Das Wichtigste auf einen Blick:
- Hauptaugenmerk liegt auf der Rechenleistung
- Leistung der Grafikkarte ist am wichtigsten
- SSDs beschleunigen Ladezeiten immens
- Kühlung und Gehäuse entscheiden über Langlebigkeit und Erweiterbarkeit
Wie werden Spiele-PCs von Fachmagazinen getestet?
Vollständige Spiele-PCs werden relativ selten getestet. Magazine wie die PC Games Hardware oder c't prüfen aber hin und wieder mal die Qualität der PC-Versender anhand von Beispielkonfigurationen. Die Fertig-PCs renommierter Hersteller wie Alienware finden ebenfalls des Öfteren ihren Weg in die Testredaktionen. Eine Prüfung der Rechenleistung von Gaming-PCs ist obligatorisch, aber die Tester achten auch auf wichtige Aspekte wie die Verarbeitung und das Kabelmanagement im Gehäuseinneren. Auch die Speicherausstattung und Erweiterbarkeit des Systems wird in der Regel thematisiert.Für Spiele-PCs empfehlen sich große Gehäuse, in denen aufwendige Kühlsysteme und große Grafikkarten Platz finden. (Bildquelle: amazon.de)Sollte man lieber einen fertigen PC kaufen oder selber bauen?
Nicht jedem Gamer und PC-Enthusiasten ist das Hantieren mit Schraubenzieher und Wärmeleitpaste in die Wiege gelegt worden und um das Ziel eines hochwertigen Gaming-PCs zu erreichen, greift man dann gerne bei einem der renommierten Anbieter zu. Dank des meist gebotenen Gaming-PC-Konfigurators lässt sich der Wunsch-PC schnell und einfach mit allen Hardware-Komponenten zusammenstellen und man muss sich nur ein paar Tage gedulden, bis der Paketbote klingelt, um das Objekt der Begierde auszuhändigen. Natürlich geht das mit einer gewissen Mehrinvestition einher. In der Regel kostet der Zusammenbau inklusive Betriebssystem-Vorinstallation um die 100 Euro.
Einen weitere Möglichkeit besteht im Kauf eines vorkonfigurierten Komplettsystems. Anbieter wie Dell, HP und Acer haben stets Fertig-PCs im Portfolio. Diese sind allerdings häufig entweder sehr teuer oder mit schmerzlichen Kompromissen hinsichtlich der Komponentenwahl behaftet.
Wer etwas Geschick und Geduld mitbringt, kann sich seine Komponenten natürlich auch einzeln bestellen und selber das System zusammenbauen. Hier kann potenziell eine Menge Geld gespart werden, wenn man bei jeder Komponente gezielt nach den günstigsten Angeboten sucht oder gar den Gebrauchtmarkt bemüht. Diese Methode kostet entsprechend viel Zeit. Der Zusammenbau selbst ist nicht zu letzt dank vieler ausführlicher Tutorials bei Youtube und Co. nicht allzu schwer, sollte aber mit großer Vorsicht und viel Geduld durchgeführt werden.
Auf was sollte man beim Zusammenstellen des PCs achten?
