Waba Fun Kinetic Sand

Angesichts der Strahlkraft der lilafarbenen Kinetic-Sand-Konkurrenz mit dem Brand Spin Master nimmt sich der naturfarbene Waba Fun Kinetic Sand geradezu bodenständig aus. Allein diese Unterschiede im Farbdesign scheint das enorme Preisgefälle von einem Fünftel gegenüber dem Farbsand zu begründen, denn die chemische Zusammensetzung dürfte identisch sein. Damit richtet er sich an ein Publikum, dessen Haushaltskasse nicht ganz so flüssig ist. Das Versprechen der Weizen-, Casein- und Glutenfreiheit des zu 98 Prozent aus natürlichem Quarzsand bestehenden Knetsandes wiederum bietet aus Käufersicht nicht genug Holz, um eine spezielle Zielgruppenansprache zu schnitzen. Gesundheitsgefahren, so das Gros der Nutzer, bestünden ohnehin nicht.

Stärken und Schwächen

Der kinetische - oder prosaisch: bewegliche - Sand besteht zu zwei Prozent aus PDMS (Polydiemethylsiloxan), einem Polymer auf Siliziumbasis, das für die bindigen Eigenschaften verantwortlich ist und die Masse knetgummiartig geschmeidig und leicht formbar macht - oder wie ein Nutzer es formuliert: Der Übergang zwischen fest und fließend sei faszinierend, die Masse könne nicht nur mit den üblichen Sandkastenförmchen, sondern auch mit Ausstechförmchen bearbeitet werden, vor allem krümele sie nicht unkontrolliert herum, was Besitzer von edler Auslegware zu schätzen wissen. Weil es inert ist, geht das Polymer keine Verbindung mit der Umwelt ein, auch nicht mit dem Körper, den der unverändert wieder verlässt. Das Produkt ist daher auch für Kinder ab drei Jahren geeignet, die sich gerne jeden Krümel in den Mund stecken. Leider, und damit verspielt der Hersteller etwas Vertrauen, findet sich weder das CE-Zeichen noch eine Herstellerangabe. Die europäischen Vorschriften für Kinderspielzeug erfüllt es offenbar nicht.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit Blick auf die Budgetbelastung – und das ist eine wunde Stelle wohl aller kinetischen Sande – sollte man zu den Nutzern gehören, die solchen Formsand nicht allzu schnell wieder als reizlos verwerfen. Für Kinder unter drei Jahren ist er ohnehin nicht geeignet, zumal er mit Socken und Pullover eine quasiorganische Verbindung einzugehen scheint. Und für die „sinnestherapeutischen“ Zwecke erscheint der Kaufpreis angesichts der Preisliste der Wettbewerber noch vertretbar zu sein, doch sollte bedacht werden, dass mit jedem Einsatz etwas von der leicht bröseligen Masse verloren geht und nicht wieder eingesammelt werden kann. Erhältlich ist der Kinetic Sand in Beuteln mit den Füllmengen von 2,5 oder 5 Kilogramm (für 20 respektive 33 Euro), in letztgenannter Ausführung wahlweise mit oder ohne „3D“- Sandformen in zwei unterschiedlichen Größen. Ein Hinweis für Käufer mit Schenkabsichten sei noch nachgereicht: Das Produktbild täuscht, der Sand kommt in schnöden Plastikbeuteln.