Das Wichtigste auf einen Blick:
- Bei Gitterstäben und Bettboden-Oberkante auf Mindestabstände achten
- Reisekinderbetten: Test-Profis kritisieren Sicherheit und Schadstoffe
- Langlebig: zum Juniorbett umbaubare Gitterbetten mit teilbaren Kopf- und Fußteilen
- praktisch und weit verbreitet: Schlupfsprossen und verstellbarer Bettboden
- Vollholzbetten meist stabiler und weniger schadstoffbelastet als Furnierware
- nachhaltig: am besten schadstofffreies Bettzeug mit entsprechenden Nachhaltigkeitszertifikaten
Wer sich mit der Frage nach dem passenden Kinderbett beschäftigt, sieht sich mit einer großen Modellvielfalt konfrontiert. Das Sortiment der Hersteller reicht von Reisekinderbetten, klassischen Gitterbetten und Kombikinderbetten bis hin zu Komplettsets inklusive passender textiler Ausstattung mit Matratze und Himmelstange. Konstruktion und Ausstattung spielen hier eine ebenso gewichtige Rolle wie die räumlichen Bedingungen. Erfahren Sie, worauf es beim Kauf ankommt.
Mitwachsende Kinderbetten: später zum Juniorbett umrüsten
Neugeborene sind einer Wiege oder einem Stubenwagen am besten aufgehoben. Spätestens nach drei Monaten braucht ein Baby aber mehr Bewegungsfreiheit. Sehr beliebt sind daher mitwachsende Kinderbetten: Durch teilbare Kopf- und Fußteile und Austausch der Seitenteile lassen sie sich später zum Juniorbett umrüsten. Sie sind zwar meist teurer als Schlaflager für eine bestimmte Altersgruppe. Doch angesichts ihrer flexiblen Langzeitnutzung schont man langfristig das Portemonnaie – vorausgesetzt, die Wahl führt zu einem robusten Kinderbett, das auch seiner weiteren Funktion zum Spielen und Toben, wie es bis zum Alter von etwa zehn Jahren typisch ist, gewachsen ist.
Beliebt und nützlich: Schlupfsprossen und höhenverstellbarer Bettboden
Hilfreich, aber vor allem sicher, ist ein dreifach höhenverstellbarer Bettboden: Zu Beginn liegt das Baby auf der höchsten Einstellung, um das Herausholen und Hineinlegen des Kindes rückenschonend zu gestalten. Unternimmt das Kind erste Hochziehversuche, sollte der Lattenrost in eine der unteren Einlegetiefen versetzt werden. Modelle mit Schlupfsprossen ermöglichen dem Kind selbständiges Heraussteigen. Aus Sicherheitsgründen sollte der Durchschlupf mindestens 20 cm breit sein.Reisekinderbetten: Kritikpunkte in Tests sind oft Sicherheit und Schadstoffe
Reisekinderbetten sind mobile Betten mit Faltmatratzen und Transporttaschen. Mangelhafte Produkte basieren hier größtenteils auf Sicherheitsdefiziten oder Schadstoffbelastungen, die sich primär in den unteren Preisregionen zeigen. Auch wenn ein Reisekinderbett nur für die Ferien oder das Wochenende genutzt wird: Eltern sollten lieber ein paar mehr Scheine in ein hochwertiges Modell investieren. Brauchbare Reisebetten gibt es schon ab 30 Euro, doch eine höhere Investition lohnt sich.Preiswerte Kinderbetten: hakeliger Aufbau, dünne Matratzen
Billigmodelle haben oft einen weiteren Haken. Oft ist der Aufbau umständlich und zeitraubend, oder sie lassen sich nicht in eine stabile Lage bringen. Wattierte Umrandungen bergen Überwärmungsgefahren, nicht trittsichere Kanten das Risiko, dass Kinder im Stand mit den Füßen zwischen Rohrkonstruktion und Matratze geraten. Auch die Matratzen zeigen Schwächen. Zu dünne Polsterungen führen dazu, dass die das Bett stabilisierenden Segmente spürbar sind.Materialien und Sicherheitsanforderungen: GS-Zeichen, genormte Abstände, Trittkanten
Wenn primär Sicherheitselemente zählen, ist das GS-Zeichen eine ergiebige Spur. Das Zeichen für geprüfte Sicherheit dokumentiert die Einhaltung der europäischen Sicherheitsnorm DIN EN 716. Ansonsten hilft ein geschulter Blick auf Details: Spreißelfreies Holz ist so wichtig wie rund gehobelte Kanten, abgedeckte Bohrlöcher und versenkte Schrauben.
Die Leisten des Bettbodens sollten nicht weiter als 6 cm auseinander stehen, Gitterabstände zwischen 4,5 und 6,5 cm betragen. Ist der Abstand größer, läuft das Kind Gefahr, mit den Armen oder Beinen durchzurutschen. Die Norm verlangt trittfeste Kanten und einen Höchstabstand vom Bettboden zum Gestell von 2,5 cm. Der Abstand zwischen Bettboden und Gitter-Oberkante darf in der höchsten Position nicht kleiner als 30 cm sein, damit Ihr Kind nicht herausfallen kann. In der höchsten Position soll der Abstand zwischen Bettboden und Gitter-Oberkante mindestens 60 cm betragen, damit Ihr Kind nicht herausklettern kann. Hat das Bett Rollen, müssen aus Sicherheitsgründen mindestens zwei davon feststellbar sein.
Welches sind die besten Materialien für ein Kinderbett?
Ob man zu einem Bett aus Vollholz, Pressspan oder Metall greift, ist nicht nur eine Frage des Geschmacks. Vollholzbetten sind in der Regel robuster und weniger mit Schadstoffen belastet als furnierte Produkte. Verwendete Lacke sollten ausschließlich lösemittelfrei sein, ebenso nur schadstofffreie Stoffhimmel, Bezüge und Matratzen ausgewählt werden. Schließlich spielen räumliche Gegebenheiten der Wohnung eine Rolle. Oft führt der Griff zu Kinderbetten mit zwei Rollen, Hoch- oder Etagenbetten oder einem Klappbett zur besseren Lösung.Unser Tipp zur Nachhaltigkeit: Schadstoffarmes Bettzeug wie Bettdecken, Kissen und Matratzenbezüge erkennen Sie beispielsweise am GOTS-, OEKO-TEX- oder IVN-Best-Siegel.