Viele Kameras sind bereits mit internen Blitzen ausgestattet, die sich dazu eignen, nahe gelegene Motiv aufzuhellen. Sie stoßen allerdings schnell an ihre Grenzen. Wer auch bei weiter entfernten Objekten nicht auf eine ausreichende Belichtung verzichten und insgesamt flexibler agieren will, der greift zu einem Aufsteckblitz. Ein solcher wird auf dem Zubehörschuh der Kamera angebracht und liefert weit mehr Licht. Als sogenannter „entfesselter Blitz“ sorgt er zudem für neue kreative Möglichkeiten, wenn er von der Kamera gelöst genutzt wird.
Systemblitze mit TTL-Steuerung
Diese auf bestimmte Kamerasysteme zugeschnittenen Blitze kommunizieren mit der Kamera und passen ihre Intensität dank TTL-Steuerung (Through The Lens) der jeweiligen Lichtsituation automatisch an. Dabei wird ein Vorblitz ausgelöst, um die benötigte Lichtmenge zu berechnen. Bei Nikon-Blitzen und Kameras wird diese Funktion I-TTL, bei Canon E-TTL genannt. Neben dieser Automatik sind gängige Modelle mittlerweile mit jeder Menge Funktionen ausgestattet, die kreativere Formen des Blitzens erlauben. Dazu gehört beispielsweise das Blitzen auf den zweiten Vorhang, womit bei längeren Belichtungszeiten Leuchtspuren bewegter Objekte besser dargestellt werden. Mit der Funktion High-Speed-Synchronisation ist es möglich, auch kürzere Verschlusszeiten als die von den Kameraherstellern angegebene Blitzsynchronisationszeit zu nutzen. Das kann notwendig sein, wenn gleichzeitig mit offener Blende fotografiert werden soll. Ohne diese Funktion würde hingegen ein Teil des Bildes dunkel erscheinen. Die meisten Blitze mit TTL-Steuerung lassen sich zudem auch manuell einstellen.Neben den großen Marken wie Canon, Nikon und Metz bringen immer mehr Hersteller erschwinglichere Alternativen auf den Markt. Zu nennen wäre hier beispielsweise der chinesische Fabrikant Yongnuo. Diese Modelle verfügen häufig nicht ganz über die Leistung der renommierten Marken, bieten jedoch gerade Einsteigern eine Möglichkeit, sich mit der Blitzfotografie ohne allzu großen Investitionsaufwand zu befassen.
Manuelle Blitze
Bei manuellen Aufsteckblitzen gilt das Prinzip Ausprobieren. Die Blitzstärke kann in verschiedenen Stufen eingestellt werden und der Fotograf tastet sich mit mehreren Aufnahmen an die optimale Belichtung heran. Manuelle Blitze haben den Vorteil, dass sie häufig systemunabhängig, also mit verschiedenen Kameratypen, genutzt werden können. Außerdem sind sie in der Regel erschwinglicher als Blitze mit TTL-Steuerung.Kreative Ausrichtung
Unabhängig von der Belichtungssteuerung gibt es bei manuellen wie TTL-Blitzen Funktionen, welche die Möglichkeiten der Lichtausrichtung kreativ erweitern. Dazu gehört beispielsweise ein schwenk- und neigbarer Reflektor, der zum indirekten Blitzen genutzt werden kann. Dazu wird der Blitz so ausgerichtet, dass das Licht von einer hellen Fläche, beispielsweise einer Wand oder Decke, reflektiert wird. Trifft es dann auf das Motiv, ist das Licht weicher und wirft weniger harte Schatten.Sowohl manuelle als auch TTL-Blitze lassen sich auch losgelöst von der Kamera nutzen. Sie können auf einem Stativ oder Standfuß angebracht und so positioniert werden, dass eine dynamischere Bildwirkung als bei der frontalen Ausrichtung entsteht. Hierfür kann eine Funkfernsteuerung genutzt werden, die eine Verbindung zwischen der Kamera und dem Blitz herstellt. Viele aktuelle Aufsteckblitze verfügen jedoch auch über eine Slave-Funktion, die bewirkt, dass der Blitz durch einen anderen Blitz mitausgelöst wird. Hierfür kann dann beispielsweise auch ein in der Kamera integrierter Blitz dienen.