Das Wichtigste auf einen Blick:
- Schwerpunkt auf Kindersitzen zur Befestigung mit Gurt
- mitwachsende Kindersitze für alle Gewichtsklassen nach der Babyschale
- Testsieger Babyschale One Safe XT ohne Isofix
- auch Sitzerhöher ohne Rückenlehne im Portfolio
- Fokus auf Kindersitzen für das Kindergarten- und Schulalter
- keine Reboarder oder i-Size-Kindersitze verfügbar
Kindersitze von Safety 1st im Test-Spiegel: leicht, gurtmontiert, preiswert
Obwohl sich derzeit kein anderer Kindersitzhersteller so klar mit dem Sicherheitsversprechen am Markt positioniert, hat Safety 1st es offenbar nicht sonderlich eilig, seinen Slogan „Sicherheit an erster Stelle“ mit einem Schwerpunkt an Schutzkonzepten zu unterfüttern, die als besonders sicher gelten dürfen: Isofix- und Reboardsitze. Stattdessen finden Sie größtenteils Babyschalen sowie gruppenspezifische und gewichtsübergreifende Autokindersitze im Sortiment, die Sie schlicht mit dem Gurt im Fahrzeug befestigen. Der Fokus der US-Firma, einer Dorel-Marke, lässt sich eher mit leicht installierbaren, praktischen und vor allem erschwinglichen Kindersitzen für das knappe Budget formulieren. Mit den wenigen Sitzmodellen werden alle Gewichtsklassen abgedeckt.Safety 1st bislang nur mit einem Testsieger vertreten
Klickt man sich durch die Webseite des Unternehmens, fällt auf, dass sich die überschaubare Anzahl an Kinderautositzen – derzeit insgesamt acht aus allen wichtigen ECE-Gruppen – nicht wie das Portfolio einer unbedeutenden Kindersitz-Marke ausnimmt, deren Marketingprofis sich am Markenauftritt etwas verhoben haben. Stattdessen gibt man sich offenbar bewusst übersichtlich. Statt den Nutzer mit unzähligen Kindersitz-Ausführungen, diversen ECE-Zulassungnormen und Gruppen-Kombinationen zu behelligen, teilt Safety 1st seine Kinderautositze in drei Gruppen ein, die sich grob am Alter des Kindes orientieren: Säuglinge (bis 6 Monate), Krabbler (6 bis 12 Monate), Kleinkinder (ab 12 Monate). Für Babys sind Babyschalen bis 13 kg Körpergewicht und Kombinationssitze bis vier Jahre verfügbar, wobei hier nur zwei Modelle das Sortiment prägen. Hier lässt sich auch der bislang einzige Testsieger der Marke verorten: die Babyschale One Safe XT, geschmückt mit einem „Empfehlenswert“ der "auto, motor und sport" (Heft 13/2015) für die ECE-Gruppe 0+ in der Gewichtsklasse bis 13 kg oder einem Alter bis etwa 18 Monate.Safety 1st Baby-Kombisitz und Folgesitze für Kleinkinder
Obwohl er kein Isofix-Sitz ist, kann der Testsieger One Safe XT mit einem guten Crashverhalten aufwarten – zu einem attraktiven Preis, der forenaktive Besitzer von Safety-1st-Kindersitzen offenbar generell überzeugt und dazu provoziert, die Safety 1st-Sitze aller Altersgruppen auch anderen Eltern nahezulegen. Für rund 65 Euro erhalten Sie zum Beispiel eine leichte und sichere Babyschale oder, zu einem ähnlich günstigen Preis, einen Kombisitz bis vier Jahre – und bei den Kleinkind-Sitzen einen nicht minder ordentlichen Autokindersitz (Baby Cool Plus), der in Foren zwar in puncto Verarbeitungsqualität Kritik, für sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aber viel Lob erfährt. Kritisch werten die Eltern oftmals die rauen Kanten, halbwertig anmutenden Materialien und sich lösenden Schrauben oder brüchigen Gurtstraffer; doch das alles sind kalkulierbare Schwächen, die bei einem nur sporadischen (Zweit-)Gebrauch kein Kaufhinderungsgrund sein müssen. Der einzige auffindbare Isofixsitz für Kleinkinder, PrimeoFix der Gruppe 0/I, schlägt mit dem Doppelten des Preises für den One Safe XT zu Buche – und nimmt sich im Sortiment der Budgetsitze von Safety 1st wie ein Versuch aus, Eltern mit höheren Ansprüchen an die Sicherheit ihres Kindersitzes wenigstens nicht zu verprellen. I-Size-Sitze nach dem neuesten Sicherheitsstandard UN ECE R129 sind nicht verfügbar. Offenbar will man bei Safety 1st nicht an den Erfolg der großen Kindersitzmarken mit modernen Sicherheits-Sitzen anknüpfen, wie sie etwa Britax-Römer, Cybex, Maxi-Cosi, Recaro oder GB (Cybex) vorlegen, aber auch das gewohnte Preissegment nicht verlassen, das zum i-Size-Standard kaum passen würde. Zum Vergleich: Für einen GB Vaya i-Size für Kinder bis Körpergröße 105 cm müssten Sie rund 450 Euro im Budget zurechtlegen; in einem Safety 1st-Kindersitz für das gleiche Alter würden Sie nur etwa ein Zehntel des Preises unterbringen.Wie lange muss mein Kind überhaupt in einem Kindersitz mitfahren?
