Das Wichtigste auf einen Blick:
- für unterschiedliche Gase gibt es auch verschiedene Warnmelder
- Achten Sie auf die richtige Positionierung des Gasmelders
- es gibt auch Kombiprodukte, die mehr als ein Gas detektieren
- für Campingliebhaber sind Gasmelder mit Netzbetrieb sinnvoll
Rund 600 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland bei einem Wohnungsbrand. Das ist weithin bekannt, weshalb Rauchmelder auch seit geraumer Zeit im Zentrum des Interesses stehen. Doch weitaus weniger bekannt ist, dass zugleich jährlich hunderte Menschen durch austretendes Gas ersticken oder Opfer von Gasexplosionen werden. Die Gefahr ist also in etwa gleich groß bemessen, trotzdem wird sie noch nicht als solche öffentlich wahrgenommen. Doch auch hier gibt es natürlich professionelle Abhilfe: Gasmelder.
Gas ist eine große Gefahr - aber nicht für jeden gleichermaßen
Sie sehen einem Rauchmelder häufig nicht unähnlich und funktionieren auch ähnlich. Das heißt, es gibt eine Kammer, in welcher die Luft auf das schädliche Medium (in diesem Fall eben das Gas) getestet wird, sowie einen Testschalter und gegebenenfalls auch eine Leuchtdiode, die einerseits die Funktionsbereitschaft und andererseits das Vorhandensein gefährlicher Gaskonzentrationen anzeigen kann. Natürlich erfolgt in einem solchen Fall auch ein lautstarker akustischer Warnton, der wie bei Rauchmeldern mindestens 85 dB laut ist.Allerdings benötigt bei weitem nicht jeder Haushalt einen Gasmelder, anders als etwa einen Rauchmelder. Denn während ein Kurzschluss völlig unverschuldet in jeder Wohnung entstehen kann, können Gasunfälle eben nur dort entstehen, wo auch Gas genutzt wird. Das betrifft vor allem Haushalte mit einer Gastherme , einem Gasherd oder Ferienwohnungen, die Kocher mit Gas betreiben. Aber auch Kamine und Öfen sind Gefahrenherde, die jedoch jeweils andere Gasarten absondern. Daher ist die Auswahl des richtigen Gasmelders wichtig.
Ethan und Methan vs. Propan und Butan
Hierbei gibt es drei wichtige Klassen: Ethan und Methangas beispielsweise kommen in Gasheizungen zum Einsatz. Ihnen wird heutzutage zwar ein Stoff beigemischt, den wir typischerweise mit Gas in Verbindung bringen, doch macht der sich erst ab einer ungesund hohen Konzentration bemerkbar. Ein Gasmelder schlägt bereits viel früher an. Zwecks entsprechender Wirksamkeit sollte er knapp 30 Zentimeter unter der Decke angebracht werden – möglichst nah an der möglichen Austrittsquelle. Denn Ethan- und Methangas sind leichter als Luft und steigen daher nach oben.In kleinen Ferienlauben und Wohnmobilen kommen bei Herd und Heizung dagegen eher Propan- oder Butangas zum Einsatz. Diese beiden Gase sind im Gegenteil schwerer als Luft und sinken daher zu Boden. Entsprechend ist es notwendig, den Melder etwa 30 Zentimeter über dem Boden anzubringen – zum Beispiel an einer Wand nahe dem Herd. Wichtig in diesem Zusammenhang: Viele Gasmelder können alle vier Gasarten erkennen, doch die Installationslogik erfordert somit unbedingt zumindest zwei verschiedene Melder je Standort.
Kohlenmonoxid-Melder
Schlussendlich gibt es noch CO-Melder. Sie messen die Konzentration von Kohlenmonoxid in der Luft. Das Gas ist besonders tückisch, da es ebenfalls aufsteigt und somit schnell eingeatmet wird, aber sowohl farb- als auch geruchslos ist. Es entsteht nahezu überall – jeder defekter Heizkessel kann CO emittieren. Tatsächlich gibt es aber jedes Jahr weniger als 10 Tote durch CO-Vergiftungen. Der Grund ist, dass für die Messung der CO-Konzentration ohnehin der Schornsteinfeger verantwortlich ist.
Ein solcher Melder macht also nur sehr selten Sinn. Interessant ist er aber eventuell für Menschen mit einem Kamin oder Ofen im Zimmer: Hier kann es schneller mal zu Unfällen mit Kohlenmonoxid kommen, obwohl auch diese Anlagen durch den Schornsteinfeger abgenommen werden müssen. Da der Nutzer diese aber anders als den Heizkessel im Keller selbst bedient, sind Unfälle nie ganz ausgeschlossen. Am besten Sie achten bei Kohlenmonoxidmeldern auf Geräte mit einem Display, das Ihnen auch gleich die Konzentrationsdichte des Gases anzeigt.