Das Wichtigste auf einen Blick:
- Öko-Tester loben handelsübliche Sackware als qualitativ hochwertig
- Auch feiner, gewaschener Maurersand aus dem Baustoffhandel ist geeignet
- Am besten gewaschen, fein gesiebt und mit TÜV-Siegel
- Bausand muss frei von Fremdteilen, Keimen oder Schadstoffen sein
- Optimal ist eckige, aber nicht scharfkantige Körnung
- Hundeabweisende Duftstoffe können Allergien begünstigen
Spielen im Sand ist für fast jedes Kind ein Genuss – und spätestens im Alter von zwei Jahren beginnt der Nachwuchs sich für den Inhalt von Buddelkisten auf Spielplätzen, im eigenen Garten oder auf dem Balkon zu interessieren. Viel dringlicher als Form oder Lage des Sandkastens stellt sich den meisten Eltern die Frage nach dem richtigen Spielsand. Welcher Sand soll verwendet werden, wo bekommt man auch größere Mengen preisgünstig und – besonders wichtig – gibt es eigentlich Qualitätsunterschiede?
Wie muss Spielsand beschaffen sein?
Man mag es kaum glauben, aber eine verbindliche Norm, welcher Sand unter dem Namen Spielsand firmieren darf, ist derzeit in Deutschland unbekannt. Im Prinzip könnte auch Industriesand in die private Buddelkiste gefüllt werden, dies hätte zumindest den Vorteil, dass man selbst große Mengen schon für Spottpreise erhält. Doch eine Norm für wirklich als Spielsand geeigneten Rohstoff findet sich dann doch: Für Spielplätze empfiehlt ein deutsches Regelwerk, dass die Körnung, das heißt der Sandkorndurchmesser, sich in der Größenordnung von null bis zwei Millimeter bewegen soll und mit bindigen, also lehmigen Bestandteilen aufwartet. Im besten Falle sind die Körner eckig, weil besser aneinander haftbar, aber nicht scharfkantig, damit die Kleinen sich nicht verletzen können. Kinderspielsand muss gut bespielbar sein und jene Haftungsfähigkeit besitzen, die den Rohstoff in Verbindung mit Wasser so interessant für erfolgreiches Förmchenspiel und feine Sandburgen macht."Gut gebacken gekriegt": Alle Produkte bestehen überwiegend aus Körnern in der empfohlenen Größe bis zwei Millimeter - darunter immer kleine Anteile feiner Körner im tonigen und schluffigen Größenbereich, die für die Bindigkeit des Sandes beim "Backen" zuständig sind. – Öko Test zu den getesteten Spielsänden
Duftsand gegen Katzen und Hunde
Erst im Frühjahr 2012 beschäftigte sich das Magazin Ökotest mit der Frage, ob man der als Spielsand angepriesenen Sackware überhaupt vertrauen kann. Im Ergebnis offenbarten sich alle Sande im Testfeld als qualitativ hochwertig, ohne Schadstoffe und dank perfekter Körnung sehr gut für das Sandspiel geeignet. Weitläufig herumgesprochen hatte sich einst die Verunreinigung von Spielsand durch Wurmeier oder gesundheitsschädliche Bakterien. Das Problem entsteht jedoch meist durch Katzen aus der Nachbarschaft, die den Sandkasten als Katzenklo verwenden. Eine gut schließende Abdeckung ist daher dringend ratsam – oder aber der Griff zur balkontauglichen Sandmuschel aus Hartkunststoff, bei der ein klappbarer Deckel gleich integriert ist. Apropos Katzenkot: Manche Hersteller vertreiben katzen- und hundeabweisende Ware, die etwa mit Spuren von Zitrusaromen versetzt ist. Wer sein Kind vor potenziellen Allergenen schützen möchte, greift lieber zur unparfümierten Ware.Wo bekommt man Spielsand?
Das Angebot an Sackware in Baumärkten oder im Spielzeugfachhandel wächst zunehmend, und auch im Internet tummeln sich Anbieter für die unterschiedlichsten Sandarten vom teuren Quarz- bis hin zum Natursand. Je nach Anbieter und Herkunftsland werden für 10 bis 25 Kilogramm zwischen knapp 2 bis 10 Euro fällig. Der einst grobe Rohstoff ist dann gewaschen, fein gesiebt, ansprechend verpackt und trägt im besten Falle das TÜV-Siegel. Sehr viele Sand- oder Kieswerke verkaufen direkt an die Verbraucher, zum Teil schon für Centbeträge.Auch manche Sandarten aus dem Baustoffhandel sind geeignet - etwa feiner, gewaschener Maurersand, Verlegesand mit geringem Lehmanteil oder Kabelsand. Gelblich oder rötlich gefärbter Sand kann allerdings auf Haut und Kleidung abfärben. Wer das nicht als Manko empfindet, kann durchaus zum wesentlich günstigeren Bausand greifen, sofern er frei von Fremdteilen, Keimen oder Schadstoffen ist. Abgesehen vom Preis hat er noch einen anderen Vorteil: Anders als beim vorgewaschenen, fein gesiebten Spielsand versickert das Wasser nicht so schnell – und das wiederum wirft ein ganz anderes Licht auf die Spielmöglichkeiten ...