Das Wichtigste auf einen Blick:
- Schwimmflügel am besten mit mehreren Luftkammern und Sicherheitsventilen
- Schwimmscheiben aus Schaumstoff erst ab etwa einem Jahr
- Mehr Bewegungsfreiheit mit Schwimmkissen oder Schwimmgürteln
- Etwas teurer, aber praktisch: Schwimmanzüge mit eingenähten Auftriebsmitteln
- Schwimmbretter für Kinder, die schon etwas schwimmen können
- Vorsicht bei Schwimmsitzen - hier droht Kippgefahr
Über den Sinn oder Unsinn von Schwimmhilfen wird viel gestritten. Unstrittig ist, dass sie den Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen können und beim Schwimmenlernen eine gewisse Sicherheit vermitteln. Doch gegen sie wird immer wieder angeführt, dass sie den natürlichen Bewegungsablauf behindern und später zum Umlernen zwingen. Auch könnten Kinder den natürlichen Auftrieb des Wassers schlechter wahrnehmen. Einigkeit herrscht aber in einem Punkt: Kinder sollten so früh wie möglich schwimmen lernen, am besten mit etwa vier Jahren. Wir fassen das Wichtigste zum Thema zusammen.
Schwimmflügel: Am besten mit mehreren Luftkammern und Sicherheitsventilen
Selbst wenn sie korrekt sitzen – möglichst senkrecht zum Arm, nicht zu hart und trotzdem stramm aufgeblasen –, schränken Schwimmflügel die Bewegungsfreiheit deutlich ein. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Flügel flach konturierte Unterarmzwickel besitzen. Noch wichtiger sind mehrere Luftkammern und separate Sicherheitsventile, damit die Schwimmflügel Ihr Kind über Wasser halten, sollte eine der Luftkammern ausfallen. Wichtig sind auch GS- und TÜV-Siegel.Alternativ bieten sich Schwimmscheiben aus Schaumstoff an. Sie müssen nicht aufgeblasen werden, auf jeden Arm kommen je nach Gewicht des Kindes mehrere Scheiben. Macht Ihr Kind Fortschritte, können Sie einzelne Scheiben nach und nach entfernen. Im Gegensatz zu Schwimmflügeln sollten Sie Schwimmscheiben allerdings erst ab einem Jahr einsetzen.
Schwimmkissen und -gürtel: Im Vergleich mehr Freiheit für Arme und Beine
Besser zum Schwimmen lernen eignen sich laut Meinung vieler Experten Schwimmkissen oder Schwimmgürtel, da sie Arme und Beine komplett frei lassen und viel Bewegungsfreiheit bieten. Bei den Kissen wird der Auftrieb über die Luftmenge reguliert, bei Schwimmgürteln für gewöhnlich über Styropor-Teile. Vorsicht: Bei unsachgemäßer Anbringung können beide Schwimmhilfen unter der Achselhöhle hochrutschen und die Atmung behindern. Für die ganz Kleinen sind sie außerdem weniger geeignet, da diese mit Oberkörper und Kopf unter Wasser geraten können. Die Schlori-Schwimmkissen hatten im Test weniger Glück: Weil andere Kinder die Schleifen zur Befestigung lösen können, reichte es im Urteil Sicherheit nur für ein „Ausreichend“.Ob mit oder ohne Schwimmhilfe: Kinder sollten nur unter ständiger Aufsicht baden – sei das Gewässer noch so flach. – Stiftung Warentest im Juli 2011
Schwimmanzüge mit eingenähten Auftriebsmitteln: praktisch, aber etwas teurer
Dies kann bei Schwimmwesten (nicht: Rettungswesten) nicht passieren. Sie stehen für Kinder ab zwei Jahren wahlweise in aufblasbarer Form oder mit integrierten Auftriebsmitteln zur Verfügung. Sie halten den Kopf sicher über Wasser, schränken allerdings im Vergleich zu einem Schwimmgürtel oder -kissen die Bewegungsfreiheit etwas ein. Schwimmwesten müssen passgenau sitzen, damit sie bei heftigen Bewegungen nicht über das Gesicht rutschen. Als Schwimmhilfen bewährt haben sich ferner Schwimmanzüge mit eingenähten Auftriebsmitteln, auch als sogenannte Bojen-Schwimmanzüge verkauft und ausgesprochen beliebt durch ihr drolliges Aussehen. Vor allem im Kombination mit Schwimmflügeln bieten diese Einteiler-Schwimmanzüge ein hohes Maß an Sicherheit. Die Auftriebsmittel lassen sich nach und nach herausnehmen, etliche Modelle schützen außerdem vor UV-Strahlen. Ein Nachteil von Schwimmanzügen ist ihr etwas höherer Preis.Stiftung Warentest über Schwimmhilfen:
Schwimmhilfen sind in Klassen eingeteilt. Die muss wie das Gewicht des Kindes auf der Verpackung stehen.A: Schwimmsitze (passive Benutzer)
B: Schwimmflügel und Co. (aktive Benutzer, am Körper getragen)
C: Schwimmbretter (aktive Benutzer, zum Halten).
Schwimmbretter: Für Kinder, die schon etwas schwimmen können
Für Kinder, die sich schon ein paar Schwimmzüge zutrauen, eignen sich Schwimmbretter. Diese sind meistens aus Kunststoff, für umwelt- und gesundheitsbewusste Eltern stehen aber auch Modelle aus Holz oder Kork zur Verfügung – denn leider werden in Plastik-Schwimmhilfen immer wieder bedenkliche Phthalat-Weichmacher nachgewiesen. Schwimmbretter werden entweder mit den Armen festgehalten und zum Einüben der Beinbewegungen eingesetzt sowie als Trainingsgerät zur Stärkung der Beinmuskulatur. Man kann sich aber auch auf sie drauflegen, sodass Arme und Beine frei beweglich sind. Allerdings besteht immer die Gefahr, dass die Kinder vom Brett abrutschen. Sie sollten sie daher nur unter Aufsicht einsetzen.Schwimmsitze am besten mit Schwimmflügeln kombinieren
Für Kleinkinder und Babys gibt es schließlich noch Schwimmsitze, die sich allerdings nur zum Plantschen und nicht als Schwimmhilfe eignen. Bei Wellengang kippen sie gerne um, im schlimmsten Fall können sich die Kinder dann nicht mehr selbständig aus ihnen befreien. Ratsam ist daher der gleichzeitige Einsatz von Schwimmflügeln.
Übrigens auch Luftmatratzen sowie aufblasbare Pool-Tiere eignen sich nicht als Schwimmhilfen. Ebenfalls eher zum Plantschen als zum Schwimmenlernen gedacht sind auch Schwimmreifen, die es sogar schon für kleine Babys gibt. Ihre Benutzung sollte nur unter Aufsicht erfolgen.
Achten Sie beim Kauf von Schwimmhilfen unbedingt auf die Kennzeichnung EN 13138. Sie gibt an, das die Schwimmhilfe nach der richtigen Sicherheitsnorm geprüft wurde. Schwimmflügel, -gürtel und -westen sind kein Wasserspielzeug, sondern persönliche Schutzausrüstungen, die Kindern beim Schwimmenlernen helfen sollen. – Stiftung Warentest im Juli 2011