Die Kindersitz-Pflicht gilt bis 12 Jahre oder 150 cm Größe. Kindern, die älter bzw. größer sind, müssen Sie keinen Kinderautositz mehr kaufen, ab jetzt reicht der normale Erwachsenen-Gurt. Doch der ADAC rät Eltern zur Vorsicht: Auch bei älteren Kindern sollten Sie auf einen optimalen Gurt-Verlauf achten. Das heißt: Der Dreipunkt-Sicherheitsgurt des Fahrzeugs muss am Körper Ihres Kindes so günstig verlaufen wie bei einem Erwachsenen. Aus diesem Grund sollte auch nicht nur die gesetzliche Regelung über die Wahl zwischen Kindersitz und den beliebten, aber sehr schlichten Sitzlösungen ohne Kopfstütze entscheiden, sondern vor allem der korrekte Gurtverlauf.Trotz Risiken beliebt: Sitzerhöher wie der Safety 1st Manga
Apropos Gesetz: Sobald es mindestens 15 kg wiegt, darf Ihr Kind gemäß Straßenverkehrsordnung ganz offiziell auf einer Sitzerhöhung wie der Safety 1st Manga Platz nehmen; solch ein Gruppe-II-III-Sitzerhöher tauge aber nur als "absolute Notlösung für das Gewissen" ("auto, motor und sport" 2/2018); das gilt auch für Sitzerhöher mit optional nutzbaren Isofix-Rastarmen, wie sie etwa von Osann (Junior Isofix Gurtfix Gruppe II/III; 15-36 kg) oder Peg Perego (Viaggio 2-3 Shuttle Gruppe II/III) angeboten werden. Die Problematik solcher Kindersitze besteht hauptsächlich darin, dass mit der Rückenlehne auch ihr Seitenschutz fehlt. Kommt es zu einem seitlichen Aufprall, kann der Kopf Ihres Kindes an die Scheibe knallen. Auch eine Kopfabstützung und feste Gurtführung über der Schulter fehlen, und im Zweifel kann der Sitz beim Crash unterm Hintern Ihres Kindes wegrutschen. So säße Ihr Kind schutzlos auf der Rückbank, ohne dass Sie es mitbekommen. Wie ablehnend die Tester solchen Modellen gegenüberstehen, zeigen Testergebnisse zu Sitzerhöhern mit Umbauoption. So haben die Kindersitz-Tester bislang sogar Autokindersitze mit abnehmbarer Rückenlehne abgewertet und etwa den Graco Logico L oder Graco Junior Maxi für "mangelhaft" befunden.Safety 1st-Kindersitze für das Kindergarten- und Schulalter
Für das Kindergarten- und Schulalter hat Safety 1st das größte Portfolio aufgefahren. Bei den vier Sitzmodellen mit oder ohne Rückenlehne, dem mitwachsenden Sitz für Kinder bis zwölf Jahre Ever Safe und den beiden Gruppe-II/III-Sitzen für ältere Kinder geht es offenbar nicht darum, Innovatives für den erhöhten Komfort- und Sicherheitsanspruch junger Eltern zu kreieren. Vor dem Urteil selbst kritischer Nutzer konnten die Autositze bislang recht gut bestehen. Der Sitzerhöher Manga etwa ist schon recht lange Bestandteil des Sortiments, obwohl er mit seinem Verzicht auf ein Rückenteil auch keinen Seitenaufprallschutz und keine sichere Gurtführung über die Schulter besitzt.
Bei den Modellen Road Safe und Travel Safe wiederum, zwei Repräsentanten vollwertiger Sitzerhöher mit Rückenlehne und Kopfstütze, haben Sie die Wahl zwischen einem praktischen Alltags-Kindersitz und einem Reise-Autositz mit einem befriedigenden Unfallschutz ("ADAC Motorwelt" 6/2012) sowie guter Komfortausstattung, für die Sie gerade einmal zwischen 35 und 50 Euro überweisen müssen. Isofix in vergleichbaren Gewichts-Gruppen findet sich inzwischen beim "guten" Road Fix, einem Gruppe-II-III-Autositz für das gesamte Schulalter. Auch, wenn es im Urteil "Unfallsicherheit" nur für ein "Befriedigend" im Test reichte, ist das bei einem Autositz für rund 85 Euro ein erfreuliches Testergebnis.
Positiv in Testberichten aufgefallen: Beliebte und noch erhältliche Kindersitze unter 100 Euro
- Safety 1st Road Fix (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 70 Euro)
- KinderKraft Comfort UP (Gruppe I-III, ca. 55 Euro)
- Britax Römer Kid II (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 90 Euro)
- Maxi-Cosi Rodi XP (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 80 Euro)
- Nania Befix SP (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 63 Euro)
- Britax Römer Adventure (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 74 Euro)
- Britax Römer Discovery SL (Stiftung Warentest: "Gut"; Gruppe II/III, ca. 80 Euro)