Stärken
Schwächen
Ein Rasenmäher, der im Prinzip von allein fährt, und den Sie daher nur bei Bedarf in die richtige Richtung lenken müssen? Was sich wie ein Wunschtraum anhört, ist bereits seit Längerem Realität. Das Schlüsselwort lautet: „Radantrieb“. Unter dieser Bezeichnung firmieren Rasenmäher, die einen Teil ihrer Motorkraft dafür einsetzen, wahlweise die Hinter- oder Vorderräder anzutreiben. Da sich die Rasenmäher dank dieser zusätzlichen technisch-mechanischen Unterstützung mit einer Geschwindigkeit von rund 3,5 km/h über den Rasen bewegen, können Sie sich theoretisch darauf beschränken, gemütlich hinter dem Gerät herzulaufen – von Kurskorrekturen, wie gesagt, natürlich einmal abgesehen.
Wann ist ein Radantrieb bei einem Rasenmäher sinnvoll?
Von Expertenseite ist in der Regel zu hören, dass sich ein Radantrieb besonders dann empfiehlt, wenn Sie stark unebenes Gelände mähen müssen. Bergauf schiebt sich ein Rasenmäher einfach schwerer. Doch auch bei ebenerdiger Fahrt ist der Vorteil eines Radantriebs nicht zu unterschätzen, und zwar für den Fall, dass Sie hauptsächlich lange, gerade Bahnen abfahren müssen – oft eine doch recht eintönige, aber doch in die Oberarme gehenden Aufgabe.Auch die Schnittbreite ist für die von uns herangezogenen Experten ein Argument. Je breiter diese ausfällt, desto schwerer ist ein Rasenmäher nämlich zu manövrieren. Die Faustregel lautet hier: Ab 50 cm ist ein Radantrieb strenggenommen eigentlich Pflicht.
Der zusätzliche Komfort ergibt ferner Sinn, wenn Ihr Rasenmäher ein strammes Gewicht auf die Waage bringt. Bei Benzin-Rasenmähern etwa lässt sich beobachten, dass die Hersteller Geräte ab 20-25 kg vermehrt mit einem Radantrieb ausstatten – dankenswerterweise. Bei den Akku-Rasenmähern hingegen finden sie teilweise schon ab 10-15 kg Gewicht Modelle mit Radantrieb.
Und wo bleiben, werden Sie sich bestimmt fragen, die Elektro-Rasenmäher? Nun, der Anteil an Modellen mit Radantrieb beläuft sich bei ihnen nur auf magere 10 Prozent. Die Zusatzfunktion ist hingegen besonders unter den Benzinern anzutreffen; rund 80 Prozent aller aktuell marktgängigen Geräte besitzen diese Funktion. Bei den Akku-Rasenmähern schließlich liegt der Anteil bei etwa 35 Prozent.
Noch komfortabler – Radantrieb mit regulierbarer Geschwindigkeit
In der technisch simpelsten Version schalten Sie den Radantrieb einfach zu (oder ab). Mit im Schnitt 3 bis 3,5 km/h rattert dann der Rasenmäher gleichmäßig über den Rasen. Speziell im hügeligen Terrain dagegen sollten Sie sich überlegen, zur Komfortversion zu greifen. In diesem Fall können Sie die Geschwindigkeit steuern bzw. regulieren, und somit das Tempo ideal an die Gegebenheiten anpassen, und zwar meistens zwischen etwa 2 und 5 km/h.Vor und zurück, vor und zurück … : Radantrieb bei verwinkelten Gärten
Oft ist zu lesen, dass ein Radantrieb bei verwinkelten Gärten weniger zu empfehlen ist. Grundsätzlich ist dem allerdings nicht so, denn Rasenmäher mit Radantrieb lassen sich ohne Probleme vor- und zurückschieben. Die abschlägige Empfehlung von z.B. vielen Kund:innen hat aber insofern durchaus ihre Berechtigung, denn die zusätzliche Mechanik ist durch das ständige / häufige Vor und Zurück natürlich anfälliger für Verschleiß und Abnutzung als bei Geradeausfahrten.Um wie viel teurer kommt mich ein Rasenmäher mit Radantrieb?
Dass sich die Produzenten den zusätzlichen Komfort eines Radantriebs bezahlen lassen, dürfte Sie wenig überraschen – und ist darüber hinaus aber auch nachvollziehbar. Immerhin enthalten die Geräte zusätzliche mechanische Bauteile.Doch lässt sich die Differenz beziffern? Aufgrund unserer Datensätze des Preisvergleichs auf Testberichte.de lässt sich errechnen, dass ein Benzin-Rasenmäher mit Radantrieb im Schnitt etwa doppelt so teuer kommt wie ein Modell ohne Radantrieb. Bei den Akku-Rasenmähern wiederum fällt der Unterschied nicht ganz so deutlich aus; der Radantrieb schlägt hier (ebenfalls im Schnitt) mit etwa 50 % Aufschlag zu Buche.
(Anzahl Rasenmäher mit Radantrieb pro Preisklasse. Datengrundlage: Rasenmäher aus den Jahren 2019-2022 auf Testberichte.de)
Was sich jedoch auf den ersten Blick dramatisch anhören mag, relativiert sich durch einen zweiten, näheren Blick auf die Preisspanne der am Markt angebotenen Rasenmäher mit Radantrieb. Und hier zeigt sich: Sie finden auch im unteren Preissegment durchaus eine große Auswahl an Modellen, und zwar insbesondere dann, wenn Sie sich für einen Benzin-Rasenmäher entscheiden. Bei den Akku-Rasenmähern hingegen müssen Sie definitiv tiefer in die Tasche greifen; hier fängt die Preisspanne erst bei rund 400 € an.