Mit der Spin Master Sand Box wird die Produktklasse schnöder Spielsande um die kinetischen Sande erweitert, die auch auf der heimischen Auslegware eingesetzt werden können – zumindest ohne Wasserzugabe bleibt das Ganze folgenlos. Mit einer schwedischen Vertriebsmarke im Rücken haben diese teils farbigen Formsande rasend schnell den hiesigen Markt bevölkert und, wie die Masse der Nutzerrückmeldungen zeigt, enorm bereichert. Selbst Skeptiker von farblich veränderten Naturmaterialien müssen dem Produkt einen hohen Spielwert zugestehen, gesundheitliche Nachteile seien nicht zu befürchten. Der Spaßfaktor gilt unter den Eltern, die den Sand ihrem Sprösslingen gekauft haben, als riesig.
Stärken und Schwächen
Wäre die Packung etwas größer, müsste man für den lila Formsand noch eine eigene Sandkiste erwerben, wie man sie in Baumärkten bekommt, doch gemessen an der Ausgabe erhält man selbst für ein Tisch-Spielzeug etwas arg wenig Ware. Ausgeliefert wird der Sand nämlich in Grammdimensionen (454 Gramm), über die die Produktbildern etwas hinwegtäuschen, wie Nutzer monieren. Und auch die vier mitgelieferten Plastikförmchen lassen sich mangels Masse nur nacheinander in den Sand drücken. Tatsächlich gibt es für 22 Euro (Amazon) noch eine Kunststoffbox, die wegen ihrer Handteller-Dimensionen aber nicht begehbar ist wie ein veritabler Outdoor-Sandkasten, sondern eher Aufbewahrungsfunktion hat – oder die Reaktionen des Sandes mit Wasser beobachtbar macht: Die bindigen Eigenschaften gehen vorübergehend verloren und die knetmassenähnliche Substanz zerfällt.Preis-Leistungs-Verhältnis
Die größte Stärke des Spin Master liegt ohnehin im freien Spiel mit der weichen und formbaren Masse, die selbst auf Teppichen und Polstermöbeln keine Rückstände hinterlässt. Wie das funktioniert? Zu rund 98 Prozent besteht das Produkt aus natürlichem Quarzsand, zwei Prozent entfallen auf ein bindiges Material mit Silikon, das unter dem Kürzel PDMS (Polydimethylsiloxan) in den Datenblättern auftaucht und für ein Polymer auf Siliziumbasis steht. Weil PDMS vollkommen inert ist, geht es keinerlei Wechselwirkung mit anderen Stoffen und insbesondere auch nicht mit dem Körper ein. Sollten sich die Kleinen also eine kräftige Sandkuchenportion in den Mund stopfen, müssen Gesundheitsgefahren nicht befürchtet werden. Schade nur, dass das Produkt das Spielsand-Budget der etwas klammeren Haushaltskassen sprengen dürfte.