kühlleistung am Markt nahezu durchgesetzt. Einige Wohnwagen-Klimageräte eignen sich sogar zum Heizen und bieten damit einen weiteren Mehrwert, da sie Sie auch in der Übergangszeit oder im Winter nutzbringend einsetzen können. Außerdem eignen sie sich für jedes Klima – in schwüler Umgebung entziehen sie zum Beispiel der Luft sogar Feuchtigkeit.Die wenigen übriggebliebenen Verdunster-Klimaanlagen auf dem Markt hingegen punkten hauptsächlich mit dem Betrieb übers Bordnetz sowie geringen Betriebsgeräuschen. Sinnvollerweise sollten Sie ihren Einsatz allerdings auf Regionen mit trockenem, nicht zu heißem Klima einschränken. Denn in Sachen Kühlkapazität erreichen sie nicht das Leistungsniveau ihrer Konkurrenten.
Mobile Klimaanlagen – eine Alternative, aber nur mit begrenztem Nutzen
Das Nachrüsten einer effizienten Klimaanlage für das Campingfahrzeug kostet Geld und Mühe – vor allem Ersteres schreckt viele ab, starten doch solide Modelle in der Regel erst bei 2.000 €. Als Alternative werden daher von Fachexpert:innen immer wieder Mobile Klimaanlagen ins Spiel gebracht. Sie sind wesentlich günstiger. Ab 350 € sind Sie dabei, obendrein lassen sich die Geräte auch anderweitig nutzen, etwa zu Hause oder in der Ferienwohnung.Allerdings haben diese Geräte auch Nachteile. Zum einen kühlen sie weit weniger effizient als eine spezielle Klimaanlage auf Kompressortechnik für Wohnwagen & Co. Zum anderen kommen sie fast ausschließlich nicht ohne Abluftschlauch aus. Was bedeutet, dass Sie sich eine Lösung einfallen lassen müssen, um den Schlauch ins Freie zu führen. Das macht zwar deutlich weniger Aufwand als das Nachrüsten, z.B. über den Dachausschnitt, kann aber im Alltag durchaus lästig sein.
Mobile Klimaanlagen sind darüber hinaus eigentlich nur als Spotkühlung gedacht, das heißt, wenn es mal extrem hochsommerlich heiß wird. Wer öfter oder sogar ausschließlich mit dem Wohnwagen in südlichen Gefilden unterwegs ist, wird mit den für den temporären Einsatz gedachten Geräte wohl kaum glücklich werden.
Mehr zu Mobilen Klimaanlagen erfahren Sie in unserem Ratgeber Mobile Klimageräte.