Die Wünsche der PC-Spieler sind immer groß und der zukünftige Rechner kann eigentlich nicht schnell genug sein. Das ist wie bei anderen Hobbys, wo einem der Geldbeutel sehr schnell die Grenzen aufweisen wird. Hat man sich für einen bestimmten Betrag entschlossen, der für den Gaming-PC herhalten muss, kann man sich auf den Webseiten der Anbieter über aktuelle Konfigurationen informieren oder man schlägt bei einem Sonderangebot zu. In der Regel fallen beim Bestellvorgang neben den Kosten für die einzelnen Komponenten auch noch eine Gebühr für den Zusammenbau an. Im Gegenzug hat man eine Garantie auf alle eingebauten technischen Komponenten. Man sollte aber die Garantiebedingungen genauer studieren, denn so mancher Anbieter gibt keine Gewährleistung mehr, wenn der Käufer selber schon am PC geschraubt oder Komponenten ausgetauscht hat.Da der Anwendungsbereich klar umrissen ist, liegt das Hauptgewicht auf der Grafikkarte, die letztendlich für die Gaming-Performance vorrangig verantwortlich ist. Hier sollte also nicht gespart werden. In den letzten Jahren konnte man beim Prozessor getrost zu den günstigeren AMD-Modellen greifen, die zwar den Intel-Modellen leistungstechnisch oft nicht das Wasser reichen können, aber trotzdem eine mehr als solide Leistung in Games erreichen. Das eingesparte Geld lässt sich gut in eine schnellere (größere) SSD und/oder mehr Arbeitsspeicher investieren, die beide dem Gesamtsystem einen guten Schub nach vorne und Zukunftssicherheit verleihen können. Gerade die SSD ist inzwischen fast schon zur Pflicht geworden. Alte Magnetfestplatten bieten zwar immer noch mehr Speicherplatz für weniger Geld, sind dafür aber sehr langsam und können sogar bei sehr anspruchsvollen Spielen bereits zum Performance-Killer werden. Deshalb empfehlen wir eine Spielefestplatte in Form einer SSD mit mindestens 1 TB Kapazität. Ob man sich bei der Wahl der Grafikkarte für eine Nvidia oder AMD entscheidet, hängt auch vom den Games ab, die unterschiedlich bei den Messungen abschneiden können. Zudem bieten beide Hersteller unterschiedliche Alleinstellungsmerkmale, die für die Kaufentscheidung eine Rolle spielen könnten. Diese werden im Allgemeinen Grafikkartenratgeber erläutert. Beim Arbeitsspeicher sollten es möglichst 16 GB sein. Wenn Sie neben dem Spiel noch viele andere Programme offen lassen wollen, zum Beispiel auf dem Zweitbildschirm, können sich auch 32 GB Arbeitsspeicher bereits auszahlen.
Bei einigen Anbietern kann man inzwischen einen reinrassigen Gaming-PC ordern, der maximal gedämmt ist und akustisch im Alltagsbetrieb nicht aus der Rolle fällt. Derartige Silent-PCs werden immer beliebter, da die unumgängliche Belüftung der Hardware häufig zu laut ausfällt. Immer öfter trifft man die Rechner auch im Wohnzimmer an. Verpackt in einem HTPC- oder Cubegehäuse bieten sie viel Leistung auf kleinem Raum. Dabei gibt es zu beachten, dass extra Kosten fällig werden da der PC zusammengebaut und vor dem verschicken getestet werden muss. Hier können gut und gern 100 Euro zusammen kommen.
Hier sollte man sich bei der Gehäusewahl viel Zeit lassen, um die optimalen Verhältnisse für Kühlung und Erweiterung der Hardware zu schaffen. Beide Faktoren treffen auch auf das Netzteil zu, das Leistungsreserven für die Zukunft bieten sollte und eventuell sehr leise arbeiten sollte. Das Mainboard sollte eine digitale Stromversorgung bieten und in diesem Bereich ordentliche Kühlkörper, die von den Gehäuselüftern erreicht werden. Wer sich für eine Wasserkühlung entscheidet, sollte ganz besonders auf die Kühlung der Mainboard-Komponenten achten, da diese sonst viel zu kurz kommen und sich schnell erwärmen. Arbeitsspeicher kann man nie genug haben – so lautet eine alte Regel, die auch heute noch zutrifft. Als Systemfestplatte sollte unbedingt eine SSD oder Hybrid-HDD verbaut werden, die mit wachsender Kapazität schneller ihren Dienst verrichten kann. Aber auch eine einfache 120-GByte-SSD ist noch um ein Vielfaches flotter als jede konventionelle Festplatte.
