Reifen von Maxxis finden eher selten ihren Weg in die Reifentests, die von der Fachpresse jeweils zu Beginn der Sommer- und Wintersaison veranstaltet werden. Und falls es doch einmal der Fall sein sollte, dann dürfte man sich bei Maxxis wohl wünschen, dass die Magazine auf die Auswahl verzichtet hätten. Denn meistens enden die Prüfungen damit, dass die Fernost-Reifen gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten und die Tester von ihnen mehr oder weniger abraten, obwohl sie besonders erschwinglich sind.
Oft nicht ausgewogen genug
Am besten gehen die Prüfungen für Maxxis-Reifen in der Regel aus, wenn auch noch Reifen aus der Volksrepublik China mit am Start sind. Denn Maxxis ist der Handelsname des Herstellers Cheng Shin, der seinen Stammsitz in Taiwan hat. Die dort entwickelten Pneus befinden sich meist auf einem etwas höheren technischen Niveau als die Produkte der chinesischen Konkurrenten vom Festland, die üblicherweise ein Abonnement auf die rote Laterne haben. Das häufig mäßige Abschneiden von Maxxis-Pneus ist auf deren Unausgewogenheit zurückzuführen. Ein Spitzen-Pneu funktioniert unter allen Prüfbedingungen einigermaßen gut, ist aber relativ teurer. Maxxis-Reifen hingegen sind meist nicht durchweg schlecht, besitzen aber neben einigen Stärken auch deutliche Schwächen, die in der Test-Hierarchie zur Herabstufung führen.
Lange Bremswege beim Ganzjahresreifen
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Ganzjahresreifen All Season. Die „Auto Bild“ (Heft 38/2008 ) testete ihn zunächst in der Größe 195/65 R15. An der Seitenführung auf Schnee war nichts zu bemängeln, der All Season entwickelte eine gute Querverzahnung. Auf Nässe hingegen fiel er durch ein „unharmonisches Untersteuern“ und zu lange Bremswege auf, bemängelt wurde auch ein „stark verzögertes Lenkansprechen“ und ein schlechter Abrollkomfort. Der Reifen sei „nicht empfehlenswert“, so die „Auto Bild“; er belegte den letzten Platz unter den acht Kandidaten. Drei Jahre später trat der Allwetterreifen beim selben Fachmagazin erneut an, diesmal in der etwas kleineren Dimension 185/60 R15. Auf Schnee glänzte er mit der Bestnote 1, während er auf Nässe nicht über eine 4+ hinauskam und die 3+ auf trockenem Untergrund auch nicht zum Renommee beiträgt. Erneut stufte die „Auto Bild“ (Heft 2011) den Maxxis All Season als „nicht empfehlenswert“ ein.
Sommer-Pneu MA-V1
Wenig getestete Sommerreifen
Unter den Maxxis-Sommerreifen ist der MA-V1 mit laufrichtungsgebundenem Profil nach Angaben des Herstellers „speziell für sportlich ambitionierte Fahrer entwickelt worden.“ Es gibt ihn bis zur Dimension 235/40 R17 W (bis 270 Stundenkilometer). Trotz der anvisierten Zielgruppe prüfte der ADAC den Reifen in der Kleinwagen-Größe 185/60 R14H und kam zum Ergebnis, er sei „bedingt empfehlenswert“. Zur Abwertung führte, dass er sich als „schwach bei nasser Fahrbahn“ erwies und in der Nässe-Einzeldisziplin nur die Note 3,4 einfahren konnte. Das Werbeversprechen von Maxxis hingegen lautet: „Die breiten Wasserkanäle bieten bei Nässe eine gute Wasserverdrängung und Schutz vor Aquaplaning.“ Der Wahrheitsgehalt der Aussage muss aber angesichts des ADAC-Testergebnisses zumindest bezweifelt werden. Nur einem Kurztest musste sich der Sommerreifen MA-P1 in der „Auto Bild“ (Heft 9/2011) stellen, er schnitt dabei befriedigend ab. Der MA-P1 in Größen zwischen 165 / 80 R 13 T und 225 / 55 R 16 V erhältlich. Maxxis führ auf seiner deutschen Website insgesamt 13 Sommerreifen auf, über deren Performance in den meisten Fällen mangels seriöser Tests aber nur spekuliert werden kann. Immerhin konnte der Nutzfahrzeug-Pneu UE-168 in drei Fachmagazinen eine Einstufung als „befriedigend“ erzielen.
Wenig Auswahl bei Winterreifen
Bei den Pkw-Winterreifen ist der Hersteller aus Taiwan wesentlich schwächer aufgestellt, hier gibt es nur zwei Modelle, nämlich den MA-PW und den MA-W1. In Heft 40/2012 der „Auto Bild“ belegte der MA-PW in der Größe 205/55 R16 H den letzten Platz unter 15 Kandidaten. Den guten Eigenschaften auf Schnee standen schlechte Eigenschaften auf Nässe und ein hoher Verschleiß entgegen, die Redaktion konnte sich dennoch dazu durchringen, dass der Reifen „bedingt empfehlenswert“ sei. Es gibt den MA-PW in Größen zwischen 145/70 R12 T und 235/45 R 17V. Nicht getestet wurde bisher der MA-W1, den Maxxis derzeit ausschließlich in der Größe 215/70 R15 98 T anbietet.