Treiberinstallationen: Gar nicht so schwierig
Viele, die von der Spielkonsole auf den PC umsteigen, befürchten einen hohen Aufwand durch Treiberinstallationen und einen hohen Konfigurationsaufwand. Heutzutage gestaltet sich dieser Prozess aber vergleichsweise einfach und kostet nicht viel mehr Zeit als die regelmäßigen Firmware-Updates von Playstation, Xbox und Co. Die Installation der Gerätetreiber wird bei Windows vollautomatisch durchgeführt. Einzig die Aktualisierung der Treiber für die Grafikkarte sollten Sie regelmäßig selber durchführen, am besten immer dann, wenn Sie ein brandneues Spiel haben, das erst kürzlich erschienen ist. In diesem Fall können ältere Grafikkartentreiber zu Instabilitäten oder schwacher Performance führen. Nvidia und AMD haben in der Regel pünktlich zum Erscheinungstag wichtiger Spiele ein passendes Treiberupdate parat, dessen Installation sich mit ein paar Klicks starten lässt. Dabei sollten Sie nicht immer die Expressinstallation durchführen, sondern auch hin und wieder eine komplette Neuinstallation durchführen, um etwaigen Instabilitäten vorzubeugen.Wie findet man die besten Grafikeinstellungen in Games?
Anti-Aliasing, Ambient Occlusion, V-Sync, Subsurface-Scattering – PC-Spiele überfluten den Spieler in der Regel geradezu mit obskuren Einstellungsmöglichkeiten, deren genauer Effekt für Laien kaum ersichtlich sind. Diese sind in der Regel für echte Enthusiasten gedacht, die Spaß daran haben, das ideale Verhältnis aus Performance und Optik zu ertüfteln. Normalerweise passen Games die Grafikeinstellungen grob automatisch an die in Ihrem Rechner verbaute Grafikkarte und die Auflösung Ihres Monitors an. Sollte das Spiel trotzdem nicht rund laufen, hilft oftmals bereits die Reduktion der Schattenqualität und der Sichtweite um eine Stufe weiter. Nvidia-Grafikkarten-Nutzer können die Einstellungen von Games zudem mit dem Programm "GeForce Experience" automatisch durchführen lassen. Sehr oft unterscheiden sich die Qualitätsstufen "Ultra" und "Sehr hoch / Hoch" optisch nur marginal voneinander, haben aber trotzdem eine große Auswirkung auf die Bildrate. Gehen Sie also ruhig eine Stufe runter, damit es nicht genau dann ruckelt, wenn Sie es am wenigsten gebrauchen können.Wie und wie oft muss ein Gaming-PC gereinigt werden?
Ebenso wichtig wie das Aktualisieren von Software und Treibern ist die Wartung des PCs an sich. Selbst bei guten Kühlsystemen kommt es nach einiger Zeit zu Staubablagerungen. Je mehr Staub in den Filtern hängt oder sich an den Lüftern festsetzt, desto ineffizienter funktioniert die Kühlung des Gaming-PCs. Ein lauteres Betriebsgeräusch und höhere Gehäusetemperaturen sind die Folge. Da Hitze den Komponenten auf Dauer nicht gut tut, empfiehlt sich also eine regelmäßige Reinigung. Die Lüfter auf der Oberseite und an der Front sind in der Regel mit einem großen Staubfilter versehen. Dieser sollte alle paar Monate entnommen und gereinigt oder gleich ganz ausgetauscht werden. Wenn Sie im Gehäuseinneren auf Staubjagd gehen wollen, müssen Sie das Gerät unbedingt vom Strom nehmen! Stecker abziehen, Schalter am Netzteil umlegen und am besten vor dem Griff ins Gehäuseinnere die Hände an einer Heizung oder anderen Metallgegenständen im Haushalt erden. Achten Sie besonders auf die Lüfter der Grafikkarte, des Prozessors und des Netzteils und befreien Sie die Rotoren von Ablagerungen.Wenn es sich allerdings um einen Fertig-PC handelt, bei dem das Öffnen des Gehäuses mit einem Verlust der Garantie einhergeht, sollten Sie freilich auf einen derartigen Frühjahrsputz verzichten. Sie können aber wenigstens mit einem Handstaubsauger die Lüftungsöffnungen von Staub befreien.